Der Bodenbedeckungsfaktor ist als Bestandteil der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung ein Maß für den Einfluss der erosionsmindernden Wirkung einer Vegetationsbedeckung gegenüber einer Schwarzbrache (C-Faktor = 1). Je niedriger der C-Faktor, desto größer ist die erosionsmindernde Wirkung der Vegetationsbedeckung.
Der Bodenbedeckungsfaktor ist als Bestandteil der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung ein Maß für den Einfluss der erosionsmindernden Wirkung einer Vegetationsbedeckung gegenüber einer Schwarzbrache (C-Faktor = 1). Je niedriger der C-Faktor, desto größer ist die erosionsmindernde Wirkung der Vegetationsbedeckung.
Die RKLS-Karte zur Potentiellen Erosionsgefährdung durch Wasser basiert auf der "Allgemeinen Bodenabtragsgleichung" (ABAG; vgl. DIN 19708) und berücksichtigt den R-Faktor (Erosionswirksamkeit des Niederschlags; langjähriges Mittel), den K-Faktor (Erosionsanfälligkeit des Oberbodens, insbesondere in Abhängigkeit von der Bodenart), den L-Faktor (erosive Hanglänge) und den S-Faktor (Hangneigung). Als Flächenreferenz für die Berechnung des L-Faktors wird auf die Feldblöcke zurückgegriffen. Lineare Erosionsformen (Erosionsrinnen etc.) fließen nicht in die Bewertung ein. Der ermittelte Bodenabtrag in Tonnen pro ha und Jahr stellt die Situation bei Schwarzbrache (dauerhaft unbedeckter Boden) dar. Die RKLS-Karte zur potentiellen Erosionsgefährdung liegt für die landwirtschaftliche Nutzfläche Thüringens (Feldblock-Bezug) im 5 x 5 m-Raster (Grid) vor.
Die KLSR-Karte berücksichtigt zusätzlich zu den K, S, R Faktoren die erosiven Hanglängen (L Faktor) bezogen auf den jeweiligen Feldblock. Für die Berechnung des L-Faktors wird angenommen, dass einerseits die Feldblockgrenzen die erosionswirksame Hanglänge unterbrechen (d.h. als Barriere für den Oberflächenabfluss wirken) und andererseits innerhalb des Feldblockes keine weiteren Barrieren vorhanden sind, die die erosionswirksame Hanglänge verkürzen. Der Berechnungswert aus den Faktoren KLSR steht für den Bodenabtrag eines dauerhaft unbedeckten Bodens (Schwarzbrache). Auf Grundlage dieser Auswertungskarte kann durch die Berücksichtigung des C-Faktors der Bodenabtrag für die tatsächlichen Bedingungen kalkuliert werden. Die ABAG-Ergebnisse stehen für den langjährigen mittleren flächenhaften Bodenabtrag in Tonnen pro ha und Jahr. Die KLSR-Karte zur Erosionsgefährdung liegt für die landwirtschaftlich genutzte Fläche (Feldblock-grenzen) im 5m-Raster als GRID vor.
Magdeburg. Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsstaatssekretär Gert Zender hat gemeinsam mit Olaf Feuerborn, Präsident des Bauernverbands Sachsen-Anhalt und Vorsitzender des deutschen Verbands der Kartoffelwirtschaft (UNIKA), wichtige agrarpolitische Gespräche in Brüssel geführt. Im Mittelpunkt stand ein Treffen mit Dr. Klaus Berend, Direktor der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der EU. U. a. sind die Herausforderungen durch neue Krankheitskomplexe im Zuckerrüben- und Kartoffelanbau sowie die sinkende Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln, die insbesondere in Sachsen-Anhalt große Probleme verursachen, diskutiert worden. Fokus auf Krankheitskomplexe und Pflanzenschutzmittelverfügbarkeit „Schädlinge, die an unseren Pflanzen Krankheiten hervorrufen, werden durch den Klimawandel immer relevanter. Aufgrund veränderter klimatischer Bedingungen kommen sie jetzt in Regionen vor, die bisher nicht betroffen waren“, erklärte Staatssekretär Zender. Als Beispiel nannte er die Schilfglasflügelzikade, die maßgeblich zur Verbreitung des Krankheitskomplexes Syndrome Basses Richesses (SBR) beiträgt. „Bis resistente Sorten zur Verfügung stehen, müssen zur Bekämpfung dieser Schädlinge rasche und flexible