Tödliche Falle für streng geschützte Tiere: In Sachsen-Anhalt werden vermehrt verendete Weißstörche gefunden, zuletzt insbesondere im Saalekreis. Hier wurden nach Angaben des Storchenhofs Loburg im vergangenen Jahr zwölf tote Störche gezählt, landesweit waren es 36. Die Todesfälle häufen sich den Angaben zufolge im Juli. Ursache gleich in mehreren Fällen waren Gummibänder bzw. -ringe, die beispielsweise beim Bündeln von Radieschen verwendet. Landen diese auf dem Acker oder in Kompostanlagen im Freien, sind sie für Störche kaum von Regenwürmern zu unterscheiden. Das Problem: Das Gummi besteht aus Elastomeren, die sich innerhalb des Magen-Darm-Traktes nicht zersetzen. Bildet sich daraus innerhalb kurzer Zeit ein festes Knäuel, verhungert der Storch bei vollem Magen. Besonders dramatisch ist dies bei Jungtieren, die ihren Mageninhalt noch nicht durch Gewöllebildung entleeren können. Zudem stören Gummiringe im Magen auch das Gleichgewicht, wodurch vor allem Jungvögel häufiger und teilweise schon beim ersten Ausflug aus dem Nest verunglücken. Auch mit Blick auf die in Sachsen-Anhalt derzeit rückläufige Reproduktionsrate, also die sinkende Zahl flügge gewordener Jungstörche pro Brutpaar, sollte dieser Risikofaktor unbedingt minimiert werden. Problematisch für die Störche ist neben Gummi- auch vermehrt Plastikmüll, der ebenfalls den Magen verstopfen sowie dort Verletzungen und Entzündungen auslösen kann. Hinzu kommt, dass sich damit gerade Jungstörche Gliedmaßen abschnüren oder sich sogar strangulieren können. Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann sieht die vermehrt auftretenden Todesfälle mit Sorge: „Wir werden die Entwicklung genau beobachten und wollen die Auswirkungen der Verschmutzung durch Abfall auch zum Thema bei der nächsten Umweltministerkonferenz Anfang Juni im rheinland-pfälzischen Bad Dürkheim machen. Plastik und Gummi gehören nicht auf die Felder.“ In Zusammenarbeit mit dem Storchenhof Loburg sowie Naturschutzverbänden wie dem NABU hat das Landesamt für Umweltschutz (LAU) mehrfach über negative Folgen der falschen Entsorgung von Gummi und Kunststoffen auf die Tierwelt informiert. Um die Bevölkerung und vor allem Entsorgungsunternehmen noch stärker sensibilisieren, plant das LAU u.a. ein Online-Kolloquium zum Thema Kunststoffe und Gummi in biogenen Abfällen wie Kompost, Gärresten oder Bioabfällen. Zudem wird die Bevölkerung gebeten, verendete Störche sowie größere Mengen von Gummiringen auf Acker- bzw. Kompostierungsflächen fotografisch festzuhalten und dem Storchenhof Loburg zu melden. Trotz der vermehrten Todesfälle gibt es aber auch eine positive Nachricht: So ist die Storchenpopulation in Sachsen-Anhalt nach Schätzungen des Storchenhofs in den vergangenen Jahren durch den hohen Grad an Zuwanderung weitgehend stabil geblieben. Aktuelle Informationen zu interessanten Themen aus Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt gibt es auch auf den Social-Media-Kanälen des Ministeriums bei Facebook, Instagram, LinkedIn, Mastodon und X (ehemals Twitter).
Lüneburg – Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) modernisiert den Hochwasserschutz in der Sudeverwallung (Amt Neuhaus im heutigen Landkreis Lüneburg) und nimmt eine wichtige Erneuerung an der Poldersteuerung Sückau-West vor: Das aus den 1960er-Jahren stammende Schöpfwerk wird durch einen an die heutigen ökologischen und hydraulischen Randbedingungen angepassten steuerbaren Durchlass ersetzt. Der NLWKN hat jetzt mit den Arbeiten für das sogenannte Flutungsbauwerk begonnen. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) modernisiert den Hochwasserschutz in der Sudeverwallung (Amt Neuhaus im heutigen Landkreis Lüneburg) und nimmt eine wichtige Erneuerung an der Poldersteuerung Sückau-West vor: Das aus den 1960er-Jahren stammende Schöpfwerk wird durch einen an die heutigen ökologischen und hydraulischen Randbedingungen angepassten steuerbaren Durchlass ersetzt. Der NLWKN hat jetzt mit den Arbeiten für das sogenannte Flutungsbauwerk begonnen. „Der Durchlass besteht aus Wellstahl und kann mit einem Schieber verschlossen werden. Er soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Im kommenden Jahr erfolgt der Rückbau des alten Schöpfwerks“, kündigt Merle Sandkühler von der für das Projekt zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Lüneburg an. Das Projekt ist Teil des Aktionsprogramms „Niedersächsische Gewässerlandschaften“, mit dem die landesweiten Bemühungen zum Schutz und zur nachhaltigen Entwicklung der heimischen Bach- und Flusslandschaften deutlich verstärkt werden. Sobald die Erneuerung abgeschlossen ist, wird der Durchlass vom NLWKN an den zuständigen Unterhaltungsverband übergeben. Der Hochwasserschutz an der Sude ist von großer Bedeutung. Die entlang des Gewässers verlaufenden Verwallungen mit ihren wasserwirtschaftlichen Bauwerken schützen die dahinterliegenden Polderflächen vor kleineren und mittleren Hochwasserereignissen. Bei einem größeren Hochwasser, vor allem wenn die Sude bei hohen Elbewasserständen nicht normal abfließen kann, werden diese Flächen geflutet, um Überschwemmungen außerhalb der Polder zu verhindern. Die Bundesländer Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern haben dafür in einem Hochwassermanagementplan klar festgelegt, in welcher Reihenfolge und bei welchen Wasserständen die einzelnen Polder geflutet werden. Zur raschen Entwässerung der Polderflächen nach einem Hochwasser wurden in der Vergangenheit Schöpfwerke errichtet, um die Flächen möglichst schnell wieder landwirtschaftlich nutzen zu können. Inzwischen gehören die Flächen im Polder Sückau-West der Naturschutzstiftung Storck-Foundation, die sich für den Schutz der Störche und damit auch für den Erhalt sowie die Entstehung von Feuchtlebensräumen einsetzt. „Dadurch wird die aktive Entwässerung der Flächen überflüssig. Deshalb haben wir uns für den Bau eines einfachen steuerbaren Durchlasses entschieden. Ein vollständiger Verzicht auf eine Steuerung ist aufgrund des vereinbarten Hochwassermanagements allerdings nicht möglich“, betont Merle Sandkühler. Zur weiteren ökologischen Aufwertung wird im Polder Boden entnommen, um eine Flachwasserzone herzustellen. Mit diesem Boden wird die durch den Rückbau des Schöpfwerks entstehende Lücke gefüllt. Dadurch kann auf unnötige Bodentransporte verzichtet werden. Da sich die Bauarbeiten in naturschutzfachlich hochwertigen Bereichen des Biosphärenreservats stattfinden, können diese erst ab August starten. „Insgesamt hat sich auch bei dieser vergleichsweise kleinen Baumaßnahme gezeigt, dass eine Umsetzung nur realisierbar ist, wenn alle Akteure aus Wasserwirtschaft und Naturschutz sowie private Anlieger an einem Strang ziehen. In diesem Fall kann durch partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe ein Projekt umgesetzt werden, von der sowohl Natur- als auch Hochwasserschutz profitieren“, so Merle Sandkühler.
