Das Projekt "Immobilisierung von Schadstoffen aus industriellen Reststoffen durch Speichermineralbildung - Dynamische Brennversuche im halbtechnischen Massstab" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Geologie und Mineralogie, Lehrstuhl für Mineralogie durchgeführt. Zur Verringerung der Auslaugbarkeit von industriellen Reststoffen sind verschiedene thermische Inertisierungsverfahren fuer die Immobilisierung von Schwermetallen entwickelt worden. Diese beruhen alle auf einer vollstaendigen Aufschmelzung des zu inertisierenden Rueckstandes mit teilweiser Einbindung der Schwermetalle in die entstehende Glasmatrix. Derartige Verfahren benoetigen aufgrund der hohen Temperaturen (1300 -1800 Grad C) Energien von bis zu 1,5 MWh/Tonne Abfall. Chlorid und Sulfat koennen nur sehr begrenzt in das Glas eingebaut werden. Leichtfluechtige Schwermetalle werden kondensiert und abgeschieden. Das Konzept der 'Inneren Barriere' ermoeglicht eine Verringerung der Auslaugbarkeit von Reststoffen durch Bildung von im geochemischen Milieu stabilen Phasen ('Speicherminerale'). Die Wirkung des 'Inneren-Barriere-Systems' beruht auf der kristallchemischen Fixierung von Schadstoffkationen und -anionen. Diese entstehen entweder durch thermische Behandlung des Abfalls (primaere Speicherminerale wie Apatite) oder durch eine hydraulische Reaktion (sekundaere Speicherminerale wie Ettringit, Kalziumaluminathydroxisalze etc.). Zur primaeren Speichermineralbildung reichen Temperaturen um 800 Grad C aus.
Das Projekt "Verbleib der Schwermetalle nach der Verbrennung eines Mischbrennstoffes aus Braunkohle und schwermetallbelasteten Klaerschlaemmen im Kraftwerk und Emissionsverhalten der Rueckstaende nach der bergmaennischen Verfuellung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Münster, Institut für Mineralogie, Mineralogisches Museum (Kristalle und Gesteine) durchgeführt. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden die bei der Verstromung eines Mischbrennstoffes aus Braunkohle und Klaerschlamm anfallenden Rueckstaende (Nussasche, Elektrofilterasche und verschiedene Kraftwerkswaesser) zunaechst chemisch wie mineralogisch untersucht und dann definiert verfestigt. Die bei der bergmaennischen Verfuellung eines Tagebaurestloches herrschenden Deponiebedingungen im Polderbereich und Einspuelfeld werden simuliert, die im Deponiewasser auftretende Schadstofffracht charakterisiert. Dabei stellte sich heraus, dass im Laufe der Hydratisierung eine Einbindung der Schwermetalle in 'Speicherminerale' und/oder ins Gefuege stattfindet. Diese Schadstoffixierung ist somit Hauptbestandteil eines kostenguenstigen Entsorgungskonzeptes: Reduzierung des Braunkohleverbrauchs; Entsorgung von +/- schwermetallbelastetem Klaerschlamm; umweltgerechte Verfuellung von Tagebaurestloechern.
Das Projekt "Thermodynamische Modellierung der Wasserloeslichkeit von Schwermetallen aus silikatischen Speichermineralen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, Fachbereich 22, Institut für Geowissenschaften, Abteilung Mineralogie durchgeführt. Die Immobilisierung von Schwermetallen in das Kristallgitter silikatischer sogenannter 'Speicherminerale' hat sich als Konzept der 'inneren Barriere' bei der Aufbereitung von kontaminierten -Reststoffen zur - umweltgerechten Deponierung bewaehrt. Dies zeigen zumindest Laugungstests wie der DFV-S4 Test. Solche einfachen Tests sagen allerdings wenig ueber die Immobilisierungsmechanismen aus, die Gegenstand dieses DFG-Vorhabens sind.