Übergangslösungen auf EU- und Bundesebene geschaffen werden“, so Zender weiter. Wirtschaftliche Bedrohung durch SBR Die Schilfglasflügelzikade als Überträger gilt als Hauptverursacher von SBR, einem Krankheitskomplex, der vor allem Zuckerrüben massiv schädigt. Die Folge sind Ertragsverluste von bis zu 50 Prozent. Diese Bedrohung hat weitreichende wirtschaftliche Konsequenzen für die Landwirtschaft, die verarbeitende Industrie und die Selbstversorgung Deutschlands mit pflanzlichen Nahrungsmitteln. „Ein großes Problem ist die Kontrolle der Schilfglasflügelzikadenpopulation“, erläuterte Zender. Die lange Flugphase der Schädlinge und ihre im Boden lebenden Larven erschweren eine direkte Bekämpfung mit Insektiziden erheblich. Zudem fehlen zugelassene Pflanzenschutzmittel für diese spezifische Indikation. „Die Bekämpfung der Zikadenpopulation muss multidimensional erfolgen. Wir müssen über die gesamte Fruchtfolge hinweg tätig werden und auf präventive Maßnahmen wie Schwarzbrache und Fruchtfolgegestaltungen setzen“, so Zender. Notwendigkeit innovativer Ansätze Zender forderte Bund und EU auf, die Entwicklung wirksamer Bekämpfungsmethoden voranzutreiben. „Wir müssen die Verbreitung dieser Schädlinge eindämmen, bevor sie noch größere Schäden anrichten.“ Ein zukunftsweisender Ansatz liegt in der Nutzung neuer genomischer Techniken (NGT). Diese könnten die Züchtung resistenter Sorten erheblich beschleunigen und so einen nachhaltigen Schutz der Kulturen gewährleisten. „Während es in der konventionellen Züchtung bis zu 20 Jahre dauert, bis eine Sorte marktreif ist, können NGTs diesen Prozess wesentlich verkürzen“, betonte Zender. „Wir werden auf die Bundesregierung zugehen, um die Weichen für den Einsatz neuer genomischer Techniken auf EU-Ebene zu stellen.“ Mit den Gesprächen in Brüssel hat Zender wichtige agrarpolitische Impulse gesetzt, um den Herausforderungen durch SBR und andere Krankheitskomplexe zu begegnen und die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt sowie bundesweit zukunftsfähig aufzustellen.
Magdeburg. Die Agrarministerinnen und Agrarminister von Bund und Ländern haben gestern erneut über den nationalen Strategieplan der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) beraten. Hintergrund sind die laufenden Verhandlungen des Bundes mit der EU-Kommission zur Ausgestaltung der neuen EU-Förderperiode ab dem 1. Januar 2023. AMK-Vorsitzender, Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Sven Schulze, sagt dazu: „Nach den heutigen Beratungen ist jetzt der Bund gefordert, eine möglichst schnelle Genehmigung beim GAP-Strategieplan zu erzielen – im Interesse einer Rechts- und Planungssicherheit für unsere Landwirtinnen und Landwirte. Die Mehrheit der Länder begrüßen den Vorschlag der EU-Kommission zur vorübergehenden Aussetzung der Regelungen für den Fruchtwechsel (GLÖZ 7) und zu den Stilllegungen von Ackerflächen (GLÖZ 8) ab 2023 und fordern die 1 : 1-Umsetzung in Deutschland. Es ist bedauerlich, in der heutigen Konferenz für diesen Vorschlag keinen einstimmigen Beschluss herbeigeführt zu haben.“ Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft , ergänzt: „Ich bin sehr zufrieden, dass die Länder unseren Kurs beim GAP-Strategieplan unterstützen und wir nun endlich weitermachen können. Das ist ein wichtiges politisches Signal in zwei Richtungen: Nach Brüssel zur EU-Kommission und für die Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland, die nun die verdiente Planungssicherheit bekommen. Was wir nun in Brüssel einreichen, ist soweit abgestimmt mit der Kommission, dass die Genehmigung nur noch Formsache ist. Wir können jetzt die nötigen Anpassungen in den Verordnungen zu den Direktzahlungen und zur Konditionalität angehen. Für die Wiedereinreichung