Das Projekt "ABC-Schizophrenie-Studie (Age, Beginning and Course)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Heidelberg, Fakultät für Klinische Medizin Mannheim, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit durchgeführt. Die zentralen Fragestellungen des Projekts S 1 am SFB 258 betreffen 1) Geschlechtsunterschiede im Erkrankungsalter schizophrener Psychosen und ihre kausale Erklaerung, 2) den Beginn, den fruehen Verlauf vor Erstaufnahme und den Verlauf bis 5 Jahre danach, 3) die Analyse der sozialen Folgen der Schizophrenie, 4) die Untersuchung des Einflusses von Lebensereignissen im Sinne des 'Stress-Vulnerabilitaets-Paradigmas', 5) den Vergleich der Krankheitsentwicklung und der sozialen Folgen bei Schizophrenie und unipolarer Depression und 6) eine transkulturelle Validierung der Ergebnisse. Umweltbezuege ergeben sich aus den Fragestellungen 4) (Umweltbelastungen als Lebensereignisse) sowie aus 6) (Vergleich staedtischer - laendlicher bzw. transkultureller Variabilitaet der Umwelt). Einige Ergebnisse lauten stark vereinfacht: Frauen erkranken im Mittel 3 bis 4 Jahre spaeter als Maenner. Die Ursache fuer die Verzoegerung des Krankheitsausbruchs scheint auf eine relative Schutzwirkung durch Oestrogen zurueckzugehen, die sich um die Zeit der Menopause abschwaecht. Der Fruehverlauf laesst sich in eine durchschnittlich 5jaehrige Prodromal- und eine 1,3 Jahre dauernde psychotische Vorphase unterteilen. Hinsichtlich der Art des Beginns, der Akkumulation der Symptomatik und der Dauer der Fruehphasen bestehen keine Geschlechtsunterschiede. Praevalenz- und Inzidenzraten der Schizophrenie zeigen konsistent einen Sozialgradienten, ein Ergebnis, welches fuer Mannheim und Heidelberg im Rahmen einer stadtoekologischen Untersuchung bestaetigt wurde. Zur Erklaerung wird die 'social selection -' der 'social causation -' Hypothese vorgezogen, denn Ergebnisse der ABC Studie zeigen, dass bereits im Fruehverlauf die Erkrankung soziale Folgen hat, dass Schizophrene hingegen nicht in soziale Benachteiligung hineingeboren werden. Beim Stadt-Land-Vergleich resultieren hoehere Erstaufnahmeraten im staedtischen Gebiet. Allerdings werden die Stadt-Land-Unterschiede (wie z. B. ein hoeheres Mass an Angstsymptomatik in der Stadt und hoehere Negativsymptomatik / soziale Behinderung auf dem Land) ueber selektive Prozesse erklaert, welche zu verzoegerter Aufnahme fuehren, und nicht durch soziale Umwelteinfluesse direkt.
Das Projekt "Infoplattform Transportfahrräder - Aufzeigen der Nutzungsmöglichkeiten von Lasten- und Transportfahrrädern (bundesweite Roadshow und virtuelle Internetplattform)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Velokonzept GmbH durchgeführt. Mit dem Pilotprojekt 'VELOTransport' werden Wege zur Nutzung des Fahrrads für Alltagstransporte, insbesondere von Lasten- und Transportfahrrädern, für Privatpersonen und für Gewerbetreibende aufgezeigt. Die Durchführung des Projekts erfolgt auf zwei verschiedenen Plattformen: 1.Internetpräsenz und Social Media: Auf der Internetpräsenz www.velotransport.de werden das aktuelle Wissen aus Forschung und Entwicklung bereitgestellt und unterschiedliche Aktivitäten um das Thema Lasten- und Transporträder in Deutschland und dem europäischen Ausland zusammengetragen. Somit wird erstmalig eine zentrale Infoplattform ins Leben gerufen, auf der man sich rund um Transportmöglichkeiten mit dem Fahrrad informieren kann. Begleitet wird die Webseite durch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in den sozialen Netzwerken (wie z.B. Facebook und Twitter). 2.Produktschau: Auf einer Produktschau ('Roadshow') im Rahmen diverser Veranstaltungen in vielen deutschen Städten - u.a. auf den von velo:konzept organisierten Messen - werden die unterschiedlichen Modelle von Lasten- und Transportfahrrädern verschiedener Hersteller präsentiert und deren Einsatzmöglichkeiten im Alltag veranschaulicht. Ebenso werden die Transportmöglichkeiten mit einem normalen Fahrrad aufgezeigt und erlebbar gemacht. Das Projekt (Laufzeit Frühjahr 2012 bis August 2013) wird aus Mitteln des Nationalen Radverkehrsplans (www.nrvp.de) gefördert. Es soll das Ziel des Nationalen Radverkehrsplans erfüllen, eine moderne, sozial- und umweltverträgliche Nahmobilität nach dem Leitbild 'Stadt der kurzen Wege' zu ermöglichen. Weiterhin trägt es einen Teil zur Förderung des Radverkehrs als Bestandteil einer nachhaltig integrierten Verkehrspolitik und zur Erhöhung des Radverkehrsanteils am gesamten Verkehrsaufkommen in Deutschland bei. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020.
Das Projekt "AQUATAG - Freizeitaktivitäten an Binnengewässern: Dynamik, ökologische Auswirkungen, soziale Bedeutung und nachhaltiges Management (Definitionsprojekt)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsverbund Berlin, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei durchgeführt. Die Freizeitnutzung von Seen und Flüssen ist ein wichtiger sozialer, ökonomischer und ökologischer Faktor, erfährt jedoch im Vergleich zum Tourismus in Küstenregionen relativ wenig Aufmerksamkeit. Bisher liegen wenig detaillierte Daten zur räumlichen Verteilung und zeitlichen Dynamik der Freizeitnutzungen vor; flächendeckende Information fehlen bisher gänzlich. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass Freizeitaktivitäten die aquatischen Ökosysteme erheblich stören können, es liegt jedoch nahe, dass aufgrund der starken Dynamik tagesbasierter Freizeitaktivitäten mit ihrer Konzentration auf kurze Zeiträume, der ökologische Effekt noch nicht voll erfasst werden kann. AQUATAG wird unter Verwendung von georeferenzierten Daten sozialer Netzwerke die Nutzungen flächendeckend und mit einer bisher nicht erreichten räumlichen Auflösung beschreiben und die Grundlage für ein Erweitertes, unterschiedliche Nutzungsinteressen berücksichtigendes, Management schaffen. Zentrales Element der Definitionsphase ist die Beschaffung und Bewertung der Nutzbarkeit georeferenzierter Daten aus sozialen Netzwerken wie z.B. Twitter. Die Berücksichtigung unterschiedlicher Nutzungsinteressen wird über eine enge Einbeziehung relevanter Praxispartner, als Vertreter verschiedener Nutzungstypen, erfolgen. Für das Hauptprojekt ist eine Überprüfung der Ergebnisse mittels Umfragen und Feldexperimenten geplant. Die Definitionsphase wird aus drei wesentlichen Arbeitsschritten bestehen: 1) Beschaffung und Bewertung georeferenzierter Daten sozialer Netzwerke (AP 1.), 2) Durchführen einer grundlegenden Literaturreche und Auswertung vorhandener Umfrageergebnisse zur Freizeitökologie, sowie 3) Identifizieren und kontaktieren von relevanten Stakeholdern und durch Durchführen eines Workshops zur Vorbereitung des Hauptprojektes.