Das Projekt "Neue Möglichkeiten zur automatisierten Erfassung der Waldstruktur mit Hilfe der Fernerkundung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Vermessung, Fernerkundung und Landinformation durchgeführt. Die österreichische Forstwirtschaft steht aufgrund verstärkt auftretender Schadereignisse zunehmend vor neuen Herausforderungen im Hinblick auf die Begründung und Pflege standortsgerechter Wälder. Im Rahmen der hierzu notwendigen Planungs- und Entscheidungsprozesse gewinnen großräumige, standardisiert erfasste und zeitnah auszuwertende Geodaten zunehmend an Bedeutung. Die forstliche Fernerkundung hat in diesem Kontext ihre Praxistauglichkeit schon seit vielen Jahren unter Beweis gestellt. Das Potential heute verfügbarer Fernerkundungsdaten wird bislang aber nur zum Teil genutzt. Dies trifft vor allem auf die automatisierte Auswertung digitaler Luftbilddaten zu, in denen unter anderem aufgrund unterschiedlicher Beleuchtungssituationen (Gegenlicht, Mitlicht, seitlich einfallendes Licht) das Aussehen eines Objekts sehr stark variieren kann. Es ist zwar bekannt, dass ein Zusammenhang zwischen diesen Effekten und den Struktureigenschaften der aufgenommenen Objekte besteht, dieser wird aber aufgrund fehlender Algorithmen bislang nicht für die Klassifikation genutzt. In dem Forschungsprojekt werden die beschriebenen Phänomene daher für eine verbesserte Gewinnung von forstlichen Kenngrößen genutzt, anstatt sie wie bisher als störende Artefakte zu sehen. Dazu werden Reflexionswerte aus unterschiedlichen Aufnahmerichtungen, gewonnen aus überlappend aufgenommenen Luftbildern, herangezogen. Das Forschungsvorhaben baut auf vorangegangenen, eigenen Arbeiten auf und widmet sich schwerpunktmäßig der Frage, wie diese Effekte im Rahmen einer automatisierten Klassifizierung berücksichtigt werden können. Es soll eine Methode auf der Basis von konventionellen Luftbilddaten, wie sie auf forstbetrieblicher Ebene üblicherweise zum Einsatz kommen, entwickelt werden. Das Projekt wird durch einen Preis vergeben durch die Stiftung '120 Jahre Universität für Bodenkultur' unterstützt.