des Strategieplans sind wir zudem auf die aktualisierten Zuarbeiten der Länder beispielsweise zu Konkretisierungen bei der zweiten Säule oder bei den Finanztabellen angewiesen. Was das Aussetzen von Stilllegung und Fruchtwechsel angeht, ist es schade, dass einige Länder versucht haben, den GAP-Strategieplan in Geiselhaft zu nehmen. Umso dankbarer bin ich, dass die AMK darauf nicht eingegangen ist. Bedauerlich ist es, dass einige Bundesländer trotz größtmöglicher Transparenz und einer eindeutigen Faktenlage so tun, als sei die nationale Umsetzung der Ausnahmegenehmigung der EU-Kommission nur reine Formsache. Brüssels Entscheidung ist mit heißer Nadel gestrickt und hat einige logische Fehler: So muss, wer bestimmte Ökoregelungen oder Agrarumweltmaßnahmen anwenden will, die Mindeststandards von GLÖZ 7 und GLÖZ 8 trotzdem einhalten. Mit diesen und anderen Problemen beschäftigen sich gerade auch andere Mitgliedsstaaten. Die Bäuerinnen und Bauern sowie die Umwelt verdienen es, dass wir uns genau anschauen, wie sich Entscheidungen auswirken. Wer jetzt hier so tut, als wäre das nur ein Handstreich und wir hätten sofort mehr Lebensmittel ohne negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Planung der Landwirte sowie Folgen für die Böden und Artenvielfalt, der macht es sich zu einfach. Entscheidungen mit weitreichenden Folgen sollte man nicht übers Knie brechen – daher werden wir jetzt gemeinsam mit den Ländern die offenen Fragestellungen, die die EU-Verordnung aufwirft, klären und dann einen innerhalb der Bundesregierung abgestimmten Vorschlag zum weiteren Vorgehen machen. Übrigens sollten wir die Wissenschaft ernstnehmen, wenn wir es ernst meinen mit der Ernährungssicherung für die Weltbevölkerung. Kurzfristige Mengensteigerung sind nicht nachhaltig. Forscher sagen uns deutlich, dass wir die Verbrauchsseite anschauen müssen, Stichwort: Tank, Trog und Tonne. Diese Konkurrenz zulasten der Ernährung muss aufgelöst werden. So könnten wir allein in Deutschland mehr Menschen satt bekommen, als mit allen Stilllegungsflächen in Europa zusammen. Laut Thünen-Institut könnten auf der Fläche, die wir für Bioenergieerzeugung nutzen, rund 10 Millionen Tonnen Getreide angebaut werden. In Deutschland verfüttern wir jährlich 25 Millionen Tonnen Getreide an Nutztiere. Und – umgerechnet in Getreideeinheiten – werfen wir jährlich mehr als 10 Millionen Tonnen Getreide in die Tonne. Pragmatismus heißt: Sich all das anzuschauen und Lösungen zu finden.“ Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, sagt dazu : „Natürlich hätte ich mir für die Landwirtinnen und Landwirte diesen Schritt schon viel früher gewünscht. Die Ernte läuft bereits und die Landwirtschaft muss wissen, woran sie im nächsten Jahr ist. Hier geht es um sehr viel Geld für diese systemrelevante Schlüsselbranche und auch für den ländlichen Raum. Der neue GAP Strategieplan ist nun konkretisiert und kann damit zeitnah der EU-Kommission vorgelegt werden. Damit weiß die Landwirtschaft bald, mit welchen Prämien sie im nächsten Jahr für welche Umweltmaßnahmen rechnen kann. Ich bedanke mich bei meinen Fachkolleginnen und Kollegen für die konstruktive und ernsthafte Diskussion. Es war allen Beteiligten klar, dass wir dringend zu einem Ergebnis kommen mussten und das haben wir mit dem heutigen Beschluss erreicht. Im Herbst erwarten wir die Genehmigung des Plans.