Das Projekt "Isotopenklimatologie aus Jahrringen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Fakultät II Biologie, Institut für Botanik und Botanischer Garten, Fachgebiet Allgemeine Botanik durchgeführt. Bei der Aufnahme des Wassers und des CO2 durch Pflanzen findet eine Isotopenfraktionierung statt. Sie ist zu einem grossen Teil durch die Witterungsbedingungen bestimmt, unter denen die Pflanzen leben. Diese Isotopenfraktionierung macht sich auch beim Aufbau der Zellulose des Holzes bemerkbar. Jahrringe der Baeume bieten den Vorteil, dass mit ihnen auf das Jahr genau datiert werden kann. Das Spaetholz der Jahrringe wird in unseren Breiten waehrend des Monats August aus den gerade erzeugten Assimilaten hergestellt, beim Bau des Fruehholzes greift der Baum aber auf aeltere Reserven zurueck. Das Spaetholz kann damit zur Rekonstruktion des Waermeklimas waehrend des Hochsommers vergangener Zeiten genutzt werden, zumal da es gelungen ist, die Gehalte der Zellulose an 2H und 13C an den heutigen Augusttemperaturen zu eichen. Mit diesem Verfahren wird das Waermeklima Europas fuer die letzten 12.000 Jahre lueckenlos bestimmt, wie auch dasjenige Hochtibets fuer die letzten 2.000 Jahre. Der Gehalt an 2H gibt darueber hinaus auch noch Informationen ueber die Herkunft des ehemaligen Wasserdampfes, so dass Hinweise auf die ehemalige atmosphaerische Zirkulation gewonnen werden.