Das Projekt "Teilvorhaben: Atmosphaerensondierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Karlsruhe GmbH in der Helmholtz-Gemeinschaft, Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Teilinstitut für Atmosphärische Umweltforschung durchgeführt. Anhand von Lidar-, Gipfelstationsmessungen sowie Transport- und Chemiemodellierung werden Ferntransportprozesse untersucht, welche signifikant die Hintergrundozonkonzentration ueber Europa beeinflussen. Mit Hilfe der Messdaten zu O3, H2O, CO und 7BE wird der Eintrag von Stratosphaerenluft in die Troposphaere analysiert, mit Schwerpunkt auf dem Zusammenhang zwischen Feuchte und troposphaerischem Alter der Stratosphaerenluft. Transportmodellierung liefert den Gesamteintrag stratosphaerischen Ozons in die Troposphaere. Aus den Zugspitzdaten seit 1978 werden Trends in Haeufigkeit und Massefluss bestimmt. Ein besonders wichtiges Thema des Projekts ist der wahrscheinlich erhebliche Import von Ozon aus Nordamerika. Mit Hilfe von Messdaten und Modellrechnungen werden sowohl der Gesamtimport als auch die chemische Aenderung der amerikanischen Luftmassen ueber dem Nordatlantik abgeschaetzt. Als neues, spektakulaeres Thema wird der Einfluss von Waldbraenden auf den Interkontinentaltransport aufgegriffen. Schliesslich wird der Beitrag von ozonarmer Luft aus tropischen Breiten zur Ozonbilanz untersucht.
Das Projekt "Teilvorhaben: Transportmodellierung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und Umwelt, Department für Ökologie, Lehrstuhl für Ökoklimatologie durchgeführt. Die Technische Universitaet Muenchen beschaeftigt sich im Rahmen dieses Projektes mit Transportprozessen auf kontinentaler und interkontinentaler Skala. Es soll geklaert werden, wie haeufig Transport aus Nordamerika die Ozonkonzentrationen ueber Mitteleuropa beeinflusst. Insbesondere soll auch die relative Rolle von Waldbrandemissionen und anthropogenen Emissionen untersucht werden. Dazu werden mittels der Transportmodelle FLEXTRA und FLEXPART Rueckwaertsrechnungen von den Lidarprofilen des Projektpartners IFU gerechnet sowie Vorwaertsrechnungen von anthropogenen und Waldbrandtracern aus Nordamerika durchgefuehrt und mit den Lidardaten verglichen. Eine Tracersimulation ueber den Zeitraum von einigen Jahren soll eine Klimatologie der Transportereignisse ermoeglichen.
Das Projekt "Fernerkundung atmosphaerischer Parameter und deren Nutzung fuer die Untersuchung klimarelevanter Prozesse sowie von Spurenstofftransporten und -umsetzungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Kernforschungszentrum Karlsruhe GmbH, Institut für Meteorologie und Klimaforschung durchgeführt. Untersuchung klimarelevanter Prozesse im mesoskaligen Bereich durch die Erfassung meteorologischer Groessen und Spurenstoffe mit Hilfe von bodengebundenen, flugzeug-, ballon- oder satellitengetragenen Instrumenten. Dazu gehoeren die Entwicklung und Erprobung neuer Verfahren und Messgeraete zur Fernerkundung atmosphaerischer Parameter. Mit Ballonmessungen werden die photochemischen Umsetzungen und der Tagesgang von Spurenstoffen in der Atmosphaere verfolgt. Beitraege zu umweltrelevanten Problemen (z.B. Ozonloch) ergeben sich aus den bodengebundenen Spurengasmengen. Teilziele sind: Einsatz von Michelson-Interferometern, Erprobung bodengebundener Fernmessverfahren fuer Messungen in der Troposphaere (SODAR, RADAR, RASS), Verfahren zur Gewinnung von Landoberflaechenparametern, meteorologischen Vertikalprofilen und Spurengasverteilungen aus Satellitendaten, Untersuchung von Transportvorgaengen und zeitlichem Verlauf von Konzentrationsaenderungen und photo-chemischen Umsetzungen.