Das Projekt "Palaeobiologische Steuerungsprozesse bei der Entwicklung von Spongiolithen im Oberjura Sueddeutschlands. Organisch-geochemische Untersuchungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Zentrum für Meeres- und Klimaforschung, Fachbereich Geowissenschaften, Institut für Biogeochemie und Meereschemie durchgeführt. Verschiedene Verbindungsklassen (Kohlenwasserstoffe) aus fossilen Schwammriffgesteinen (Spongiolithe) wurden als Markersubstanzen fuer die Herkunft des organischen Materials, dem Ablagerungsmilieu und den diagenetischen Veraenderungen nach der Ablagerung angewendet. Ausgewaehlte Proben wurden zusaetzlich auf ihre Gehalte an hydrolisierbaren Zuckern untersucht. Zu Vergleichszwecken und zur Rekonstruktion der Diagenesepfade wurden eine Alterssequenz der corallinen Schwammart Acanthochaetetes (Kreide, Tertiaer, rezent), fossile Mikrobialithe aus dem Alb Nordspaniens, rezente Mikrobialithe von Lizard Island (Great Barrier Reef) und cyanobakterielle Stromatholithe (Van-See) und -Krusten (Everglades) auf Kohlenwasserstoffe und/oder Zucker analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Untersuchung von Biomarkern geeignet ist, um Unterschiede im Primaereintrag und dem gross- oder kleinraeumigen Sedimentationsmilieu zu charakterisieren. Sie ermoeglichen zudem Aussagen ueber das Erhaltungspotential der organischen Substanz und ueber die diagenetischen Veraenderungen bestimmter Komponenten.