Das Projekt "Einsatz von Kraftwerksreststoffen (Flugasche und Gips) als Bodensubstrat im Landschaftsbau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Badenwerk AG durchgeführt. Bei der Rauchgasreinigung in Kohlekraftwerken fallen Rueckstaende wie Gips und Flugasche an. In baden-wuerttembergischen Kohlekraftwerken sind dies allein: ca 235000 t Flugasche, ca 240000 t Gips, ca 30000 t Entschwefelungsprodukte aus Spruehabsorptionsverfahren (SAV-Produkt). Diese Kraftwerksreststoffe unterliegen dem vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Verwertungsgebot. Heute finden sie vorwiegend Verwendung in der Baustoff- und Zementindustrie. Ziel ist es, weitere umweltfreundliche Loesungen zur Entsorgung dieser Reststoffe zu finden, um langfristig die Verwertung zu sichern. Aus diesem Grund fuehren die grossen baden-wuerttembergischen Stromversorgungsunternehmen in Zusammenarbeit mit den Universitaeten Karlsruhe und Hohenheim ein Forschungsprojekt durch, bei dem die Kraftwerksreststoffe eine weitere Einsatzmoeglichkeit als Bodenersatz im rekultivierenden Landschaftsbau finden sollen. Wesentliches Ziel stellt die Entwicklung eines Bodensubstrats mit Flugaschen und Produkten aus der Rauchgasentschwefelung (Gips- und Spruehabsorptionsprodukt) von steinkohlegefeuerten Kraftwerksanlagen dar. Mit diesem Bodenersatz sollen ohne anderweitige Beschaffung von Kulturboden vom Menschen verusachte Gelaendeveraenderungen (Trockenbaggerungen, Steinbrueche) wieder in den urspruenglichen topographischen Zustand zurueckgefuehrt und naturnah bepflanzt werden. Forschungsschwerpunkte sind: Ueberpruefung der Zusammensetzung des Bodensubstrats im Hinblick auf ein naturnahes Pflanzenwachstum; Ueberpruefung des Wasserhaushalts der Bodensubstratschuettung; Ueberpruefung des Festigkeitsverhaltens des Bodensubstrats.
Das Projekt "Einsatz von Produkten aus Spruehabsorptionsverfahren in der Landwirtschaft - oekonomische und oekologische Bewertung der Eignung als Schwefelduengemittel (Landwirtschaftliche Nutzung von SAV-Produkten)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Braunschweig-Völkenrode, Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde durchgeführt. Es soll untersucht werden, ob schwefelhaltige Sekundaerrohstoffe in der Landwirtschaft im Hinblick auf die Tatsache eingesetzt werden koennen, dass akuter Schwefelmangel die bedeutendste Ernaehrungstoerung landwirtschaftlicher Kulturen im nordeuropaeischen Raum darstellt. Bevor ein solcher Beitrag zur effektiven Nutzung von Sekundaerrohstoffen moeglich wird, muss die oekologische Unbedenklichkeit dieser Stoffe, sowie die Entwicklung geeigneter Applikationstechniken fuer den praktischen Einsatz geprueft werden. Daher soll der Einsatz einer Entschwefelungsproduktes nach dem Spruehabsorptionsverfahren (SAV-Produkt) nicht nur unter oekologischen, sondern auch unter oekonomischen Aspekten geprueft werden, wobei den rechtlichen Rahmenbedingungen fuer eine Verwendung in der Landwirtschaft besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden soll. Darueber hinaus werden Voraussetzungen geklaert, die fuer eine rechtliche Zulassung als Duengemittel gegeben sein muessen. Die Ausbringung von SAV-Produkten auf landwirtschaftlichen Anbauflaechen muss eine termin- und kulturartspezifische Optimierung der auszubringenden Mengen beinhalten, um dem Bedarf der Pflanzen waehrend der Vegetationsperiode gerecht zu werden. Die im SAV-Produkt enthaltenen Mindestgehalte betragen 23 Prozent Ca und 11 Prozent S, wobei Schwefel als Calciumsulfat bzw. Calciumsulfit gebunden vorliegen kann. Die jeweiligen Einfluesse auf das Pflanzenwachstum unter Freilandbedingungen sollen untersucht werden. Die Umsetzung von Sultit zu Sulfat im Boden beeinflusst zudem die Pflanzenverfuegbarkeit, da Schwefel von der Pflanze in Form von Sulfat aufgenommen wird. Neben Schwefel wird dem Boden bei der Ausbringung des SAV-Produktes mengenmae ssig etwa doppelt soviel Calcium zugefuehrt. Waehrend der pH Wert im Boden durch die Zufuehrung von SAV-Produkten nur geringfuegig beeinflusst werden duerfte, kann ein positiver Einfluss auf die Bodenstruktur erwartet werden, da der Ca-Anteil zu einer Flockung und damit Verbindung der Kolloidteilchen im Boden fuehrt. Liegt das SAV-Produkt im Gemisch mit Flugasche vor. So muss die moegliche Beimengung von anorganischen und organischen Schadstoffen ueberprueft und quantifiziert werden. Bei der Nutzung des SAV-Produktes in der Landwirtschaft ist zu beruecksichtigen, dass dies in direkter Konkurrenz zu anderen am Markt verfuegbaren schwefelhaltigen Produkten steht. Fuer die Akzeptanz des Produktes in der Landwirtschaft wird neben den Kosten die Applikationstechnik eine entscheidende Rolle spielen, da das SAV-Produkt ohne besondere Konditionierung fuer die Landwirtschaft nicht ohne weiteres ausbringfaehig ist. Im einzelnen soll daher die Ausbringung, in Form von Suspensionen allein oder zusammen mit Guelle untersucht werden. Das Verfahren wird um oertlichen Gegebenheiten Rechnung tragen zu koennen, an insgesamt drei Standorten durchgefuehrt werden. Das Projekt soll ueber drei Vegetationsperioden in den Jahren 1995 bis 1998 mit den Nutzpflanzen Raps, Winterweizen und Winterger
Das Projekt "Erweiterung der Rauchgasreinigungsanlage einer Muellverbrennungsanlage um eine Dioxinminderungsstufe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadtwerke Rosenheim durchgeführt. Zur Minderung der Dioxin- und Quecksilberemissionen einer Muellverbrennungsanlage wird das hinter dem Kessel installierte Spruehsorptionsverfahren zur Abscheidung saurer Abgase erweitert. Dabei wird das zur Abscheidung saurer Abgasbestandteile vorhandene Spruehsorptionsverfahren auf den Einsatz eines Zweikomponenten-Additivs, bestehend aus Kalkmilch und Herdofenkoks (HOK) umgeruestet. Dieser Filter ist mit einer speziellen Oberflaechenbeschichtung in Form einer Membran ausgeruestet. Das Filtermaterial ist geeignet, auch dioxinhaltige Feinstaeube effektiv aus dem Abgasstrom zu entfernen. Die geplante Technik ist im Vergleich zu anderen Verfahren kostenguenstig und auf eine Reihe anderer Muellverbrennungsanlagen, die ueber ein Spruehsorptionsverfahren verfuegen, einsetzbar.