In Baden-Württemberg sind 200 Brutvogelarten heimisch und brüten regelmäßig. Die neu erschienene Rote Liste der Brutvögel gibt einen aktuellen Überblick über ihre Bestandssituation und Entwicklung. Von 200 Arten sind 82 als ungefährdet eingestuft. Dazu gehören zum Beispiel häufig zu beobachtende Brutvögel wie die Amsel oder die Kohlmeise. Dem gegenüber stehen 118 Arten, die bereits auf der Vorwarnliste stehen oder einer der fünf Gefährdungskategorien der Roten Liste zugeordnet werden , darunter auch ausgestorbene Arten. Seit der vorherigen Fassung der Roten Liste mussten drei Arten in diese Kategorie überführt werden. Arten die merklich zurückgegangen, aber noch nicht gefährdet sind, stehen auf der so genannten Vorwarnliste. Dazu gehört zum Beispiel der Eisvogel, der Mauersegler, aber auch der Haussperling. Insgesamt 29 Arten sind entweder gefährdet oder sogar stark gefährdet, 28 Arten sind vom Aussterben bedroht. In diese Kategorie fallen auch das Braunkehlchen und das Rebhuhn. Nur durch gezielte Schutzmaßnahmen können die Vorkommen dieser Arten gehalten werden. Dass dies gelingen kann, zeigt ebenfalls ein Blick in die aktuelle Rote Liste, denn seit der letzten Fassung der Roten Liste konnten bei einigen Arten auch positive Tendenzen festgestellt werden. Hierzu zählt zum Beispiel der Weißstorch, der mittlerweile als ungefährdet gilt. Grafik zeigt: Anzahl der baden-württembergischen Brutvogelarten in der jeweiligen Einstufung der Roten Liste (Stand 2019). Bildnachweis: LUBW Ein heller Streif über den Augen und eine orangerote Brust kennzeichnen das Braunkehlchen ( Saxicola rubetra ). Es überwintert im tropischen Afrika und kehrt zu uns zum Brüten im April zurück. Nach einer Zugstrecke von mehr als 5.000 Kilometern sind die Tiere auf blüten- und insektenreiche Wiesen und Brachen angewiesen, in denen sie ihre Bodennester anlegen. Nutzungsintensivierung, Umbruch und Entwässerung von Grünland zeigten auch in Baden-Württemberg ihre Wirkung: Gab es Ende der 1970er-Jahre etwa 2.600 Reviere, waren es im Zeitraum von 2012 bis 2016 nur noch 200 bis 320. Nach einer aktuellen Auswertung gab es in Baden-Württemberg im Jahr 2020 landesweit nur noch sieben Gebiete mit einem Bestand von jeweils mehr als 20 Paaren. Das Braunkehlchen ist ein trauriges Beispiel für eine hoch bedrohte Vogelart des Offenlandes, die bereits seit Jahren in der höchsten Gefährdungskategorie der Roten Liste geführt wird und die kritische Bestandsgröße längst erreicht hat. Bild zeigt: Braunkehlchen, Bildnachweis: Szymon Bartosz/shutterstock.com Er gilt als Glücksbote und jeder kennt die Geschichte vom Baby-bringenden „Klapperstorch“. Der Weißstorch ( Ciconia ciconia ) hat eine hohe symbolische und naturschutzfachliche Bedeutung und ist besonders gut erforscht. In Baden-Württemberg hat sein Bestand von nur 15 verbliebenen Brutpaaren im Jahr 1974 auf nun fast 1.800 Neststandorte zugenommen. Aus der aktuellen Roten Liste der Brutvögel kann er somit als ungefährdet entlassen werden. Dies ist den intensiven Schutzbemühungen – vor allem von ehrenamtlich Engagierten - zu verdanken. Für den starken Bestandsanstieg werden allerdings auch andere Ursachen gesehen. Und zwar kürzere Zugstrecken sowie eine geringere Wintersterblichkeit. Denn die nach Südwesten ziehenden Weißstörche fliegen heute kaum noch nach Afrika, sondern verbringen den Winter zunehmend auf der Iberischen Halbinsel. Dort ernähren sie sich auf Mülldeponien und in Reisfeldern. Im Detail verstanden sind diese Ursachen allerdings nicht und die Faktoren unterliegen einem Wandel. Daher unterstützt das Land die alljährliche Erfassung der Bestände. Da es mit der steigenden Zahl der Störche auch zu Konflikten zwischen Mensch und Nistplatz-suchenden Störchen kommt, stehen in vielen Kommunen Storchenbeauftragte zur Beratung zur Verfügung. Bild zeigt: Weißstorch, Bildnachweis: Piotr Krzeslak/stock.adobe.com Ursprünglich war das Rebhuhn ( Perdix perdix ) ein Steppenvogel. Als Kulturfolger ist es erst mit der Entwicklung der Landwirtschaft bei uns heimisch geworden. Es wurde zu einem Charaktervogel der strukturreichen Feldflur und auch zu einer beliebten Jagdbeute. Mit dem Wandel in der Agrarlandschaft verschwindet es infolge von Nutzungsintensivierungen zunehmend wieder. Auf Grundlage überlieferter Tagebücher von Vogelkundlern und von Jagdstrecken erscheint ein Bestand von etwa 50.000 Rebhuhn-Revieren für die 1950er-Jahre in Baden-Württemberg realistisch zu sein. Am Ende des 20. Jahrhunderts lag dieser noch bei etwa 2.500 Revieren. Der seitdem weiter anhaltende negative Bestandstrend führte schließlich zu 500 bis 800 Reviere im Erfassungszeitraum von 2012 bis 2016. Das Überleben des Rebhuhns und vieler weiterer Tier- und Pflanzenarten unserer Feldflur ist maßgeblich von Vorgaben der Europäischen Agrarpolitik abhängig. Derzeit gibt es verschiedene Initiativen zum Rebhuhnschutz, die nur durch gemeinsame Bemühungen von Landwirten, der Jägerschaft, der zuständigen Behörden und mit Unterstützung der Öffentlichkeit zum Erfolg führen können. Bild zeigt: Rebhuhn, Bildnachweis: Red Squirrel/shutterstock.com Mehr zum Thema:
