Das Projekt "Planung unterschiedlicher Heizwärmezuführungen im Rahmen des Neubaus des Sportinternats des Olympiastützpunktes und Neubaus einer Sporthalle für die Akademie des Sports" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von LandesSportBund Niedersachsen e.V. durchgeführt. Der LandesSportBund Niedersachsen e.V. plant auf seinem Gelände in Hannover die Erweiterung des Sportinternats um einen Neubau sowie die Neuerrichtung einer Dreifeldsporthalle im Passivhausstandard. Bei jedem Passivhaus-Bauvorhaben stellt sich die Frage, welche Art der Wärmeverteilung zum Einsatz kommen soll.
Gewöhnlich muss bereits im Vorfeld eine Variante ausgewählt werden, die letztendlich realisiert werden soll. Die anschließende Nutzerakzeptanz bestätigt die Variante oder es muss evtl. nachgebessert werden. Ein direkter Vergleich der Systeme bezüglich der Nutzerakzeptanz und der Wirtschaftlichkeit in einem identischen Gebäude in Abhängigkeit von Investition und Energiekosten konnte bisher nur simuliert werden. Bei dem Bauvorhaben des LandesSportBundes Niedersachsen hat man die Möglichkeit, innerhalb eines Gebäudes mit vergleichbarem Nutzerverhalten mehrere Varianten zu installieren, um im Nachhinein die Systeme miteinander vergleichen zu können.
Die Machbarkeit und potenziell gute Energieeffizienz des Konzepts wurden nachgewiesen. Die Funktion der Betonkernaktivierung unterstützt den Komfort und entlastet die Heiz- und Kühlenergieerzeuger zu Spitzenlastzeiten. Angesichts des geringen Wärme/Kältebedarfs pro Fläche ist es nötig, die Auslegung der einbetonierten Lüftungselemente anzupassen: die thermisch effektive Länge des Lüftungsrohrs muss reduziert werden. Da die Erschließung der Räume lüftungstechnisch vom Flur her erfolgt, müssen die ersten Meter im Raum isoliert werden, oder zumindest der Kontakt zum Betonbauteil verhindert werden. Die ursprüngliche Planung wurde aus diesem Grund angepasst, so dass das Rohr jetzt in der abgehängten Decke des Badezimmers bis fast zum Zimmer geführt wird und nicht wie ursprünglich vorgesehen bereits im Vorflur in der Betondecke verlegt wird.