Das Projekt "Lebensdauerprognose für die Tragstrukturen von Offshore-Windenergieanlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Leibniz Universität Hannover, Institut für Stahlbau durchgeführt. Tragstrukturen von Windenergieanlagen (WEA) werden hochdynamisch beansprucht. Während der 20-Jährigen Lebensdauer muss mit über 109 Lastspielen aus Wellen, Wind und Anlagenbetrieb gerechnet werden. Aufgrund dieser Randbedingungen kommt dem Ermüdungsnachweis von Offshore-WEA für eine sichere und wirtschaftliche Bemessung eine besonders hohe Bedeutung zu. Realistische Lebensdauerprognosen machen die Entwicklung von verbesserten Methoden und Bemessungsgrundlagen für die unter komplexen Beanspruchungen stehenden verschiedenen Konstruktionsformen der Tragstrukturen von Offshore-WEA erforderlich. Den zunehmenden Anlagengrößen und Wassertiefen kommt dabei besondere Aufmerksamkeit zu. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, mit den aus einer Gesamtsimulation stammenden Beanspruchungen eine Reihe von typischen Konstruktionsdetails vertieft zu untersuchen und die Bemessungsmodelle für Ermüdung zu verbessern: 1. geschweißte Verbindungen (Rohrknotenverbindungen von Tripod- oder Jacket-Strukturen). 2. Hybridverbindungen (Grouted Joints). 3. geschraubte Verbindungen (z.B. Ringflanschverbindungen mit großen Schrauben). Zusammenfassend sollen die Arbeiten im Rahmen dieses Forschungsprojektes dazu beitragen, die Planungssicherheit im Hinblick auf die Lebensdauer der Tragstrukturen, bei Beachtung der durch den Herstellungs- und Montageablauf vorgegebenen wirtschaftlichen Randbedingungen, zu erhöhen.
Das Projekt "Simulation von Windenergieanlagen mit dem Mehrkörpersimulationsprogramm SIMPACK" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Flugzeugbau (IFB), Stuttgarter Lehrstuhl für Windenergie durchgeführt. Die dynamischen Belastungen von Windenergieanlagen werden derzeit mittels spezieller, nur für diese Anwendung entwickelten, Simulationsprogrammen (z.B. Bladed, Flex5, FAST/Aerodyn, etc.) berechnet. Seit Kurzem ist offensichtlich geworden, dass erhebliche Defizite in der Modellierung der Triebstrangdynamik und deren Interaktion mit anderen Teilen der Windenergieanlage wie z.B. Maschinenträger, Turm und Rotor bestehen. Für eine grundlegende Verbesserung der Modellierung bietet sich der Einsatz von Standard-Mehrkörpersimulationsprogrammen an. In diesem Projekt soll das Mehrkörpersimulationsprogramm SIMPACK zu einem vollwertigen Simulationsprogramm für Windenergieanlagen weiterentwickelt werden. Zu diesem Zweck wird SIMPACK um die Charakteristika von Windturbinen (Rotoraerodynamik, Windfeldmodellierung, Regelung, Generator/Umrichter, etc.) erweitert und parametrisierte Modelle von Windenergieanlagen erstellt. Das entstehende Softwarepakt wird im Anschluss zertifiziert.