Das größte Berliner NSG besteht aus zwei Flächen, die rechts und links des Gosener Kanals liegen: Krumme Laake/Pelzlaake sowie Gosener Wiesen und Seddinsee (Nordostteil) . Botaniker schätzen das Gebiet schon lange, findet man hier doch in Berlin sonst seltene Biotoptypen: Torfmoosmoore, Seggenmoore, Kiefern-Moorgehölze, Erlenbruchwald und reiche Feuchtwiesen. Aus einem Spreealtarm hervorgegangen, wurde die Krumme Laake zum eutrophen See mit Schwimmblattvegetation. Der Moorsee Krumme Laake liegt mit seinen Buchten in dem sonst geschlossenen Waldgebiet und bietet den Besuchern malerische Blicke. Die östlich gelegene Pelzlaake wird schon seit Jahrzehnten als Moor beschrieben. 17 Seggenarten kommen hier vor, darunter einige in Berlin vom Aussterben bedrohte Arten. Gleichermaßen gefährdet ist auch der Sprossende Bärlapp. Naturnahe Moorböden mit hohen Wasserständen erfüllen vielfältige und wichtige Ökosystemleistungen. Sie bieten Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten und speichern enorme Mengen an Kohlendioxid in Form von Bodenkohlenstoff im Torf, daher ist die Erhaltung der Moore für den Klimaschutz von großer Bedeutung. Die Berliner Moore sind durch Grundwasserabsenkung gefährdet. Um die Entwicklung der Moore zu dokumentieren wird ein umfassendes Monitoringprogramm (Dauerbeobachtung) durchgeführt. Die Ergebnisse sind Grundlage für Maßnahmen zur Moorerhaltung. An der Kleinen Pelzlaake begannen Ende 2011 die Arbeiten zur Renaturierung des Kesselmoores. Die erste Phase dieser von der Stiftung Naturschutz Berlin betreuten Maßnahme konnte 2012 erfolgreich abgeschlossen werden. Das Gebiet wurde vom größten Teil der Gehölze befreit und ist wieder als Kesselmoor erkennbar. Durch die Beseitigung der Gehölze werden die Verdunstung, die Durchwurzelung des Torfkörpers und die Beschattung des Moores verringert sowie der Wasserhaushalt verbessert. Seitdem werden in regelmäßigem Turnus Moor untypische Pflanzen beseitigt, um die Voraussetzung für eine Wiederausbreitung von moortypischen Arten wie Sphagnum-Moose, Sonnentau und Wollgras zu schaffen. Dieses Projekt wird mit Mitteln der Klimaabgabe des Landes Berlin sowie Mitteln der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz finanziert. Weitere Moorschutzmaßnahmen wurden eingeleitet. Näheres unter: Stiftung Naturschutz Berlin: Projekte Klimaschutzabgabe – Kleine Pelzlaake Stiftung Naturschutz Berlin: Projekte Klimaschutzabgabe – Krumme Laake Ost Stiftung Naturschutz Berlin: Projekte Klimaschutzabgabe – Krumme Laake West Humboldt-Universität zu Berlin: Berliner Moorböden im Klimawandel – Krumme Laake Humboldt-Universität zu Berlin: Berliner Moorböden im Klimawandel – Kleine Pelzlaake Die Gosener Wiesen sind nur Wenigen bekannt. Das mag vor allem daran liegen, dass diese letzten geschlossenen Feuchtwiesen- und Bruchwaldkomplexe im Land Berlin weitgehend unzugänglich sind. Das Gebiet zeichnet sich durch ein vielfältiges Vegetationsspektrum aus, das von Wasserpflanzengesellschaften über Wälder, Feuchtwiesen bis hin zu Sandtrockenrasen reicht. Im nordöstlichen Teil des Seddinsees sind kleine Inseln in Seerosenfelder eingebettet. Gosener Graben, Großer Strom und die Alte Spree sind naturnahe Fließgewässer. Dieses Mosaik verschiedenster Standorte führt zu einem hohen Artenreichtum. So wurden bislang allein 652 Farn- und Blütenpflanzenarten gefunden. Seltene Fischarten, Amphibien, Brutvögel wie Kranich, Wachtelkönig, Trauerseeschwalbe und Eisvogel sind im NSG vertreten. Auch der Fischotter fühlt sich hier wohl. Krumme Laake und Pelzlaake sind von Müggelheim aus zu erreichen. Im Norden führen der Müggelspree-Wanderweg und der Europaradweg R1 entlang. Wer auf diesen Wegen unterwegs ist, sollte sich als “Durchreisender” die Zeit nehmen, den schönen Blick auf die Krumme Laake von der erhöhten Nordostseite zu genießen. Ein idealer Picknickplatz, der zum Verweilen lädt! Der Moorsee mit seinen ruhigen Buchten liegt malerisch in dem sonst geschlossenen Waldgebiet. Zur Pelzlaake sind es von hier nicht einmal zwei Kilometer. Folgt man dem Müggelspree-Wanderweg oder dem Radweg R1 nach Westen, gelangt man zum Müggelsee. In nordöstlicher Richtung führt der Weg über die “Russenbrücke” auf die andere Seite der Müggelspree. Wandert man von der Krummen Laake südwärts über die Gosener Landstraße, gelangt man zur Nordspitze des Seddinsees mit einem schönen Ausblick über den See, seine Inseln und die Schwimmblattgesellschaften. Liebhaber romantischer Sonnenuntergänge kommen hier wie auf der gegenüberliegenden Seite des Gosener Kanals auf ihre Kosten. Oftmals können sie sich zusätzlich noch am Anblick eines Seeadlers erfreuen. Die Gosener Wiesen und der Nordost-Teil des Seddinsees sind nur ein kleiner Teil der Spreelandschaft zwischen Fürstenwalde und Berlin. Das unzugängliche Gebiet soll für Besucher nicht weiter erschlossen werden, um Störungen zu vermeiden. Einen einmaligen Einblick in den “Dschungel” der Erlenbrüche, die malerischen Fließe und die großen See- und Teichrosenbestände erhält man, wenn man den Gosener Graben bis zum Dämeritzsee entlang paddelt. Eine Besonderheit bietet auch der im Osten liegende Kaniswall – eine Talsandinsel-, den man von Gosen aus auf einem Weg durch die Wiesen erreichen kann. Das Freilandlabor Kaniswall stellt hier einen “grünen Lernort” für Schüler aller Altersstufen zur Verfügung. Von der Geländekante am Freilandlabor hat man einen wunderschönen Blick über die Feuchtwiesen bis zum bewaldeten Grasehorst. Von hier kann man auch die eher scheuen Bewohner dieser Landschaft sehen – Bekassinen und Kraniche oder einen Storch, der nach Nahrung sucht. In der Abenddämmerung schallt der Ruf des Wachtelkönigs aus den Wiesen. Ausflugstipps – Auf Försters Wegen