“ Wolfram Günther, Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft des Freistaats Sachsen , erklärt: „Den grün geleiteten Agrarressorts sind zwei Punkte wichtig. Erstens haben wir in der AMK einvernehmlich die Basis geschaffen, dass Deutschland seinen GAP-Strategieplan wieder einreichen kann. Der Bund hat nun das politische Mandat dazu. Das heißt, wir haben die offenen Fragen der EU zum deutschen Strategieplan geklärt und uns dazu politisch abschließend verständigt. Das ist ein enorm wichtiges Signal für die Landwirtinnen und Landwirte. Sie haben damit ein großes Stück betriebswirtschaftliche Planungssicherheit. Mit Blick vor allem auf Flächenstilllegungen ab 2023 sind wir zudem an einer sachgerechten, praktikablen und schnellen Lösung interessiert. Allerdings zeigte sich, dass wir hier noch Klärungsbedarf haben und Fakten brauchen. Das betrifft Aspekte der globalen Ernährungssicherheit und der biologischen Vielfalt genauso wie Fragen des praktischen Vollzugs durch die Betriebe, aber auch der Einkommenswirkung der ersten Säule und hier vor allem der Öko-Regelungen. Diese offenen Fragen wollen wir in den kommenden 14 Tagen klären.“ Peter Hauk, Minister für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz des Landes Baden-Württemberg , sagt: „Die Lage, die durch den russischen Angriffskrieg ausgelöst wurde, verlangt jetzt klare Entscheidungen. Es ist sehr zu begrüßen, dass sich die Agrarministerinnen und Agrarminister, Senatorinnen und Senatoren der Länder in den meisten Punkten zum GAP-Strategieplan einigen konnten und damit ein klares Signal nach Brüssel senden. Umso unverständlicher ist, dass einige Länder und der Bund die Entscheidung über die Aussetzung der Konditionalität zu vier Prozent-Stilllegung und Fruchtwechsel wieder verschoben haben. Das kann man keinem Landwirt mehr erklären. Wir befinden uns jetzt in der Ernte und die Äcker liegen blank. Die Landwirtinnen und Landwirte können nicht mehr warten. Sie stehen bereit, um Lebensmittel zur Entspannung der Welternährungslage zu produzieren. Wir hätten hier ein klares einstimmiges Signal an die Landwirtschaft senden müssen. Erfreulich ist, dass wenigstens die sogenannten Schwarzbrachen praktisch vom Tisch sind. Dies war ein zentrales Anliegen von Baden-Württemberg, um den Landwirtinnen und Landwirten die Möglichkeit der aktiven Begrünung von Stilllegungsflächen einzuräumen.“
Der Bewirtschaftungs- bzw. vereinfacht ausgedrückt der Bodenbedeckungsfaktor „C“ der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung (ABAG) bewertet relativ die schützende Wirkung der Acker- und Grünlandvegetation für den Oberboden im Vergleich zu einem vegetationslosen bzw. brachliegenden Acker (Schwarzbrache). Hierbei wird zugrunde gelegt, dass Pflanzenbewuchs und Erntereste in Abhängigkeit von der Art der Bodenbearbeitung, der Fruchtfolge, der Vegetationsentwicklung und dem Bedeckungsgrad durch die Pflanzen und Mulch die Aufprallenergie von Niederschlägen mildern und das Gefüge des Oberbodens stabilisieren. Grundsätzlich wären somit bei einer landesweiten, flächenhaften Betrachtung die unterschiedlichen Vegetations- bzw. Entwicklungsphasen und der unterschiedliche Bodenbedeckungsgrad der einzelnen Ackerkulturen in den verschiedenen Regionen eines Landes zu berücksichtigen. Die hierfür benötigten Informationen liegen aber für eine landesweite, parzellenscharfe Auswertung nicht vor. Auch der Einfluss gleicher Regenerosivität (R-Faktor) bei regional unterschiedlicher Vegetationsentwicklung kann derzeit noch nicht berücksichtigt werden. Das jeweilige System der Bodenbearbeitung (z. Bsp. wendend oder nichtwendend) und Bodenbewirtschaftung (z. Bsp. Häufigkeit und Zeitpunkt der Befahrung) in Abhängigkeit von der angebauten Ackerfrucht bleibt aufgrund der landesweiten Betrachtung ebenfalls für die vorliegende Bewertung unberücksichtigt. Für eine detaillierte, schlagbezogene Betrachtung ist daher vor allem die Beratung vor Ort gefordert, da sie über die benötigten lokalen und betriebsspezifischen Informationen verfügt und entsprechende Konzepte zur Minderung der bewirtschaftungsbedingten Erosion erarbeiten