Das Projekt "Aktivierung deutsch-amerikanischer und deutsch-japanischer Städtepartnerschaften für den Klimaschutz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder, Alianza del Clima e.V. durchgeführt. A) Problemstellung: Die im Februar 2005 auf Staatschefsebene beschlossene deutsch-amerikanische sowie die im April 2005 auf Umweltministerebene beschlossene verstärkte deutsch-japanische Kooperation in den Bereichen Klimaschutz, erneuerbare Energien und Energieeffizienz bedürfen dringend der Hinterlegung durch praktische Kooperationsprojekte. Ergänzend zur Ebene der Bundesregierungen müssen aufgrund der gesamtgesellschaftlichen Ausrichtung des Klimaschutzes dabei weitere Akteure identifiziert werden, wobei den Kommunen eine besondere Bedeutung zukommt. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Die im kommunalen Klimaschutz erreichbaren Potenziale werden durch die vom BMU im Januar2005 herausgegebene Broschüre 'Kommunaler Klimaschutz - Strategien für eine Halbierung der CO2-Emissionen am Beispiel der Stadt München' deutlich. Die derzeit bestehenden 172 deutsch-amerikanischen und 46 deutsch-japanischen Städtepartnerschaften könnten als wichtiges Forum für den Austausch von Erfahrungen im kommunalen Klimaschutz dienen. C) Ziel des Vorhabens ist es, modellhaft Aktivitäten zum kommunalen Klimaschutz im Kontext der Städtepartnerschaftskultur zu entwickeln. Diese sollen sich auf unterschiedliche Formate des bilateralen Wissens- und Erfahrungsaustausches beziehen wie zum Beispiel Konzepte und Strategien, gemeinsame Workshops, Austausch von Experten, Förderung des Klimabewusstseins, Maßnahmen im Bau- und Verkehrsbereich sowie zur Förderung erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz. Erarbeitet werden soll auch ein erfahrungsgestützter Leitfaden zur Aktivierung des Klimaschutzes in Städtepartnerschaften.
Das Projekt "Aufbau einer Abfallwirtschaft in Smolensk - Tacis City Twinning - Sozialwissenschaftliche Begleitforschung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fernuniversität-Gesamthochschule Hagen, Institut für Soziologie, Fachbereich Kultur und Sozialwissenschaften, Lehrgebiet Soziologie III: Allgemeine Soziologie durchgeführt. Neben der Vermittlung von Fachkenntnissen in Bereichen Umweltplanung, Management und Finanzen zum Aufbau einer modernen Abfallwirtschaft nach westeuropäischem Standard, lag daher ein Schwerpunkt der Städtekooperation auf der Entwicklung von Strategien zur Beteiligung der Bevölkerung im Sinne der in der Agenda 21 verankerten Richtlinien. Im Mittelpunkt der Begleitforschung stand vor allem die Ermittlung und Aktivierung von lokalen Beteiligungsmöglichkeiten, die der gegenwärtigen russischen Situation angemessen sind. Diese Aufgabenstellung ist vor dem Hintergrund einer (dramatischen) Umbruchsituation in Russland zu sehen, die alle sozialen Bereiche des Lebens erfasst. Weitgehend ungeklärt ist die Frage, welche Auswirkungen diese Transformationsprozesse auf die Gestaltung zukunftsfähiger Entwicklungen im Umweltbereich haben. In diesem Zusammenhang kommt den Kommunen eine besondere Verantwortung zu. Sie stehen vor dem Problem, den gegenwärtigen sozialen Wandel in exemplarischer Weise als Chance zu begreifen, die eigene Zukunft vor Ort aktiv zu gestalten und darüber hinaus die Bürger mit einzubeziehen und ihnen praktische Mitgestaltungsmöglichkeiten zu eröffnen. Auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung wird von entscheidender Bedeutung sein, inwieweit es gelingt, durch die Mitwirkung der Bevölkerung langfristig demokratische Strukturen zu festigen, die eng an die Entwicklung gegenseitiger Kooperations- und Vertrauensverhältnisse geknüpft sind. Neben einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit und der Durchführung von Seminaren ist im Sinne dieser Zielsetzung der Begleitforschung die Gründung eines Agenda-Beirates in Smolensk angeregt worden, der im November 1999 seine Arbeit aufgenommen hat und bei der konzeptionellen Gestaltung der Abfallwirtschaft beteiligt war. Wie steht es aber um das Bewusstsein von kommunalen Problemen? Welches Wissen und welche Einstellung haben die Bürger in Smolensk in Bezug auf die Umwelt? Um dies herauszufinden, wurde in dem Plangebiet, in dem zunächst eine Abfallwirtschaft exemplarisch vorgesehen war, eine Befragung durchgeführt, die Aufschluss über das Umweltverhalten und das Umweltbewusstsein der Stadtteilbevölkerung geben sollte. Die Erhebung war eng angelehnt an eine Befragung, die Ende der achtziger Jahre in Hagen durchgeführt worden ist. Aus der Smolensker Befragung wurde deutlich, dass in der Tendenz die Bewohner des Stadtteils den Schutz der Umwelt als bedeutende gesellschaftliche Aufgabe betrachten. usw.