Hannover/Resse - Beim EU-LIFE+-Projekt „Hannoversche Moorgeest“ starten am 10. September die ersten vorbereitenden Maßnahmen zur Anhebung der Wasserstände im Otternhagener Moor. „Wir werden in dem etwa 960 Hektar großen Moor Entwässerungsgräben verschließen und Verwallungen aus örtlich anstehendem Torf aufsetzen. Dies verhindert den Abfluss von Regenwasser und trägt maßgeblich dazu bei, dass sich der Torfkörper des rund 3000 Jahre alten Moores wieder mit Wasser sättigen kann“, erläutert Susanne Brosch, Projektmanagerin im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Aufgrund der Arbeiten kann es ab September bis in den Winter hinein auch im Außenbereich des Otternhagener Moores zu vermehrtem Aufkommen von großen Maschinen wie zum Beispiel Harvestern oder Holztransportern kommen. Spaziergänger und Radfahrer werden gebeten, auf die Maschinen zu achten. Für das gesamte Naturschutzgebiet Otternhagener Moor besteht ein Betretungsverbot. Ausgenommen hiervon ist der Moorerlebnispfad am Sportplatz in Resse. Beim EU-LIFE+-Projekt „Hannoversche Moorgeest“ starten am 10. September die ersten vorbereitenden Maßnahmen zur Anhebung der Wasserstände im Otternhagener Moor. „Wir werden in dem etwa 960 Hektar großen Moor Entwässerungsgräben verschließen und Verwallungen aus örtlich anstehendem Torf aufsetzen. Dies verhindert den Abfluss von Regenwasser und trägt maßgeblich dazu bei, dass sich der Torfkörper des rund 3000 Jahre alten Moores wieder mit Wasser sättigen kann“, erläutert Susanne Brosch, Projektmanagerin im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Aufgrund der Arbeiten kann es ab September bis in den Winter hinein auch im Außenbereich des Otternhagener Moores zu vermehrtem Aufkommen von großen Maschinen wie zum Beispiel Harvestern oder Holztransportern kommen. Spaziergänger und Radfahrer werden gebeten, auf die Maschinen zu achten. Für das gesamte Naturschutzgebiet Otternhagener Moor besteht ein Betretungsverbot. Ausgenommen hiervon ist der Moorerlebnispfad am Sportplatz in Resse. Damit die vorgesehenen Arbeitstrassen von Baumaschinen befahren und Torfentnahmebereiche entstehen können, müssen dort in einem ersten Schritt Bäume gefällt werden. Hierzu sind im Naturschutzgebiet bereits mit großem Aufwand Gehölze markiert worden. So kann sich die beauftragte Firma gut orientieren. Die umzusetzenden Maßnahmen für das Otternhagener Moor sind seit 2020 in einem Planfeststellungsbeschluss festgelegt, somit liegen alle erforderlichen Genehmigungen vor. Das gesamte Maßnahmenpaket ist umfangreich und umfasst Gehölzentnahmen auf 45 Hektar, den Bau von 23 Kilometer Torfverwallungen und den Verschluss von 13 Kilometer Entwässerungsgräben. Die Umsetzung soll bis spätestens Ende 2023 abgeschlossen sein und wird in mehreren Etappen erfolgen. Die eigentlichen Baggerarbeiten im Moor beginnen jedoch erst im Nachgang zur Freistellung der Arbeitstrassen. „Auch wenn die Umsetzung der Maßnahme zu Beginn noch sichtbare Wunden hinterlässt, werden diese schnell verheilt sein. Die Gesamtbilanz für den Natur- und Klimaschutz ist eindeutig positiv“, erklärt Aaron Schad, zuständiger Mitarbeiter im NLWKN. Durch den optimierten Regenwasserrückhalt werden sich nicht nur die Wasserstände im Torfkörper, sondern auch im Grundwasserleiter erhöhen. Die derzeit noch stattfindende Mineralisierung des Torfs wird unterbunden, somit wird künftig weniger klimaschädliches CO2 entweichen. „Im Vordergrund stehen bei diesem Projekt der Schutz und die Entwicklung der hochmoortypischen Tier- und Pflanzenarten sowie deren Lebensräume. Sie sind in unserer Kulturlandschaft durch Torfabbau und Entwässerung sehr selten geworden“, ergänzt Susanne Brosch. „Wir versprechen uns einen enormen Zuwachs der hochmoorbildenden Torfmoose und der feuchteliebenden Pflanzenarten, aber auch von Tierarten wie die typischen Moorlibellen sowie Tag- und Nachtfaltern.“ Weitere Informationen zum LIFE+-Projekt liefert die Projektwebsite des NLWKN www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutz/fach_und_forderprogramme/life/hannoversche_moorgeest/life-projekt-hannoversche-moorgeest-113670.html , welche auch über das Stichwort „LIFE+-Projekt Hannoversche Moorgeest NLWKN“ zugänglich ist. Auf dem Moorerlebnispfad in Resse kann das Moor auf Holzbohlenwegen über neun Erlebnisstationen hautnah erfahren werden: Die Stationen laden zum Ausprobieren, Beobachten und Entspannen ein. Im Moorinformationszentrum in Resse werden die Moore, ihre Nutzungsgeschichte und die vorkommenden Tier- und Pflanzenarten in einer interaktiven Ausstellung vorgestellt. Mit dem Fahrrad können sich Erholungssuchende die Randbereiche des Otternhagener Moores zwischen Resse, Otternhagen, Scharrel und der Waldsiedlung Brelingen erschließen. Mit etwas Glück trifft man hier im Grünland auf die Otternhagener Störche oder die im Moor heimischen Kraniche. Hintergrundinformationen Hintergrundinformationen Niedersachsen hat innerhalb Deutschlands den größten Flächenanteil an Hochmooren. Sie haben jedoch fast alle durch Entwässerung, Abtorfung und Kultivierung ihren ursprünglichen Charakter verloren. Das Bissendorfer, Helstorfer, Otternhagener und Schwarze Moor in der „Hannoverschen Moorgeest“ gehören zu den wenigen weitestgehend erhaltenen naturnahen Hochmooren Niedersachsens. Aufgrund ihrer starken Gefährdung und der großen ökologischen Bedeutung stehen sie unter dem Schutz der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU und sind Bestandteile des europäischen Netzwerkes „Natura 2000“. Sie haben das Potenzial, sich wieder zu lebenden Hochmooren mit wachsenden Torfmoosen zu entwickeln. Das Naturschutzprojekt dient aber auch dem Klimaschutz. Die renaturierten Moore werden laut Schätzung etwa 2.700 Tonnen CO2-Äquivalente jährlich einsparen. 2012 hat die EU-Kommission das LIFE+-Projekt „Hannoversche Moorgeest“ mit einer Laufzeit von 11 Jahren bewilligt, damit vier Hochmoore in der Region Hannover wiedervernässt werden können. 