kann. Die Berechnung des C-Faktors nach Schwertmann et al. (1987) erfordert grundsätzlich sehr detaillierte und raumzeitlich hochaufgelöste Informationen über die angebauten Kulturen und die Art der Bewirtschaftung und Bearbeitung. Informationen über die angebauten Ackerkulturen können der jährlich aktualisierten Schlagkartei des „Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystem“ (InVeKoS) entnommen werden. Vergleichbar mit den Studien von Meyer (2000) und TLL (2007) wurde den Ackerschlägen in Hessen ein kulturspezifischer C-Faktor (siehe untenstehende Tabelle) zugewiesen. Dabei wurde eine wendende Bodenbearbeitung angenommen. Im Rahmen einer Beratung bzw. einer orientierenden Untersuchung mit genauen Informationen zur Bodenbearbeitung (wendend, konservierend), Fruchtfolge und Bedeckungsgrad der Bodenoberfläche durch Mulch können die C-Faktoren durch einen bodenkundlich und landwirtschaftlich qualifizierten Berater modifiziert werden. Um eine langfristige Aussage treffen zu können, müssen die typischen Fruchtfolgen auf den Ackerschlägen bekannt sein. Dazu wurden die C-Faktoren der verfügbaren Einzeljahre 2016 bis 2021 gemittelt. Ackerschläge, für die keine mindestens dreijährig ununterbrochene Zeitreihe verfügbar war, bekamen den Gemarkungsmittelwert der C-Faktoren für den genannten Zeitraum zugewiesen. Für den Zeitraum von 2016 bis 2021 wurden im InVeKoS mehr als 250 verschiedene Kulturen angeführt. Die hohe Zahl an Kulturen ergibt sich u.a. aus dem Bestreben heraus, auch für Kulturen, die nur auf wenigen Flächen in Hessen angebaut werden, einen C-Faktor bereit zu stellen. Für alle im InVeKoS angeführten Kulturen wird deshalb ein C-Faktor geführt. Eine Ausnahme bildet dabei das aus der Produktion genommene Ackerland. Entsprechende Flächen werden grundsätzlich berücksichtigt, aufgrund der Heterogenität der tatsächlichen Bedeckung wird jedoch kein eigener C-Faktor zugewiesen. Die Flächen werden bei der Berechnung des Mittelwertes nicht berücksichtigt. Die Spanne des C-Faktors reicht von 0,004 (Dauergrünland) bis zu 0,66 (Spargel). Die C-Faktoren sind immer in Relation zu einer Schwarzbrache zu sehen. Ihr wird ein theoretischer C-Faktor von 1,00 zugewiesen. Über den Anbau bzw. den Ersatz von Kulturen mit hohem C-Faktor (Mais) durch Kulturen mit geringem C-Faktor (Wintergetreide) wird die Erosionsgefährdung bzw. der potenzielle Bodenabtrag stark beeinflusst. Um einen guten Eindruck über die Sensitivität des C-Faktors und die Wirkung eines Wechsels im Anbau bestimmter Kulturen zu erlangen, wurde die Bodenabtragsgefährdung nach ABAG mit zwei Szenarien (hoher C-Faktor [0,35]: flächendeckender Maisanbau, niedriger C-Faktor: flächendeckender Winterweizenanbau [0,12]) berechnet. angebaute Kultur gemäß InVeKoS C-Faktor angebaute Kultur gemäß InVeKoS C-Faktor Getreide Hackfrüchte Hartwinterweizen Hartwinterweizen 0,10 0,10 Speisekartoffeln/sonstige Kartoffeln b Speisekartoffeln/sonstige Kartoffeln b 0,29 0,29 Dinkel a Dinkel a 0,12 0,12 Zuckerrüben b Zuckerrüben b 0,32 0,32 Sommerweizen (Weichweizen) einschließlich Hartweizen b Sommerweizen (Weichweizen) einschließlich Hartweizen b 0,14 0,14 Roggen b Roggen b 0,16 0,16 Sonderkulturen - Gartenbau Wintermenggetreide Wintermenggetreide 0,10 0,10 Gemüse (Freiland) Gemüse (Freiland) 0,24 0,24 Wintergerste b Wintergerste b 0,07 0,07 Heil- und Gewürzpflanzen Heil- und Gewürzpflanzen 0,20 0,20 Sommergerste Sommergerste 0,17 0,17 Küchenkräuter Küchenkräuter 0,20 0,20 Hafer Hafer 0,14 0,14 Artischocken Artischocken 0,20 0,20 Sommermenggetreide Sommermenggetreide 0,12 0,12 Triticale b Triticale b 0,12 0,12 Sonderkulturen Baumschulen Sonderkulturen Baumschulen Quinoa e 0,30 Kern- und Steinobst Kern- und Steinobst 0,03 0,03 Mais Beerenobst Beerenobst 