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Umweltmedizinische Untersuchungen - Schulanfängerstudie 2003

Das Projekt "Umweltmedizinische Untersuchungen - Schulanfängerstudie 2003" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Magdeburg, Universitätsklinik, Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie durchgeführt. Die 1991 begonnene Schulanfängerstudie zur Untersuchung von Umwelteinflüssen auf die Atemwegsgesundheit 5-6-jähriger Kinder wurde im Jahr 2000 im Ost-West-Vergleich Sachsen-Anhalt, Sachsen, Nordrhein-Westfalen abgeschlossen. Sie wird in Sachsen-Anhalt jedoch wegen der nach wie vor bestehenden Aktualität der Thematik mit jährlichen Fragebogenerhebungen fortgesetzt. Die vorliegende Auswertung widmet sich insbesondere Trendentwicklungen allergischer Erkrankungen von 1991-2003 und untersucht mögliche Einflussfaktoren aus der Lebensumwelt einzuschulender Kinder. Bronchialasthma und Ekzem / Neurodermitis nehmen in Sachsen-Anhalt weiter zu, beim Heuschnupfen setzte sich der bis 2000 anhaltende zunehmende Trend nicht weiter fort. Die Häufigkeit von Bronchialasthma (3,8 Prozent im Jahr 2003) wird in Sachsen-Anhalt eher unter- und von Ekzem/ Neurodermitis (20,7 Prozent bzw. 19,7 Prozent im Jahr 2003) eher überschätzt. Allein die Sensibilisierungen gegen Hausstaubmilben sind im Trend steigend. Die bis 2000 beobachtete Zunahme der Sensibilisierungen gegen Birkenpollen setzte sich dagegen 2003 nicht weiter fort. Dem Anstieg allergischer Erkrankungen steht eine Abnahme der Reizungen und Infekte der Atemwege (Bronchitis-Prävalenz) entgegen. Dies ist insbesondere auf die deutlich verbesserte Außenluftsituation mit den klassischen Luftschadstoffen Schwefeldioxid und Schwebstaub zurückzuführen. Mit Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon sind jedoch neue Schadstoffe, insbesondere als Ergebnis der Verkehrsbelastung, mit möglicherweise gravierendem Einfluss auf allergische Erkrankungen in das Blickfeld epidemiologischer Studien gerückt. Dies gilt es bei zukünftigen Untersuchungen im Rahmen der Schulanfängerstudie zu berücksichtigen Chemische Schadstoffe waren von 1997-2003 in immer geringeren Konzentrationen in den Kinderzimmern einzuschulender Kinder nachweisbar. Bei den biologischen Allergenen (Hausstaubmilben, Schimmelpilze) im Staub der Kinderbettmatratzen war die Belastung zunehmend, insbesondere in ländlichen Gebieten. Dies erwies sich jedoch nicht als nachteilig für die Atemwegsgesundheit einzuschulender Kinder. Das Stillen, die Vermeidung der Passiv-Rauch-Exposition und der Exposition gegenüber KfZ-Abgasen sowie optimale raumklimatische Bedingungen im Innenraum (ausreichender Luftwechsel, Vermeidung von Feuchtigkeitsproblemen) sind geeignete Ansätze zur Primärprävention allergischer Erkrankungen. Als aktuelle Umwelt-/Gesundheitsprobleme erklären sie für sich allein nicht die Zunahme allergischer Erkrankungen. Ein gesundheitsbewusstes Verhalten der Bürger kann jedoch einen Beitrag zum Rückgang allergischer Erkrankungen leisten.

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