58 Prozent der Gesamtkosten von 14,75 Millionen Euro trägt die EU, 35 Prozent das Land Niedersachsen und sieben Prozent die Projektpartnerin Region Hannover. Die Federführung für die Umsetzung des Projekts liegt beim Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU). Dieses hat den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit der Gesamtkoordination und Umsetzung des Projektes beauftragt. Bei der Planung und Umsetzung des Projektes arbeiten die Bereiche Naturschutz und Wasserwirtschaft des NLWKN Hand in Hand. Die Region Hannover bringt sich personell, finanziell und im Zuge der Maßnahmenumsetzung ein. Das Projektgebiet – das sind das Bissendorfer, Otternhagener, Helstorfer und das Schwarze Moor – umfasst 2.243 Hektar. Zur Wiedervernässung sollen Entwässerungsgräben zurückgebaut und Dammbauten (Ringwälle) aus vorhandenem Torf errichtet werden, welche das Regenwasser auf den Moorflächen zurückhalten. Ergänzt werden diese baulichen Maßnahmen durch zahlreiche weitere Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen. Seit Ende 2012 läuft begleitend das Flurbereinigungsverfahren „Hannoversche Moorgeest“ mit etwa 900 Grundeigentümern und über 2.200 Flurstücken. Aktuell sind etwa 89 Prozent der Flächen im Besitz der öffentlichen Hand. In allen Phasen des Projekts wird großer Wert auf die Einbindung der örtlichen Bevölkerung und Nutzergruppen gelegt. Ein 2012 gegründeter Projektbeirat begleitet das Vorhaben über die gesamte Laufzeit. Der Beirat ist als Praktikerforum konzipiert, in welchem unter anderem die Forstwirtschaft, die Jagd, die Landwirtschaft sowie die Unterhaltungsverbände der Wasserwirtschaft und die Naturschutzverbände vertreten sind. Ansprechpersonen zum LIFE+-Projekt „Hannoversche Moorgeest“ im NLWKN: Ansprechpersonen zum LIFE+-Projekt „Hannoversche Moorgeest“ im NLWKN: Projektmanagement Susanne Brosch, 0511-3034-3115, susanne.brosch@nlwkn.niedersachsen.de Technischer Projektbetreuer Aaron Schad, 0511-3034-3109, aaron.schad@nlwkn.niedersachsen.de
Verden (Aller) / Lüneburg – Der Weißstorchbeauftragte des Landkreis Verden, Hans-Joachim Winter, hatte dieser Tage eine erfreuliche Nachricht zu vermelden: Zwei Jungstörche erblickten in der Maulohe in der Allerniederung bei Verden das Licht der Welt. Damit brütete zum ersten Mal ein Weißstorchpaar auf dem Kunsthorst, den der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) 2015 auf einem Mast in luftiger Höhe errichten ließ. Einer der beiden Jungvögel wurde allerdings kurz darauf tot aufgefunden. “Das kommt leider öfters vor“, sagt Winter. „Insbesondere in einem trockenen Frühjahr wie diesem“. Um die Zukunft des zweiten Jungstorchs macht sich der Weißstorchbeauftragte keine Sorgen. Dieser sehe gesund und vital aus. Damit die Weißstörche ausreichend Nahrung finden, legte der NLWKN 2015 auf der Maulohe auch mehrere Tümpel an. Zudem wurde ein Graben gestaut. Darüber hinaus lässt der Landesbetrieb seit 2011 die Wiesen extensiv bewirtschaften, das heißt ohne Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln. „Wir haben den Kunsthorst bauen lassen, damit Besucher die Störche beim Brüten und Füttern ihrer Jungen beobachten können“, berichtet Bernhard Stutzmann, beim NLWKN Lüneburg zuständig für die Pflege und Entwicklung von Landesnaturschutzflächen. Gemeinsam mit Frank Erdtmann, dem damaligen Weißstorchbeauftragten des Landkreises Verden, wurde die Wiese nahe dem Klärwerk als geeigneter Standort ausgewählt. Zwar ließ sich auch bereits 2015 ein Weißstorch dort nieder, leider kam es bis in diesem Jahr aber nicht zum erfolgreichen Brüten. „Nun freuen wir uns ganz besonders, dass der Horst angenommen wird und seine Funktion erfüllt“, so die beiden Naturschützer Stutzmann und Winter. Der Weißstorch ist in Niedersachsen in den zum Teil noch überschwemmten Niederungen von Elbe, Weser und Aller vorrangig verbreitet. Als Lebensraum bevorzugt er offene bis halboffene Landschaften mit nicht zu hoher Vegetation, feuchte Niederungen und Auen mit Feuchtwiesen, Teichen und Altwässern. Besonders wichtig ist artenreiches Grünland mit Sichtkontakt zum Nest. Ackerland suchen die Störche nur während der Bodenbearbeitung zur Nahrungssuche auf. Als Nahrung dienen ihnen Mäuse, Insekten und deren Larven, Regenwürmer, Frösche, gelegentlich Maulwürfe, Fische und Reptilien. Bei der Nahrungssuche schreitet der Weißstorch auf Flächen mit kurzer oder lückenhafter Vegetation, aber auch im flachen Wasser findet er seine Beute. In den 1980er Jahren stand der Weißstorch durch Eindeichung und Entwässerung von Feuchtwiesen, Beseitigung von Tümpeln und Bejagung auf den Zugrouten kurz vor dem Aussterben. Durch Flächenankauf, Erhalt und Wiederherstellung von artenreichen Grünlandflächen mit Tümpeln und Flachgewässern konnten behördliche und ehrenamtliche Naturschützer dazu beitragen, dass sich die Bestandszahlen wieder erholen. Dennoch zählt der Weißstorch in Niedersachsen nach wie vor zu den stark gefährdeten Vogelarten. In der Allerniederung sind Weißstörche noch relativ häufig zu beobachten. Im letzten Jahr schlüpften allein im Landkreis Verden etwa 200 Jungstörche. Hans-Joachim Winter rechnet in diesem Jahr mit 20 Prozent weniger Nachwuchs. Doch das wäre auch noch ein zufriedenstellendes Ergebnis. Winter und Stutzmann hoffen, dass sich die Besucher der Maulohe rücksichtsvoll verhalten. „Dazu gehört selbstverständlich auch, dass der Müll wieder mitgenommen und das Naturschutzgebiet nicht zur Müllhalde gemacht wird“, so Bernhard Stutzmann. „Glasscherben, Grillreste und Plastik gehören nicht in die Landschaft, sie sind sogar gefährlich für Haus- und Wildtiere.“ Wichtig ist aber auch, dass Hunde in diesem Naturschutzgebiet nur an der Leine gehen, denn dort gilt eine ganzjährige Anleinpflicht. Freilaufende Hunde stören nicht nur die Weißstörche bei ihrer Nahrungssuche, sondern gefährden auch andere Vögel wie Feldlerche und Wiesenpieper oder die wenigen verbliebenen Rebhühner. Auch Feldhasen und Rehe, die sich regelmäßig im Ostteil der Maulohe aufhalten, sind dadurch gefährdet.
