Das Projekt "Wirksamkeit und Lernfähigkeit internationaler Organisationen in der Umweltpolitik" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. durchgeführt. Mit sozial- und naturwissenschaftlichen Methoden sollen die Wirkungsweisen internationaler Organisationen in der Umweltpolitik untersucht werden. Dabei geht es insbesondere um die Beantwortung folgender Fragen: - Wie wirken internationale Organisationen in der Umweltpolitik, und welche Methoden ermöglichen eine empirische Erfassung dieser politischen und ökologischen Wirksamkeit? - Wie sind unterschiedliche Grade und Formen der Wirksamkeit von internationalen Organisationen in der Umweltpolitik von einer interdisziplinären Perspektive aus zu erklären? - Wie verändern sich die Parameter der Wirksamkeit im Zeitverlauf und warum? Wie können internationale Organisationen in der Umweltpolitik 'lernen', ihre Wirksamkeit zu verbessern, und wie können diese Lernprozesse durch politische Einflussnahme verbessert werden? Inwieweit können dabei moderne mathematische Modellierungsverfahren wie die qualitative Modellierung zu einem besseren Verständnis dieser Prozesse beitragen? Nach der Entwicklung von Bewertungskriterien für die ökologische und politische Wirksamkeit internationaler Organisationen in der Umweltpolitik sollen Hypothesen über die im Antrag umrissenen Kausalzusammenhänge anhand von 12 Fallstudien überprüft werden. Untersucht werden sollen dabei einerseits fünf problemfeldübergreifende Organisationen: Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO), die Weltmeteorologieorganisation (WMO), die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Weltbank) und die Kommission für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (CSD). Andererseits sollen sieben problemfeldspezifische Organisationen erfasst werden: Das Sekretariat des 'Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen', das Sekretariat des 'Übereinkommens über die biologische Vielfalt', das Sekretariat des 'Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung in Staaten mit schwerwiegenden Dürren oder Wüstenbildung, insbesondere in Afrika', das Sekretariat zum 'Montrealer Protokoll über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen', das Sekretariat des 'Übereinkommens über den internationalen Handel mit bedrohten frei lebenden Tier- und Pflanzenarten' (CITES), das Sekretariat des 'Übereinkommens über die Kontrolle der grenzüberschreitenden Verbringung von gefährlichen Abfällen und ihrer Entsorgung' und das Antarktis-Vertragssystem einschließlich des Umweltschutzprotokolls von 1991. Anschließend sollen neue Ansätze der qualitativen Modellierung eingesetzt werden, um Veränderungen der Wirksamkeit von Organisationen im Zeitverlaufmodellieren und als Lernprozesse analysieren zu können. Dabei soll auch auf Instrumente der integrierten Systemanalyse zurückgegriffen werden, die am antragstellenden Institut entwickelt worden sind und nun erstmals auf Problemstellungen von Politikwissenschaft und Betriebswirtschaftslehre angewendet werden sollen. Drei ausführliche Zwischenberichte liegen vor.