0,03 0,03 Körnermais b Körnermais b 0,35 0,35 Sonstige Obstanlagen (z.B. Haselnuss, Holunder) Sonstige Obstanlagen (z.B. Haselnuss, Holunder) 0,03 0,03 Corn-Cob-Mix Corn-Cob-Mix 0,35 0,35 Baumschulen nicht für Beerenobst Baumschulen nicht für Beerenobst 0,03 0,03 Zuckermais Zuckermais 0,35 0,35 Beerenobst zur Vermehrung Beerenobst zur Vermehrung 0,03 0,03 Silomais b Silomais b 0,35 0,35 Weihnachtsbäume Weihnachtsbäume 0,13 Niederwald mit Kurzumtrieb c Niederwald mit Kurzumtrieb c 0,13 Leguminosen Gemüseerbsen b Gemüseerbsen b 0,20 0,20 Weinbau Weinbau Acker-, Puff- und Pferdebohnen zur Körnergewinnung Acker-, Puff- und Pferdebohnen zur Körnergewinnung 0,30 0,30 Rebland d Rebland d 0,31 0,31 Süßlupinen zur Körnergewinnung b Süßlupinen zur Körnergewinnung b 0,30 0,30 Rebschulfläche d Rebschulfläche d 0,31 0,31 Gemenge Erbsen/Getreide Gemenge Erbsen/Getreide 0,21 0,21 Unterlagsrebfläche d Unterlagsrebfläche d 0,31 0,31 Steillagenweinbau d Steillagenweinbau d 0,31 0,31 Ölsaaten Weinbergsbrache d Weinbergsbrache d 0,31 0,31 Winterraps (00) und Winterrübsen zur Körnergewinnung b Winterraps (00) und Winterrübsen zur Körnergewinnung b 0,10 0,10 Sommerraps (00) und Sommerrübsen zur Körnergewinnung b Sommerraps (00) und Sommerrübsen zur Körnergewinnung b 0,10 0,10 Sonstige Dauerkulturen Sonstige Dauerkulturen Sonnenblumen zur Körnergewinnung Sonnenblumen zur Körnergewinnung 0,32 0,32 Rhabarber Rhabarber 0,40 0,40 Sojabohnen Sojabohnen 0,30 0,30 Chinaschilf (Miscanthus) c Chinaschilf (Miscanthus) c 0,004 Öllein zur Körnergewinnung b Öllein zur Körnergewinnung b 0,17 0,17 Grassamenvermehrung Grassamenvermehrung 0,03 Flachs zur Fasergewinnung Flachs zur Fasergewinnung 0,27 0,27 Haus- und Nutzgärten Haus- und Nutzgärten 0,40 0,40 Sudangras Sudangras 0,20 0,20 Ackerfutter Stilllegung Stilllegung Futterhackfrüchte (z. B. Futterrüben) Futterhackfrüchte (z. B. Futterrüben) 0,32 0,32 Ackerland aus der Produktion genommen Ackerland aus der Produktion genommen o.A. o.A. Klee b Klee b 0,03 0,03 Grünland aus der Produktion genommen b Grünland aus der Produktion genommen b 0,004 Kleegras b Kleegras b 0,03 0,03 Luzerne b Luzerne b 0,03 0,03 Grünland Grünland Gras b Gras b 0,03 0,03 Dauergrünland b Dauergrünland b 0,004 0,004 Klee-Luzerne-Gemisch b Klee-Luzerne-Gemisch b 0,03 0,03 Quelle: zusammengestellt nach a Meyer (2000), b TLL (2007), c Nitsch et al. (2001), d Stumpf & Auerswald (2006) und e TLL(2014), weitere nach Expertenwissen abgeleitet Meyer, M. (2000): Entwicklung und Modellierung von Planungsszenarien für die Landnutzung im Gebiet der Bornhöveder Seenkette. Dissertation; Kiel. Nitsch, J., Nast, M., Pehnt, M., Trieb, F., Rösch, Ch. & Kopfmüller, J. (2001). Schlüsseltechnologie Regenerative Energien – Teilbericht im Rahmen des HGF-Projektes „Global zukunftsfähige Entwicklung – Perspektiven für Deutschland“. DLR-Inst. für Technische Thermodynamik und FZ Karlsruhe, Inst. f. Technikfolgenabschätzung. Schwertmann, U., Vogl, W. & Kainz, M. (1987): Bodenerosion durch Wasser. Stuttgart: Ulmer Stumpf, F. & Auerswald, K. (2006): Hochaufgelöste Erosionsprognosekarten von Bayern Wasserwirtschaft (7-8): 70-74. TLL, Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (2007): VERSTOLA Modellprojekt „Verminderung der Stoffaustragsgefahr durch Wassererosion von landwirtschaftlich genutzten Flächen“ (VERSTOLA-Projekt) der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL). TLL, Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (2014): Kulturartenliste THEO-A3 und die C-Faktoren. Agrarumweltmaßnahme KULAP A3 „Betrieblicher Erosionsschutz“ der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL). Fabian Achten Tel.: 0611-6393 744 Bodenerosionsatlas Kartendarstellung: Bodenviewer