Für kaum eine Vogelart ist die Bestandsentwicklung so gut untersucht wie beim Weißstorch. Wurden 1934 auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland rund 9.000 Brutpaare gezählt, ergab eine Bestandserhebung 1988 gerade noch 2.949 Brutpaare. Dank intensiver Schutzbemühungen hat sich der Bestand seitdem wieder erholt: 1994 wurden bundesweit 4.155 Brutpaare gezählt, 2017 waren es 6.756 Brutpaare. Im Jahr 2019 belegten in Baden-Württemberg 1.334 freifliegende Weißstorch-Paare ein Nest. Das sind 137 Paare mehr als noch im Vorjahr. 1.287 der Paare brüteten auch, die übrigen begannen keine Brut, bzw. war dies nicht zweifelsfrei festzustellen. An der Spitze der Horstbelegungen stand dabei der Kreis Karlsruhe, gefolgt vom Ortenaukreis. Der Weißstorch bevorzugt insbesondere Flussniederungen mit Feuchtwiesen und Teichen sowie landwirtschaftlich extensiv genutztes Grünland. Lange Zeit lebten die meisten unserer Störche in den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Inzwischen gibt es in den alten Bundesländern knapp 1.000 Brutpaare mehr als in Ostdeutschland. Die Ursachen für den starken Bestandsanstieg der westdeutschen Population liegen vor allem am veränderten Zugverhalten. Die nach Südwesten ziehenden Weißstörche fliegen heute kaum noch nach Afrika, sondern verbringen den Winter zunehmend auf der Iberischen Halbinsel. Dort ernähren sie sich vorwiegend auf Mülldeponien und auf Reisfeldern. Dies hat wahrscheinlich eine geringere Wintersterblichkeit zur Folge: Die Bestände stiegen an und die Population breitete sich nach Norden aus. Die Gründe für den Bestandstrend der Ostpopulation sind weniger eindeutig. Diese Vögel müssen jedoch für die längere Zugroute, die sie teils bis nach Südafrika führt, deutlich mehr Kraft aufwenden. Zudem sind die Gefahren und Verluste auf der Langstrecke deutlich höher. Die LUBW betreut das landesweite Monitoring von Weißstörchen in Baden-Württemberg. Die Karte des Monats Mai zeigt die Horststandorte der Jahre 2015 bis 2019. Mehr zum Thema: - Mehr über das Brutvogelmonitoring erfahren sie hier . - Angaben über Vorkommen, Verbreitung und Bestandentwicklung von Tier- und Pflanzenarten werden über verschieden Projekte erhoben, dazu gehört auch das Insektenmonitoring und die Landesweite Artenkartierung der weiter verbreiteten Amphibien- und Re ptilienarten. Karte zeigt: Von Weißstorchpaaren besetzte Horststandorte 2015-2019, Bildnachweis: LUBW
Magdeburg. Die schönste Wiese in Landkreis Stendal liegt an der Elbe. Gut die Hälfte der in Sachsen-Anhalt lebenden Wachtelkönige haben hier ihr zu Hause gefunden. Das Nordische Labkraut zeigt die periodisch stattfindende Überflutung an. Die Brenndolde gibt dem Lebensraumtyp Brenndolden-Auenwiese ihren Namen. Insgesamt wurden 18 wertgebende Arten auf der wechselfeuchten Wiese angetroffen. Sie gibt als Dauer- und Mähweide Rindern wertvolles Futter. Im Februar hatte Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert Landwirtinnen und Landwirte des Landkreises Stendal aufgerufen, sich an den zweiten Grünlandmeisterschaften in Sachsen-Anhalt zu beteiligen. Am Mittwoch fand die feierliche Preisverleihung im Fürstensaal der Staatskanzlei statt. Die artenreichsten Wiesen und Weiden bekamen eine Auszeichnung. Dabei wurde auch bewertet, ob und wie die Pflanzen als Futter für Weidetiere geeignet sind. ?Wir würdigen die Verdienste unserer Landwirtinnen und Landwirte, die das natürliche Grünland erhalten. Sie pflegen die Wiesen und Weiden, damit seltene Vögel darin brüten können oder streng geschützte Schmetterlinge wie der Wiesenknopf-Ameisenbläuling ihre Wirtspflanze vorfinden. Gleichzeitig dient dieses Grünland als Futter für Weidetiere. Hier leisten die Landwirtinnen und Landwirte wertvolle Arbeit, um die Artenvielfalt zu erhalten und den Nutztieren ihre natürliche Umgebung zu bieten. So sieht Landwirtschaft im Einklang von Mensch, Natur und Tier aus?, lobte die Ministerin die Teilnehmenden.Sie dankte der Jury herzlich für ihr Engagement. ?Die Jury hat auf den Vor-Ort Terminen mit viel Sach- und Fachkunde nach ökologischen und landwirtschaftlichen Kriterien die Ausstattung der Flächen und deren Bewirtschaftung eingeschätzt. Sie ist zum Schluss gekommen, alle Einsendungen zu würdigen?, erläuterte Dalbert. Daher gibt es neben einem ersten und zweiten Platz insgesamt vier dritte Plätze.Mit dem ersten Platz wurde der Biohof Lutz Koch mit seiner Wettbewerbsfläche im Flora-Fauna-Habitat-Gebiet Elbaue Beuster-Wahrenberg ausgezeichnet. Die Jury schätzte die Fläche wie folgt ein:?Die landschaftlich schön in Elbnähe gelegene Fläche ist durch Senken und Gehölze gegliedert. Es handelt sich um eine blütenreiche Wiese mit 18 wertgebenden Kennarten, wie zum Beispiel das nordische Labkraut als Zeiger für periodisch stattfindende Überflutungen und die Brenndolde. Die Brenndolde gibt dem Lebensraumtyp (LRT) Brenndolden-Auenwiese ihren Namen. Neben diesem hohen botanischen Wert ist hervorzuheben, dass hier 50 Prozent der Brutpopulation des Wachtelkönigs des Landes Sachsen-Anhalt vorkommen.Zum Schutz dieses wachtelähnlichen, seltenen Vogels und des kräuterreichen Bestandes erfolgt die Bewirtschaftung als zeitlich gestaffelte Mahd. Die Wiesenfuchsschwanzwiese mit ihren Futtergräsern als Hauptbestandsbildner dient als Mähweide den hofeigenen Mutterkühen der Futteraufnahme. Sie wird zum 1. Juli gemäht und wird im September durch die Rinder beweidet. Das von der Wiese geerntete