Das Projekt "Daten und Informationen zu Wasserinhaltsstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Wasserforschung GmbH durchgeführt. Veranlassung: Das Auftreten verschiedenster anthropogener und natürlicher Substanzen in Grund- und Oberflächenwasser und deren Auswirkungen auf die Trinkwasserqualität ist in den vergangenen Jahren ein auch in der Öffentlichkeit viel diskutiertes Thema geworden. Mit der Fülle von Stoffen fällt es auch Fachleuten zunehmend schwerer, deren gesundheitliche Relevanz in den gemessenen Konzentrationen oder ihre Bedeutung für die Trinkwasserversorgung zu bewerten. Bei der Flut der weltweit erscheinenden Fachliteratur ist es zudem in der Praxis häufig schwierig, einen schnellen Zugang zu den benötigten Informationen zu bekommen. Vorgehen: Im Rahmen seiner Tätigkeit reagierte der Fachausschuss 'Trinkwassergüte(anforderungen)' des DVGW schon in den 70iger Jahren auf diesen Informationsbedarf mit der Erstellung von Datenblättern zu wasserrelevanten Parametern. Um diese Arbeiten zu beschleunigen und zu effektivieren wurde 1983 vom DVGW ein eigenständiges Projekt 'Stoffdatenblätter' initiiert und in enger Zusammenarbeit mit dem Fachausschuss am Institut für Wasserforschung durchgeführt. Ergebnisse: Eine erste Sammlung von 38 Datenblättern erschien 1985 in der DVGW-Schriftenreihe Nr. 48. Dem folgte 1988 ein zweiter Band mit weiteren 35 Parametern. Aufgrund der großen Resonanz, auf die diese Literatur sowohl bei Fachleuten als auch bei Laien gestoßen war, entschloss sich der DVGW zu einer Weiterführung der Arbeiten und 1993 zu einer Gesamtpublikation der bis dahin vorliegenden, aktualisierten Stoffdossiers. Diese Ausgabe enthält Stoffdatenblätter zu 48 anorganischen und 65 organischen Parametern. Die Gruppe der anorganischen Substanzen umfasst die wesentlichen Metalle und anorganische Ionen wie Chlorid, Cyanid oder Nitrat. Bei den organischen Substanzen nehmen Datenblätter zu Pestiziden einen breiten Raum ein. Daneben werden auch Lösemittel, halogenorganische Verbindungen und Stoffe wie ETDA oder Tenside behandelt. Die Datenblätter sind einheitlich gegliedert, um ein zielsicheres Auffinden einzelner Informationen zu ermöglichen. In jedem Blatt werden zunächst die chemischphysikalischen Eigenschaften des Stoffes beschrieben, es folgen die Herkunft, Verwendung, Vorkommen und das Verhalten in der Umwelt. Informationen zur Entfernbarkeit bei der Wasseraufbereitung sowie Bestimmungsmethoden schließen sich an. Eine Zusammenstellung von Daten zu gemessenen Konzentrationen in Oberflächen, Grund- und Trinkwasser gibt Anhaltspunkte darüber, in welchem Konzentrationsbereich der Stoff auftritt. Abschließend sind toxikologische Daten zu verschiedenen Spezies, internationale und nationale Richt- und Grenzwerte sowie den Stoff betreffende, weitere rechtliche Rahmenbedingungen genannt. Das in den Stoffdatenblättern zusammengestellte Informationsmaterial ermöglicht es, in der Praxis auftretende Fragen zu einzelnen Stoffen schnell zu beantworten und stellt damit ein wichtiges Hilfsmittel nicht nur für Fachleute sondern auch für interessierte Laien dar.
Das Projekt "Ableitung von Zielvorgaben zum Schutz oberirdischer Binnengewaesser fuer ausgewaehlte Pestizide" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität zu Karlsruhe (TH), Engler-Bunte-Institut, Bereich Wasserchemie und DVGW-Forschungsstelle durchgeführt. Im Gewaesserschutz ist neben dem Emissionsprinzip nach dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) auch die Beruecksichtigung nutzungsorientierter Immissionsgrenzen von Bedeutung. Da hinsichtlich gefaehrlicher Stoffe konkret begruendete Gueteanforderungen bisher weitgehend fehlen, ist es notwendig, fuer diesen Bereich Zielvorgaben zu formulieren. Nach einer von der Laenderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA), der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR) und der Umweltministerkonferenz (UMK) 1993 verabschiedeten Konzeption soll fuer oberirdische Binnengewaesser eine schutzgutbezogene Ableitung von Zielvorgaben fuer das Schutzgut aquatische Lebensgemeinschaften abgeleitet werden. Diese Zielvorgaben sind als Orientierungswerte zu verstehen. Sie muessen eingehalten werden, wenn die Nutzung und der Naturhaushalt eines Gewaessers langfristig gesichert sein soll. Im beantragten Projekt sind fuer ausgewaehlte Pflanzenbehandlungs- und Schaedlingsbekaempfungsmittel (PBSM) Stoffdatenblaetter auszuarbeiten, die als Grundlage zur Erarbeitung von Zielvorgaben fuer oberirdische Binnengewaesser dienen und damit fuer die LAWA sowie die IKSE und die IKSR von Interesse sind. Die Auswahl der PBSM erfolgt nach der Vorgabe des UBA gemaess Listen prioritaerer Stoffe, die von dem LAWA-Arbeitskreis 'Zielvorgaben' und der IKSR-Expertengruppe aufgestellt wurden. Die Zusammenstellung der Stoffdatenblaetter erfolgt hauptsaechlich nach toxikologischen Aspekten (LC-Werte, NOEC-Werte), wobei auch physikalisch-chemische Daten (Bioakkumulation, Verteilungskoeffizienten, Metabolisierung) sowie relevante Richt- und Grenzwerte (TrinkwV, AbfklaerV, PHmV, EG-Richtlinien, BGA-Empfehlungen, US-EPA) beruecksichtigt werden.
Das Projekt "Erstellung von Stoffdatenblaettern zu Wasserinhaltsstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Wasserforschung GmbH durchgeführt. Um den bei Wasserversorgungsunternehmen fuer die Wasserguete Verantwortlichen den Zugang zu Informationen ueber Trinkwasserinhaltsstoffe zu erleichtern, veroeffentlicht der DVGW-Fachausschuss 'Trinkwasserguete' Stoffdatenblaetter, die in die Abschnitte Herkunft, Vorkommen und Verwendung; moegliche Eintrittspfade; Wirkung im Gewaesser, auf die Wasseraufbereitung, auf Rohrnetz- und Installation; Auswirkungen auf den Menschen; Eliminierung bei der Wasseraufbereitung; Analytische Bestimmungsmethoden und Nachweisgrenzen; Vergleichende Messwerte; Toxikologische Kennzahlen; Grenz- und Richtwerte. Bisher wurden 73 Stoffdossiers veroeffentlicht, die anorganische und organische Parameter aus der Trinkwasserverordnung abhandeln. Weitere 50 Datenblaetter zu ueberwiegend organischen Stoffen sind in Arbeit.