Das Projekt "Teil CL6: Bilanzen der 1950er und 2010er Jahre" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Das grundlagenorientierte Vorhaben sichert in Kooperation mit Projekt 204 und 205 die kritische N-Konzentration in der Bodenlösung (Ncritt ) für stickstoffsensitiven Waldgesellschaften Baden-Württembergs ab. Das Projekt verfolgt drei Teilziele: 1. Empirische Ableitung von Ncrit anhand aktueller Vegetationsaufnahmen entlang eines Stickstoffsättigungsgradienten, 2. Ableitung von Ncrit aus der SMB-Bilanz für den Zeitraum 2008-2017 aus gemessenen/geschätzten Boden-, Depositions- und Vegetationsdaten und 3. Ableitung von Ncrit aus der SMB-Bilanz für die 1950er Jahre. Aus den Ergebnissen der Projekte 201 bis 206 sollen durch ein Expertengremium pflanzenartspezifische Ncrit-Werte als Grundlage für die Berechnung der Critical Loads abgeleitet werden (Neufassung des Flechte-Preiselbeer-Schemas).
Das Projekt "Teil CL2: Datengrundlagen und FFH-Analysen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Fakultät Landschaftsarchitektur, Umwelt- und Stadtplanung, Professur für Naturschutz und Vegetationskunde durchgeführt. Für die Festsetzung von Critical Level und Critical Loads in Baden-Württemberg ist die Verwendbarkeit umfangreicher Datenbestände zu überprüfen. Das Begleitvorhaben zur Umsetzung von Projekt 201 bereitet zunächst die verfügbaren Daten zu Vegetations- und Bodenaufnahmen, Biotop- und Lebensraumtypen, N-empfindlichen Pflanzenarten, Erhaltungszuständen und Langzeit-Feldversuchen übersichtsartig auf. Unter Beachtung der Nährstoffzufuhr durch Düngung werden zunächst die flächenmäßig bedeutsamen LRT Magere Flachland-Mähwiesen (6510) und Kalk-Magerrasen (6210) vertieft untersucht und Monitoring-Referenzflächen angelegt. Geplant ist, weitere im Land auch nur lokal vorkommende besonders N-empfindliche Lebensraumtypen zu bearbeiten. Dabei sollen neben den höheren Pflanzen auch N-empfindliche Flechten und Moose in die Analysen einbezogen werden.
Das Projekt "Teil CL3: N-Umsatz Modell für Flachlandmähwiesen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Kulturpflanzenwissenschaften (340) durchgeführt. Über natürliche, offengehaltene Ökosysteme Baden-Württembergs liegen derzeit noch keine Untersuchungen zu Stickstoffumsetzung (z.B. Brutto-N-Mineralisation, N-Immobilisierung und Brutto-Nitrifikation) vor. Das grundlagenorientierte Vorhaben überprüft empirisch, experimentell die Neuformulierung von Berechnungsvorschriften durch das Projekt 201. Die wichtigsten Prozesse des N-Umsatzes werden an ausgewählten Standorten des in Baden-Württemberg flächenmäßig weit verbreiteten LRT 6510 quantifiziert. Die hierbei gewonnen Zeitreihen dienen der Kalibrierung eines Simulationsmodells, das Prognosen von Immobilisierung, N-Auswaschung und gasförmiger N-Verluste für diesen LRT in Baden-Württemberg ermöglicht. Die Forschenden führen auf ausgewählten Referenzflächen des Projektes 202 begleitende Untersuchungen durch, anhand derer die Übertragbarkeit des Prozess-Modells auf andere Standorte überprüft wird.
Das Projekt "Teil CL1: Methoden- und Datengrundlagen der Stickstoffanleitung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Regioplus Ingenieurgesellschaft durchgeführt. Das Kernvorhaben zur Umsetzung des ersten Forschungswettbewerbs in StickstoffBW konkretisiert die Simple-Mass-Balance Methode und entwickelt eine Fachkonvention für die behördliche Festsetzung von Critical Level und Critical Loads (CL). Die Ergebnisse sollen die in 2014 veröffentlichte 'CL-Datenmappe' ablösen. Im Einzelnen sollen die Forschenden 1. eine Anleitung zur Ermittlung der Critical Levels und Critical Loads orientierend mit Karten und abschließend mit Anleitung (Ing. Regioplus Mainz) einschließlich 2. einer Kartieranleitung zur Differenzierung der Biotoptypen nach Empfindlichkeit gegenüber Stickstoffeinträgen (Breunig Karlsruhe) und 3. einer Analyse der historischen Grünlandnutzung als Orientierungshilfe für die Definition von Trophiezonen für den Viehbesatz und die Düngungsintensität erarbeiten (Ing. Hohenheim).