Heu steht den 80 Mutterkühen als Winterfutter zur Verfügung. Eine zusätzliche Düngung ? außer dem Dunganfall durch die Beweidung ? erfolgt nicht. Giftpflanzen wurden auf der Fläche nicht gefunden. Eine betriebseigene Schlachtstätte und ein Hofladen vor Ort runden das Bild der Kreislaufwirtschaft ab und bilden somit eine regionale und landwirtschaftliche Bilderbuch-Wertschöpfungskette.Den zweiten Platz belegte Michael Schultz mit seiner Elbwiese am Brennersdamm. Sie ist malerisch in Deichnähe gelegen und durch Gehölze untergliedert. Die Störche nutzen sie zur Nahrungssuche. Die Wiese zeichnet sich durch zahlreiche Kennarten der frischen bis wechselfeuchten Wiesen aus, die in gleichmäßiger Verteilung überall auf der Wiese zu finden waren. Sie befindet sich im Übergangsstadium vom Lebensraumtyp ?Brenndolden-Auenwiesen? zum Lebensraumtyp Magere Flachland-Mähwiese. Diese Wiese gehört mit den aufgefundenen Kennarten zu den artenreichsten Wiesen im Vergleich zu den übrigen bewerteten Flächen. Die dritten Plätze belegten der Schäfer Ronald Gerecke, die Fischbeck AG, die Orchideenwiese der Klug GbR als Teil einer hochstauden- und seggenreichen Nasswiese als geschütztes Biotop und die Streuobstwiese des Naturmalers Eugen Kisselmann. Kriterien für die Bewertung waren zum einen der Zustand der Fläche aus naturschutzfachlicher Sicht wie der wertgebenden Kennartenerfassung, die Blühaspekte und die Ausgewogenheit eines Gräser-Kräuter-Leguminosen-Gemisches im Bestand. Zum anderen wurden die Bewirtschaftung und landwirtschaftliche Verwertung sowie eine vorhandene landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette bewertet.HintergrundAls Wettbewerbsregion für das Jahr 2019 wurde der Landkreis Stendal ausgewählt. Der Grünlandanteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landkreises liegt bei knapp 26 Prozent. Der Landkreis Stendal zeichnet sich durch repräsentative Niedermoorstandorte und einen hohen Anteil wertvoller Elbwiesen-Auenstandorte aus. Die landschaftliche Ausstattung dieser Region bietet eine einzigartige Verbindung zwischen Landwirtschaft, Naturerlebnis und Tourismus und ist somit für eine Stärkung der öffentlichen Wahrnehmung des Grünlandes besonders qualifiziert.Es lagen insgesamt sechs Bewerbungen aus den Gemarkungen Losenrade, Schelldorf, Werben, Volgfelde, Fischbeck und Schönberg/Elbe mit Flächen zwischen zwei und siebzig Hektar vor. Die Jurymitglieder waren: ? Stefan Feder von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Stendal? Herr Uwe Becherer Biolandberater (für APÖL)? Frau Dr. Bärbel Greiner - Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau? Herr Urs G. Jäger - Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt? Dr. Heino John von der Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt (für Bauernverband)? Frau Sandra Dullau von der Hochschule Anhalt? Frau Ine Pentz vom BUND (heute abwesend)? Herr Uwe Becherer Biolandberater (für APÖL) Die Partner des Wettbewerbs waren:? der Bauernverband Sachsen-Anhalt e.V.,? der Bauernbund Sachsen-Anhalt e.V., ? der Agrarpolitischer Arbeitskreis ökologischer Landbau,? der Landkreis Stendal,? die Hochschule Anhalt und? der BUND Landesverband Sachsen-AnhaltDie fachliche Begleitung erfolgte durch das Landesamt für Umweltschutz und die Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau.Das Ministerium plant, den Wettbewerb im kommenden Jahr in einem anderen Landkreis durchzuführen. Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de
Magdeburg. Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat den Entwurf des Dritten Gesetzes zur Änderung des Landesjagdgesetzes für Sachsen-Anhalt beschlossen. In der gestrigen Debatte anlässlich der ersten Lesung im Landtag sagte Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert:?Die geplanten Änderungen dienen dem Schutz der Natur und der nachhaltigen Entwicklung der Wildpopulationen ebenso wie den Interessen von Landwirten, Jägerinnen, Förstern und Waldbesitzerinnen. Es wird sowohl die hohe Eigenverantwortlichkeit der Jägerinnen und Jäger weiter gefördert, als auch der Naturschutz und die artgerechte und effektive Bejagung des Wildes gestärkt. Und es wird unbürokratischer: bislang nicht eindeutige Regelungen werden präzisiert.? Die einzelnen Änderungen erläuterte die Ministerin wie folgt:Mehr Rechtssicherheit: Duldungspflicht beim Überjagen von Jagdhunden?Bewegungsjagden erfolgen meist unter Einsatz von Jagdhunden, die das Wild aufspüren und in Bewegung und so vor die Schützen bringen sollen. Hierbei kann es vorkommen, dass Jagdhunde Reviergrenzen überschreiten. Dies führt nicht selten zu Streitereien zwischen Jagdnachbarn. Die Aufnahme einer Duldungspflicht beim Überjagen der Reviergrenzen soll für mehr Rechtssicherheit sorgen, Streitigkeiten vorbeugen und liegt im öffentlichen Interesse an der Abschusserfüllung.?Aufnahme der Nilgans in das Jagdrecht?Die Aufnahme der Nilgans in das Jagdrecht dient der Umsetzung der EU-Verordnung über die Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten aus dem Jahr 2014. Dass dafür unter dem Gesichtspunkt des Artenschutzes eine Notwendigkeit besteht, daran gibt es mittlerweile keinen Zweifel. Die Nilgans verhält sich gegenüber anderen zum Teil geschützten Arten sehr aggressiv, insbesondere was die Konkurrenz um Lebensräume und Neststandorte angeht. Sie alle kennen die Berichte, wonach die Nilgans sogar Störche und Rotmilane aus ihren Nestern vertrieben hat. Mit der