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Modifizierung und Vergleich von Pruefverfahren zur Bewertung der Raumbestaendigkeit von Stahlwerksschlacken

Das Projekt "Modifizierung und Vergleich von Pruefverfahren zur Bewertung der Raumbestaendigkeit von Stahlwerksschlacken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungsgemeinschaft Eisenhüttenschlacken e.V. durchgeführt. 1. Die Raumbestaendigkeit von Stahlwerksschlacken (SWS), die als Mineralstoff im Strassenbau Anwendung finden, kann durch die mit der Hydratation von freiem CaO oder MgO verbundene Volumenzunahme DV gefaehrdet werden. Um dieses Gefaehrdungspotential abschaetzen zu koennen, sind von der FEhS praxisnahe Pruefverfahren fuer LD-Schlacken (LDS) entwickelt und in das nationale Regelwerk uebernommen worden: Der Dampfversuch (DV) fuer die Anwendung der SWS in Tragschichten ohne Bindemittel und der Pruefzellenversuch (PZV) fuer die Anwendung im bitumengebundenen Strassenbau. 2. Unter Verwendung unterschiedlicher Schlackentypen sollte die Untersuchung verschiedener Versuchsparameter mit dem Ziel durchgefuehrt werden, die Testverfahren zu optimieren, Zusammenhaenge zwischen ihnen aufzuzeigen und sie anzupassen an den Einsatz bei weiteren Schlackentypen wie den Siemens-Martin- (SMS) oder Elektroofenschlacken (EOS), bei denen die langsamere Hydratation des freien MgO massgeblich ist. 3. 5 verschiedene LDS, SMS und EOS aus der laufenden Produktion wurden chemisch, mineralogisch und physikalisch charakterisiert. In zahlreichen DV und PZV wurde der Einfluss des Schlackentyps, der Verdichtung (Ruetteltisch oder Proctorgeraet). der Pruefdauer (max. 17 d), bestimmter Fraktionen (Einsatz von raumbestaendigen oder besonders reaktivem Material), des Bindemittelgehalts (3,5-5.5 Gew.-Prozent) und der Abdichtung der Versuchskoerper (Verhaeltnis Vaseline/Paraffin) auf die Volumenzunahmen der SWS untersucht. Nach einer Verdichtung mit dem Proctorgeraet (bis 88 Schlaege) ergaben sich deutlich hoehere Hohlraumgehalte und niedrigere Volumenzunahmen im DV als bei der Verdichtung auf dem Ruetteltisch. Der Vergleich der Hydratationsgeschwindigkeiten zeigte, dass fuer EOS und SMS eine Verlaengerung der Pruefzeitraeume auf 7 Tage (DV) bzw. 56 Tage (PZV) ausreicht. um die Raumbestaendigkeit dieser SWS zu kennzeichnen. Besonderen Einfluss im DV haben sowohl sehr grobe (11/16) als auch sehr feine Fraktionen (0/5). Geringere Bindemittelgehalte erhoehen die Volumenzunahmen im PZV deutlich, hoehere mindern sie. Fuer die Beziehung beider Verfahren kann keine mathematisch signifikante Korrelation ermittelt werden. Jedoch ist in fast allen Faellen die Erfuellung der Anforderungen im DV mit der entsprechenden Anforderung im PZV verknuepft. Extrem hohe DV im DV zeigten auch extreme DV im PZV. Daher kann nach Durchfuehrung weiterer Vergleichsversuche zur statistischen Absicherung des halbquantitativen Zusammenhangs und bei entsprechender Wahl der Grenzwerte eine Beurteilung nach dem aufwendigeren und messtechnisch ungenaueren PZV durch eine Beurteilung nach dem DV ersetzt werden. 4. Die gewonnenen Erfahrungen konnten bereits in die Ueberarbeitung des nunmehr bundesweit gueltigen Regelwerks eingebracht werden, schaffen die Voraussetzung fuer die Uebernahme in europaeische Normen und sichern somit laengerfristig den qualifizierten Einsatz von SWS im Strassenbau.

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