Das Projekt "Oekotoxikologische Analysen der durch TBT-(Tributylzinn) induzierten morphologischen und histologischen Veraenderungen des Genitalsystems von Littorina littorea (Prosobranchia, Gastropoda) sowie der Eignung der Spezies als TBT-Monitoring-Organismus" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Münster, Institut für Spezielle Zoologie und Vergleichende Embryologie durchgeführt. Die Dissertation umfasst anhand umfangreicher Laborversuche und Feldstudien morphologische, histologische und ultrastrukturelle Untersuchungen zur Beschreibung und Genese des Intersex-Phaenomens bei der Strandschnecke Littorina littorea. Diese substanzspezifisch durch das Biozid TBT hervorgerufene pathologische Veraenderung des Genitaltraktes weiblicher Strandschnecken geht mit einer zunehmenden Einschraenkung der Reproduktionsfaehigkeit einher. Die Auspraegung des Phaenomens ist positiv mit der TBT-Kontamination der Tiere korreliert und manifestiert sich vor der Geschlechtsreife der Weibchen. Konzentrationsabhaengig werden desweiteren eine allgemeine Reduktion der weiblichen Sexualdruesen sowie Veraenderungen im maennlichen Genitalsystem (Reduktion der mamilliformen Klebdruesen des Penis) beschrieben. Die aufgefuehrten pathologischen Veraenderungen in beiden Geschlechtern muessen auf eine Stoerung des Steroid-Stoffwechsels der Tiere zurueckgefuehrt werden. Aufgrund der ermittelten Ergebnisse und des daraus erarbeiteten Systems kann Littorina littorea fuer ein potentielles TBT-Biomonitoring im marinen Bereich vorgeschlagen werden.