Das Projekt "Konservierung und Restaurierung von Sandsteinwerkstein mit dolomitischen Bestandteilen am Beispiel der Pfarrkirche in Gehofen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Evangelische Regionalgemeinde Roßleben , Wiehe durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Im Rahmen eines Modellvorhabens soll am Beispiel der Kirchturmes der Pfarrkirche Gehofen nach Auswertung der Ergebnisse und Erfahrungen des BMBF - Forschungsvorhabens von 1995/97 an der Nebraer Kirche das Problem der Sandsteinkonservierung-/Restaurierung und der Einsatz von Fug- und Mauermörteln untersucht werden. Ziel des Modellvorhabens ist die Entwicklung und Erprobung marktgängiger, 'alltagstauglicher' Konservierungs- und Restaurierungstechnologien, die bei der Sanierung einer Vielzahl historischer Gebäude im Bereich des Nebraer Sandsteines von der Stadtkirche bis hin zur Kirchhofsmauer zum Einsatz kommen können. Das Sandsteinmaterial ist ein regional bedeutsamer Baustoff, der sehr umfangreich an historischen Objekten in Thüringen und Sachsen Anhalt zur Anwendung kam. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Die Arbeiten in Gehofen können aufgrund der typischen Schadensbilder wie folgt vorgesehen werden: - Schonende Entfernung schwarzer Gipskrusten, die durch Reaktionen von Luftschadstoffen mit carbonatischen Sandstein- und Fugmörtelanteilen entstanden sind. Durch Schmutzkrusten entstandene Gefügeschäden am unterlagernden Sandstein sind deutlich zu erkennen. - Lokale Maßnahmen zur Reduzierung der Salzbelastung (in erster Linie vermutlich Gips und Alkalinitrate sowie entsprechend Nebra Magnesiumsulfate, resultierend aus der Reaktion dolomitischer Sandstein- und Mörtelanteil mit Schwefeldioxid) - Konservierung von mürben, absandenden Bereichen des Sandsteins mit Steinfestiger (Anforderungen an Steinfestiger wurden im Projekt Nebra erarbeitet - s. Zielstellung) - Ergänzung von rückgewitterten und extrem geschädigten Sandsteinteilen mit Restauriermörteln (SEM - Steinergänzungsmörtel) bei Fehlstellen bis Faustgröße. Erprobung handelsüblicher Mörtel bzw. aus handelsüblichen Grundbestandteilen herstellbarer Mörtel und Vergleich mit den BMBF - Produkten - Schließen großer Fehlstellen mit Vierungen/Ergänzung von Profilen bei vollständiger Zerstörung - Nachverfugung des schadhaften Fugennetzes mit geeignetem Fugenmörtel. Erprobung handelsüblicher Mörtel bzw. aus handelsüblichen Grundbestandteilen leicht herstellbarer Mörtel als Alternative zu den aufwendigen BMBF-Produkten, Anwendung der Applikationstechnik aufgrund der z. T. sehr engen Fugen. Fazit: Die Arbeiten konnten planmäßig im Sommer 2002 abgeschlossen werden. Im Ergebnis des Modellvorhabens wurden die Außenwände des Kirchturmes umfassend instandgesetzt. Eine langfristige Beobachtung und Auswertung ist Bestandteil des Vorhabens.