Boden ist eine nur langfristig erneuerbare Ressource, die Aufgrund zunehmenden Flächenverbrauchs durch Versiegelung, aber auch durch Nutzungskonkurrenz zwischen beispielsweise Nahrungs- und Futtermittelproduktion sowie der Produktion nachwachsender Rohstoffe, zunehmend unter Druck gerät. Zusätzlich wirken Degradationsprozesse (z.B. durch Wasser- und Winderosion), die aufgrund des Klimawandels in Zukunft u.U. noch verstärkt werden können auf den Boden ein. Bodenfunktionen insbesondere wertvoller nutzbarer und ertragreiche Böden sollen auch künftig erhalten bleiben. Der Kartendienst beinhaltet die folgenden thematischen Karten: Potentielle Erosionsgefährdung der Ackerböden durch Wasser Hangneigungsfaktor, S-Faktor Erosivität der Niederschläge, R-Faktor Erodierbarkeit der Ackerböden, K-Faktor Potentielle Erosionsgefährdung der Ackerböden durch Wind Erodierbarkeit der Böden durch Wind Effektive Lagerungsdichte in 35 cm Tiefe Zielgruppe Bundesländer, Bundesverwaltung, Landwirtschaft, Regionalplanung, Forschung und Lehre, Allgemeinheit, Industrie, Umwelt- und Sozialverbände Wissenschaftlicher Hintergrund Methodisch basiert die Auswertung der potentiellen Erosionsgefährdung durch Wasser auf der allgemeinen Bodenabtragsgleichung (ABAG). Für die Bestimmung der potentiellen Erosionsgefährdung durch Wind kommt die Methode nach DIN 19706 (Bodenbeschaffenheit – Ermittlung der Erosionsgefährdung von Böden durch Wind) zur Anwendung, wobei der Einfluss des Menschen und ein möglicher Bewuchs unberücksichtigt bleiben. Bei der Berechnung wird von einer ganzjährigen Schwarzbrache und trockenen Bodenverhältnissen ausgegangen. Die effektive Lagerungsdichte wird in 35 cm Tiefe ermittelt, um die jahreszeitlich starken Schwankungen im Oberboden von Ackerböden aufgrund der Bearbeitung nicht berücksichtigen zu müssen. Datengrundlagen sind: zur Selektion von Ackerflächen und nutzungsspezifischen Bodenprofildaten die Landnutzungsdaten aus dem Datensatz CORINE Land Cover 2006 (UBA) zur Berechnung des S-Faktors die Höhendaten des DGM50 des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie (BKG) zur Berechnung des R-Faktors die klimatischen korrigierten Niederschlagsdaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für den Zeitraum 1961–1990 zur Berechnung des K-Faktors und er effektiven Lagerungsdichte die Bodenprofildaten der nutzungsdifferenzierten Bodenübersichtskarte von Deutschland 1:1.000.000 (BÜK1000N) (BGR) zur Berechnung der Erosionsgefährdung der Böden durch Wind die Bodenprofildaten der nutzungsdifferenzierten Bodenübersichtskarte von Deutschland 1:1.000.000 (BÜK1000N) (BGR) die klimatischen Windgeschwindigkeitsdaten in 10 m Höhe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für den Zeitraum 1961–1990
Das Projekt "Mineralisierung und Stabilisierung organischer Bodensubstanz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Bodenforschung durchgeführt. Projektziel ist die Ermittlung der Umsetzungsdynamik sowie der Mineralisierung- und Stabilisierungsprozesse organischer Bodensubstanz unterschiedlicher Stabilität unter unterschiedlichen landwirtschaftlichen Bearbeitungsmaßnahmen. Trotz unseres bereits umfangreichen Wissensstandes über die Kohlenstoffdynamik im Boden, treten in aktuellen Kohlenstoff-Bilanzierungen immer wieder Unsicherheiten bezüglich der Größe und des Umsatzes von unterschiedlich stabilen Kohlenstoff-Pools im Boden auf. Zur Erstellung und Validierung von Kohlenstoff-Modellen liegen allgemein nur wenige sichere Daten vor. Relativ wenig bekannt sind im Besonderen die Mechanismen und Transferraten von Kohlenstoff-Fraktionen zwischen labilen Pools mit raschem Umsatz und stabileren Pools mit bis zu mehreren Jahrzehnten andauernden Umsätzen. Für die Evaluierung bzw. Verbesserung von bestehenden