Das Projekt "Teil CL5: Boden-Pflanzenanalysen und Herbarmaterial" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Geographie und Geoökologie durchgeführt. Das grundlagenorientierte Vorhaben prüft in Kooperation mit Projekt 204 und 206 eine neue Methodik, um die kritischen N-Konzentration in der Bodenlösung (Ncrit) für verschiedene Pflanzenarten abzusichern. Für eine Fort-entwicklung des bislang angewendeten Flechte-Preiselbeer-Schemas, werten die Forscher bis zu 1.500 Pflanze-Boden-Paare aus wichtigen Lebensraumtypen (LRT) aus. Zu Grunde liegt ein Satz von Pflanzenarten mit hoher Bindung an die LRT. Die Analyse von Proxys der Bodenlösung im Wurzelraum dieser Arten soll es erlauben, die artspezifisch, realisierten Nischen der N-Konzentrationen in der Bodenlösung zu bestimmen. Durch die Analyse von Blattinhaltsstoffen wird ein Bezug zwischen den N-Gehalten in Pflanze und Boden hergestellt, mit dem historische Boden N-Gehalte an-hand von herbarisierten Pflanzen rekonstruiert werden sollen.
Das Projekt "Teil CL4: Auswertung historischer Aufnahmen (Datenbank)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Ökologie und Evolution durchgeführt. Das grundlagenorientierte Vorhaben prüft in Kooperation mit Projekt 205 und 206 eine Methodik, um die kritischen N-Konzentration in der Bodenlösung (Ncrit) für ausgewählte Pflanzenarten abzusichern. Hierbei sollen standortspezifische Besonderheiten verschiedener FFH-Lebensraumtypen (LRT) berücksichtigt werden. Die entwickelte Methodik soll für sechs Wald-LRTs exemplarisch erprobt werden. Im Vordergrund steht die Frage, ob und inwieweit sich historische Vegetationsaufnahmen in Verbindung mit zeitgleich durchgeführten Bodenuntersuchungen (Boden-Pflanzen-Paare) für die Begründung und Dokumentation von Critical Loads - mittelfristig idealerweise in Form einer Bund-Länderdatenbank - nutzen lassen. Dazu sollen historische Aufnahmen aus der Zeit vor einer N-Eutrophierung mit aktuellen Aufnahmen vergleichen werden.
Das Projekt "Teil 1: Modellierung im regionalen Maßstab" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für Navigation durchgeführt. Das Kernvorhaben zur Umsetzung des ersten Forschungswettbewerbs in StickstoffBW verfeinert und aktualisiert die als Interimslösung gültigen Ammoniakkonzentrationskarte und die Stickstoffhintergrunddepositionskarte für Baden-Württemberg. Das Projekt präzisiert die wichtigen Elemente Netto-Export, Kompensationspunkt und Kronenraumbilanz. Für Ammoniak wird eine in der Schweiz praktizierte, gut nachvollziehbare Methode eingesetzt.
Das Projekt "Teil 4: Depositionsmessungen im Wald" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Das Begleitvorhaben zur Umsetzung von Projekt 101 gewinnt Grunddaten, um die Depositionsmodelle zu kalibrieren (Kronenraumbilanz an 18 Referenzstandorten). Das gleitende 5-Jahresmittel an den Referenzstandorten ist ein Kernparameter der Stickstoffstrategie Baden-Württemberg. Mit Abschluss der Modellentwicklung soll die räumliche Verteilung des von der FVA Baden-Württemberg gegründeten Messnetzes im Hinblick auf die sonstigen Luftmessdaten und künftige Modellanforderungen optimiert werden.
Das Projekt "Teil 3: Koordinierung und Praxistauglichkeit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Ingenieurbüro Lohmeyer GmbH & Co. KG durchgeführt. Das Vorhaben koordiniert die in den Projekten 101 und 102 eingesetzten atmosphärenchemischen Modelle und sichert die Entwicklung eines praxistauglichen Verfahrens für die zeitliche und räumliche Korrektur von Ammoniakkonzentrations- und Stickstoffdepositionskarten. Angewendet werden soll das Verfahren insbesondere im Immissionsschutz, im Naturschutz, in der Landwirtschaft sowie beim Bau und Betrieb von Verkehrswegen.
Das Projekt "Regionalisierung des Stickstoffüberschusses Baden-Württemberg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement durchgeführt. Der Stickstoffüberschuss der Landwirtschaft ist ein Kernindikator für die Stickstoffstrategie Baden-Württemberg. Ziel des Vorhabens ist, die besten verfügbaren bundes- und landesweiten Agrardaten zu den Stickstoffflüssen in der Landwirtschaft auszuwerten und den Stickstoffüberschuss zu berechnen. Das Vorhaben zielt zunächst darauf, die Gemeinden mit sehr hohen Stickstoffbilanzüberschüssen zu lokalisieren. Bilanzen für die Düngeberatung unterscheiden wegen der in der Agrarwirtschaft praktizierten 'Verlustabzüge' erheblich von Bilanzen für Fragen des Umwelt- und Naturschutzes. Klärend orientiert sich daher das Vorhaben an der vom BUND-LÄNDER-FACHGESPRÄCH STICKSTOFFBILANZ vorgelegten Typisierung. Die Stoffflüsse der ersten Hoftorbilanz auf Gemeindeebene in Baden-Württemberg müssen vor der Festsetzung der Kritischen Überschüsse (Critical Surplus) evaluiert und überprüft werden.
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