Aufnahme in das Jagdrecht verbunden ist gleichzeitig eine Ausnahme von der jagdlichen Hegepflicht.?Nutzung von Schalldämpfern?Die Aufhebung des Verbots der Verwendung von Schalldämpfern bei der Jagdausübung erfolgt zum Gesundheitsschutz von Mensch und Tier. Die Vorbeugung gesundheitlicher Beeinträchtigungen beim Hörvermögen durch den Schussknall ist ein unabweisbares Argument für den Einsatz von Schalldämpfern bei der Jagd. Nach Ausräumung ursprünglicher waffenrechtlicher Bedenken und Sicherheitsvorbehalten ist die Verwendung von Schalldämpfern bei der Jagd bereits in mehreren Ländern erlaubt. Mit vorliegendem Gesetzentwurf soll dies auch in Sachsen-Anhalt möglich werden.?Schutz der GroßtrappeZum Schutz besonders geschützter oder streng geschützter Tierarten vor Beutegreifern, wie zum Beispiel Fuchs, Marderhund, Waschbär und Mink, werden die jagdrechtlichen Handlungsmöglichkeiten der oberen Jagdbehörde erweitert. Sie kann künftig nicht nur den Fang von Federwild, sondern von Wild allgemein mit Fallen, Netzen, Reusen oder ähnlichen Einrichtungen gestatten. Außerdem darf dieses Wild auch getötet werden. Gleichzeitig stellt die Beschränkung der Fangjagd auf den Lebendfang sicher, dass Fehlfänge von Nichtzielarten wieder in die Freiheit entlassen werden können. Die Änderung ist vor allem zum Schutz der Großtrappe notwendig.? Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de
Norderney – Sie untersuchen Schadstoffe im Meer, erfassen Bodenformen und Plankton oder setzen Messgeräte in Flussmündungen aus: Die Forschungsschiffe „Burchana“ des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und „Ludwig Prandtl“ des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) sind ganzjährig in der Nordsee und den tidebeeinflussten Bereichen großer Flüsse unterwegs. Dabei sammeln sie wertvolle Daten und ermöglichen aufwändige Forschungen zum Zustand der Nordsee. Im Rahmen des „Open Ship-Days 2018“ öffnen die beiden Forschungsschiffe am kommenden Montag (09. Juli) im Norderneyer Hafen ihre Türen. Einmal neben dem Kapitän auf der Brücke stehen, einen Blick in ein schwimmendes Labor werfen und den Wissenschaftlern beim Umgang mit ihren zahlreichen Spezialgerätschaften über die Schulter schauen: Im Rahmen des „Open Ship-Days“ im Norderneyer Hafen kann jedermann - ob groß oder klein - ab 13.00 Uhr an Bord der beiden außergewöhnlichen Schiffe „anheuern“. „Wir wollen den Menschen und Verantwortlichen zeigen, dass wir uns den Herausforderungen der Küsten stellen und dass wir als Wissenschaftler ansprechbar sind. Dabei möchten wir die Faszination für unsere Forschung wecken und hoffen natürlich, dass die Besucher auch mitnehmen, wie wichtig unsere Arbeit ist“, betont Prof. Hans von Storch. Der mittlerweile pensionierte HZG-Institutsleiter hatte die erfolgreiche „Forschung vor Anker“-Tour der „Ludwig Prandtl“ 2009 ins Leben gerufen. Ein Konzept, dass bei der Norderneyer Forschungsstelle Küste schnell Unterstützung fand. Im Rahmen zweier Abendvorträge im Norderneyer Conversationshaus informieren Dr. Andreas Wurpts, Leiter der Forschungsstelle Küste des NLWKN und Dr. Ralf Weiße vom Institut für Küstenforschung des HZG ab 19 Uhr zudem über die Physik der Meeereswellen und den Küstenschutz als Aufgabe zwischen Forschung und Landesverwaltung. „Hier freuen wir uns besonders auf die anschließende Diskussions- und Fragerunde mit interessierten Besucherinnen und Besuchern“, so Wurpts. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Die „Burchana“ (Baujahr 1998) wird vom NLWKN für Forschungs- und Monitoringzwecke eingesetzt. Ihr Fahrtgebiet umfasst die niedersächsischen Übergangs- und Küstengewässer sowie das Wattengebiet bis zur 12-Seemeilen-Hoheitsgrenze. Das Schiff ist ausgestattet mit einem großen Arbeitsdeck mit Aufstellmöglichkeit für einen Laborcontainer, Arbeitskran und Schlafkojen für die dreiköpfige Besatzung und Wissenschaftler. Hinzu kommen spezielle Ausrüstungen wie die Heckfangeinrichtung und die fest eingebauten Haltevorrichtungen für Fächer- und Sedimentecholot. Außerdem ist eine FerryBox zur Erfassung von Gewässergüteparamatern installiert. Der geringe Tiefgang der Burchana ermöglicht es dabei, die im flachen Wattbereich liegenden Stationen zur Wasserstands-, Seegangs- und Strömungsmessung anzufahren. Auch die „Ludwig Prandtl“ ist durch ihren geringen Tiefgang von 1,70 Meter besonders für Forschungsarbeiten in tidebeeinflussten Bereichen der großen norddeutschen Flüsse und des Wattenmeeres geeignet. Die Haupteinsatzgebiete sind die Nord- und Ostsee, Flussmündungsgebiete und Boddengewässer. Das Schiff wurde 1982/83 gebaut und nach dem deutschen Physiker Ludwig Prandtl (1875-1953) benannt. An Bord befinden sich ein Labor, ein Faltkran, eine Einleiterwinde und eine Schleppvorrichtung für Messgeräte. Sie fährt nach dem Norderneyer Hafen im Rahmen der „Forschung vor Anker“-Tour noch die Häfen von Helgoland (11.7.) und Cuxhaven (13.7.) an.
Origin | Count |
---|---|
Bund | 16 |
Land | 23 |
Type | Count |
---|---|
Förderprogramm | 11 |
Text | 23 |
Umweltprüfung | 4 |
unbekannt | 1 |
License | Count |
---|---|
geschlossen | 28 |
offen | 11 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 39 |
Englisch | 2 |
Resource type | Count |
---|---|
Bild | 5 |
Dokument | 3 |
Keine | 24 |
Webseite | 11 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 19 |
Lebewesen & Lebensräume | 39 |
Luft | 14 |
Mensch & Umwelt | 39 |
Wasser | 20 |
Weitere | 38 |