Das Projekt "Artenschutzprojekt 'Stromtalwiesen in Rheinland-Pfalz'" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IVL, Institut für Vegetationskunde und Landschaftsökologie GdBR durchgeführt. Aufgabe: Die Brenndoldenwiesen der Stromtalniederungen gelangen am Unteren Oberrhein in Rheinland-Pfalz an ihre westliche Verbreitungsgrenze in Europa. Fuer die charakteristischen Arten dieses hochseltenen Biotoptyps sollen historische und aktuelle Verbreitung sowie ihre Vergesellschaftung dokumentiert werden. Im einzelnen sind die Lebensraumansprueche der Arten zu beschreiben und Aussagen ueber Zustand und Gefaehrdung ihrer Fundorte zu treffen. Durchfuehrung: Ueber die charakteristischen Arten der Stromtalwiesen in Rheinland-Pfalz werden Informationen gesammelt, Auswertung der Biotopkartierung, Befragung von Kennern der regionalen und lokalen Flora, Auswertung historischer Florenwerke und von Herbarbelegen. Die resultierenden Standorte werden vor Ort ueberprueft. Die Fundorte werden kartiert beschrieben und bewertet. Die Ursachen des Artenschwundes werden analysiert, Vorschlaege fuer die zukuenftige Sicherung der Bestaende gemacht sowie unter Verschneidung von aktueller Biotopkartierung und pnV ein Netz von Potenialflaeche erarbeitet. Dieses Projekt ist die Neuauflage und Fortfuehrung eines gleichlautenden Projektes aus den Jahren 1986/87.
Das Projekt "Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E): Renaturierungs- und Nutzungskonzepte fuer Stromtalwiesen am noerdlichen Oberrhein" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Fachbereich 09 Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltmanagement, Institut für Landeskultur durchgeführt. Ziel des im Aufbau befindlichen Forschungsvorhabens ist die Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen fuer eine nachhaltige Sicherung und Entwicklung der Restbestaende hochgradig gefaehrdeter Pflanzen und Pflanzengemeinschaften der Stromtalwiesen (Verband Cnidion) am hessischen Oberrhein. Hierbei sollen praxisnahe Verfahren zur Renaturierung und zukuenftigen Nutzung von artenreichem Stromtalgruenland entwickelt werden. Die Basis hierfuer bilden folgende Untersuchungsschwerpunkte: - Analyse der bisherigen Renaturierungs- und Pflegepraxis hinsichtlich ihrer Effizienz fuer den Arten- und Phytocoenosenschutz, - Erhebung von Daten zur Autoekologie und Populationsbiologie wertbestimmender Pflanzenarten der Stromtalwiesen (u.a. Untersuchungen zur Standortbindung, zum Diasporenvorrat im Boden sowie zum Keimungs- und Etablierungsverhalten), - Erprobung von Renaturierungsverfahren zur gezielten Wiederansiedlung und Ausbreitung von seltenen Stromtalarten durch die Aufbringung von diasporenhaltigem Maehgut aus artenreichen Altbestaenden, - Entwicklung praxisnaher Konzepte fuer die zukuenftige Nutzung artenreicher Stromtalwiesen. Die durchgefuehrten Untersuchungen sollen neben bislang fehlenden Grundlageninformationen zur Syn-, Aut- und Populationsoekologie hochgradig gefaehrdeter Pflanzen und Pflanzengemeinschaften der Stromtalwiesen vor allem praktische Anleitungen fuer das zukuenftige Renaturierungs-, Pflege- und Entwicklungsmanagement in grossen Stromauen liefern.
Das Projekt "Populationsgenetische Struktur und Blütenbiologie von Viola-Arten der Stromtalwiesen: Räumliche Verteilung der genetischen Variation, Genfluss und Bedeutung der Fremdbestäubung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement, Professur für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung durchgeführt. Das Überleben von Pflanzenpopulationen wird maßgeblich durch die in der Population vorhandene genetische Variabilität bestimmt. Diese gibt den Rahmen für das evolutionäre Potential der Art vor, d.h. für ihr Vermögen, sich an sich ändernde Umweltbedingungen anzupassen. Durch genetische Drift aufgrund von Isolation sind gerade Populationen am Rande des Verbreitungsareals in ihrem Fortbestand bedroht. Andererseits beherbergen periphere Populationen aufgrund der hier herrschenden Selektionsbedingungen möglicherweise besondere genetische Faktoren, die im Hauptverbreitungsareal der Art selten sind. Das beantragte Forschungsvorhaben beschäftigt sich mit dem Vergleich der genetischen Variabilität und des Genflusses von Viola-Arten in peripheren Populationen am Oberrhein (Hessen), und subzentralen Populationen an der Mittleren Elbe (Sachsen-Anhalt) sowie den Thaya-Auen (Tschechien). Dies geschieht mit Hilfe einer modernen molekularbiologischen Methode (AFLP, amplified fragment length polymorphism), die mit relativ geringem Aufwand ein hohes Maß an genetischer Information liefert. Darüber hinaus werden Experimente zur Pollinationsbiologie der Arten durchgeführt. Diese dienen zur Charakterisierung des Bestäubungssystems, das auf das engste mit der genetischen Struktur der Arten verbunden ist. Besondere Berücksichtigung findet die Untersuchung der Pollenquelle und der Selbstbestäubung für die Reproduktion der Arten, sowie die Selbstungsrate und mögliche Inzuchtdepression der untersuchten Arten.
Das Projekt "Samenbankentwicklung während der Grünlandsukzession" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement, Professur für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung durchgeführt. Samenbanken im Boden spielen eine Schlüsselrolle für die Zusammensetzung und Entwicklung von Pflanzengemeinschaften. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, neue Erkenntnisse zu Aufbau, Entwicklung und Dynamik von Samenbanken während der Grünlandsukzession zu erlangen. Die Untersuchungen werden in Stromtalwiesen am hessischen Oberrhein durchgeführt, wo seit dem Jahr 2000 Experimente zur Wiederansiedlung der für diesen Lebensraum typischen Arten durch Mahdgutübertragung durchgeführt werden. Da für dieses Gebiet umfangreiche Informationen zu Nutzungsgeschichte, Managementbedingungen und floristischem Artenbestand vorliegen, bietet es ideale Ausgangsbedingungen für Samenbankuntersuchungen. Das Projekt gliedert sich in drei Untersuchungsschwerpunkte: (1) Erfassung der räumlichen Heterogenität und der Beziehung zwischen Samenbank, oberirdischer Vegetation und Populationsdynamik der Modellart Arabis hirsuta, (2) experimentelle Untersuchung der Samenverlagerung und Keimung in Abhängigkeit vom Bodeneigenschaften, (3) Analyse von Samenausbreitung und Samenbankaufbau bei beginnender Grünlandsukzession auf Renaturierungsflächen.