Kohlenstoffmodellen sind diese Pool-Größen und deren Umsetzungsraten allerdings von entscheidender Bedeutung. Der 14C-Freiland-Langzeitversuch, der bereits 1967 in Fuchsenbigl in Niederöstereich nahe Wien errichtet und seitdem konsequent geführt wurde, bietet die in Österreich einmalige Chance, den Umsatz und die Bilanz des 1967 ausgebrachtem, markiertem Dünger-Kohlenstoff unter unterschiedlichen Fruchtfolgesystemen (Schwarzbrache, Sommerweizen, Fruchtfolge) über eine Periode von 35 Jahren zu untersuchen. Aufgrund dieser ausgesprochen langen Versuchsdauer sollte es möglich sein, tiefergehende Erkenntnisse über die Kohlenstoffdynamik, im Besonderen über Kohlenstoff-Pools mit langsameren Umsetzungsraten, zu gewinnen. Ziel dieses Projektes ist daher, die Größe, Struktur und Umsetzungsdynamik von unterschiedlichen Kohlenstoffpools mittels Partikelgrößen-Fraktionierung an ausgewählten Bodenproben zweier Langzeitversuche mit unterschiedlicher Bewirtschaftung zu ermitteln. Diese Ergebnisse sollen mit chemischen, isotopischen und spektroskopischen Analysen des Gesamtbodens (ohne Fraktionierung) in Einklang gebracht werden. Im besonderen erscheint es wichtig, die Rolle des Bodenhumus im Kohlenstoff-Stabilisierungsprozess besser abschätzen zu können. Abschließend werden die über die ganze Versuchsdauer erhobenen Daten verwendet, um die Kohlenstoff-Bilanzierung der untersuchten Freilandversuche unter unterschiedlichen Bewirtschaftungsmaßnahmen zu erstellen. Schlussendlich sollen diese Daten in die Validierung und Verbesserung bestehender Kohlenstoffmodelle einfließen.
Das Projekt "Bestimmung der optimalen Aussaat- und Umbruchtermine einer überwinternden Leguminosen-Gründüngung für die nachhaltige Bekämpfung pflanzenparasitärer Nematoden im ökologischen Gemüsebau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Epidemiologie und Pathogendiagnostik durchgeführt. Vorhabenziel: Die Untersuchungen sollen aufzeigen, unter welchen Bedingungen der Anbau einer überwinternden Leguminosen-Gründüngung die Vermehrung pflanzenparasitärer Nematoden verhindern kann. Insbesondere soll geklärt werden, (1) wann die Leguminosen-Gründüngung frühestens gesät werden, so dass es im Herbst nicht zu einer Vermehrung von Meloidogyne hapla kommt, (2) wann die Leguminosen-Gründüngung spätestens umgebrochen werden muss, so dass es im Frühjahr nicht zu einer Vermehrung der Nematoden kommt und (3) wie gut die Nematodenunterdrückung im Vergleich zu Schwarzbrache ist. Arbeitsplanung: Die Feldversuche werden vom Antragsteller gemeinsam mit den Kooperationspartnern geplant und auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben durchgeführt, wobei eine strikte Arbeitsteilung entsprechend der spezifischen Expertise der Partner erfolgt: der Projektleiter ist verantwortlich für die Projektkoordination, Ermittlung des Nematodenbesaztes und Durchführung begleitender Gewächshausversuche, die Kooperationspartner für die Erarbeitung und Durchführung einer praxisgerechten Versuchsdurchführung, Entwicklung eines Prognosemodells und dem Wissenstransfer in die Praxis. Erfolgsaussichten: Aufgrund aussagekräftiger Vorarbeiten und einer langjährigen guten Zusammenarbeit des Projektleiters mit den Kooperationspartnern und Landwirten in vergangenen Forschungsvorhaben zu Bekämpfungs-strategien für pflanzenparasitäre Nematoden wird fest mit einem erfolgreichen Abschluss des Projektes gerechnet.
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Bund | 19 |
Land | 5 |
Type | Count |
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Förderprogramm | 15 |
Text | 4 |
unbekannt | 4 |
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Boden | 20 |
Lebewesen & Lebensräume | 23 |
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