Das Projekt "Produktion von Elektrizitaet und Ethanol aus Biomasse" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln, Institut für Umweltbiotechnologie durchgeführt. Daenemark hat im sogenannten Biomassevertrag 1997 festgelegt, ab dem Jahr 2003 1 Mio. t/a Stroh und 200.000 t/a Holz zu verfeuern und somit fuer die Produktion von elektrischer Energie einzusetzen. Getreidestroh enthaelt allerdings hohe Anteile an anorganischen Verbindungen wie Kaliumchlorid oder Silikate. Gerade diese Verbindungen machen eine Verfeuerung von Stroh bei hohen Temperaturen, wie sie fuer die Stromerzeugung notwendig waeren, unmoeglich. Die Folge waere eine Korrosion und Ausbildung einer kristallinen Schicht am Waermetauscher. Im Rahmen des vorliegenden Projektes wird versucht, die im Stroh enthaltenen anorganischen Verbindungen vor der Verfeuerung zu eluieren. Das Abtrennen der Salze erfolgt dabei unter hoeheren Temperaturen um 150 Grad C, wodurch neben den Salzen auch die Hemizellulosen in Form von Pentosen und Hexosen gewonnen werden. Der feste Rueckstand wird nach Trocknung einer Verfeuerung und damit Stromerzeugung zugefuehrt. Die fluessige Phase, welche neben Kaliumchlorid auch Pentosen und Hexosen enthaelt, soll als Rohstoff fuer die Fermentation eingesetzt werden. Als Fermentationsprodukt wird neben Ethanol, welcher als Benzinzusatz von Bedeutung ist, auch Milchsaeure untersucht, welche nach Polymerisierung als abbaubarer Kunststoff von Bedeutung sein koennte. Die eigentliche Fermentation erfolgt bei 60-70 Grad C mit thermophilen Bakterien. Das Projekt wird koordiniert vom IFA-Tulln, Projektpartner sind fuenf Klein- und Mittelunternehmen aus Daenemark, Grossbritannien und Belgien sowie ein daenischer Energieerzeuger. Die Versuche, welche derzeit im Labormassstab optimiert werden, sollen im Rahmen des Projektes auch im Demonstrationsmassstab verwirklicht werden. Neben einer kontinuierlichen Strohextraktion steht dabei die Entwicklung einer 'Strohpumpe' im Mittelpunkt des Interesses.