Das Projekt "Stabilitaetsbedingungen von Waldkoekosystemen (Teil I)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Forschungszentrum Waldökosysteme durchgeführt. Es sollen die Bedingungen erforscht werden, unter denen terrestrische Oekosysteme langfristig genutzt werden koennen, ohne dass ihre Produktivitaet und ihre Umwelt gefaehrdet wird. Die Bedingungen werden sowohl fuer die Naturfaktoren wie Klima und Bodenentwicklung aus auch fuer die anthropogenen Faktoren der Nutzung und Umweltveraenderung (z.B. durch Luftverunreinigungen) formuliert. Diese Bedingungen werden Stabilitaetsbedingungen genannt. Nutzung und Deposition von Luftverunreinigungen stellen stoffliche Einwirkungen auf die Oekosysteme dar. Umgekehrt beeinflussen auch terrestrische Oekosysteme ihre Umwelt stofflich. Hieraus ergibt sich, dass die Forschung am Stoffhaushalt der Oekosysteme ansetzen muss. Als Beispiel werden zunaechst Waldoekosysteme gewaehlt. Diese Zielsetzung schliesst die Theoriebildung zum Stoff- und Energiehaushalt von Waldoekosystemen ein. Die Theoriebildung ist Teil des Erkenntnisprozesses. Sie ist eine Voraussetzung zur Verstaendigung sowohl innerhalb der oekologischen Disziplinen wie auch mit anderen Wissenschaften und der Praxis. Der derzeit herrschende Mangel an anerkannter Theorie verhindert zielgerechtes Handeln im Umweltbereich wie in der Forstwirtschaft. Die Aufhebung und dauerhafte Verhinderung derartiger Defizite unserer Industriegesellschaft durch den Aufbau eines nachvollziehbaren naturwissenschaftlichen Grundgeruests oekosystemaren Wissens ist das uebergeordnete Forschungsziel.
Das Projekt "Bestimmung von Stoffwechselkoeffizienten unterschiedlicher Sekundaerproduzenten in Waldoekosystemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft Braunschweig-Völkenrode, Institut für Bodenbiologie durchgeführt. Reaktionen von Mikroorganismen auf Mileuveraenderungen sind in der Vergangenheit mit in vitro Kulturen untersucht worden. Auf der synoekologischen Ebene (Mikroorganismen-Gesellschaft) ist bisher nicht bekannt, inwieweit standortspezifische Faktoren eine Mikroorganismen-Gesellschaft 'praegen' bzw ihre Leistungen kontrollieren. Ueber Waldstandorte unterschiedlicher Art, Alter und Komplexitaet wird ueberprueft, ob die Oekosystemtheorie der Energieoekonomisierung mit fortschreitendem Reifestadium und Komplexitaet eines Oekosystems auf die Mikroorganismen-Gesellschaft uebertragen werden kann. Dieses muesste sich durch eine hoehere Organisation und eine hoehere Stoffausnutzung und damit durch eine hoehere mikrobielle Biomasse und ua geringerer CO2-Abgabe pro Zelleneinheit (qCO2) abzeichnen. Ziele: Bewertung des Standortes auf mikrobielle Leistungen - Beitrag zur Oekosystemtheorie - Beitrag zur Quantifizierung von Stofffluessen - Beitrag zur Quantifizierung von Stresseffekten. Methodischer Ansatz: Vergleich oekophysiologischer Parameter wie spezifische Respiration (qCO2), spez. Absterberate (qD), spez. Substrataufnahme, Pilz/Bakterien-Verhaeltnisse, Cmic: Corg-Verhaeltnis unter Einbeziehung unterschiedlicher Waldstandorte (Cronosequenzen von Buchen- und Fichtenstandorten, Mischwald: Buche/Eiche) mit besonderer Beruecksichtigung des Boden-pH.