Das Projekt "Klimatologie der Stuerme und Sturmsysteme anhand von Radar- und Schadendaten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, Laboratorium für Atmosphärenphysik durchgeführt. Im Zusammenhang mit einer moeglichen Klimaaenderung durch die Erwaermung der Atmosphaere stellt sich im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 31 'Klimaaenderungen und Naturkatastrophen' fuer den Teilbereich 'Stuerme' folgende Frage: Wie veraendert sich die Haeufigkeit und das Ausmass von Sturmereignissen in der Schweiz bei einer globalen Klimaaenderung? Die geplante Arbeit hat das Ziel, als erstes Datengrundlagen im Bereich Stuerme zu erarbeiten und als zweites mit Hilfe dieses Datensatzes die oben gestellte Frage anzugehen. Im 1. Teil der geplanten Arbeit steht die systematische Erfassung (Inventar) von schaden- bringenden Stuermen und Sturmsystemen im mesoskaligen bis synoptischen Bereich (wie Starkregenereignisse, Hagel- und Winterstuerme) mittels Radar- (ab 1980) und Schadendaten (ab 1950) im Mittelpunkt. Dabei beschraenkt man sich auf Gebiete noerdlich des Alpenkammes. Die 'Klimatologie der Unwetter' soll Auskunft geben ueber das meteorologische Umfeld, die Haeufigkeit, Zugbahnen, Dauer, Intensitaet und Schadenpotential (z.B. Ueberschwemmungen, Wind- und Hagelschaeden, Blitzschlagtaetigkeit) fuer die verschiedenen Sturmkategorien. Das Inventar soll moeglichst viele Faelle aus der Vergangenheit dokumentieren, aber auch die gegenwaertigen aktuellen Unwetter laufend erfassen (Monitoring). Im Mittelpunkt der Erfassung stehen die Hagelereignisse, da von diesem Unwettertypus die laengste Zeitreihe zur Verfuegung stehen wird und die Anzahl Ereignisse fuer statistische Auswertungen am groessten ist. Im 2. Teil der Arbeit dient die Unwetterdatenbank als Grundlage fuer die Bearbeitung von Fragestellungen im Zusammenhang mit einer moeglichen veraenderten Sturmaktivitaet durch Klimaaenderungen. Leitfragen: Wie sind/waren das meteorologische Umfeld, die Haeufigkeit, die Zugbahnen, die Dauer, die Intensitaet und das Schadenpotential fuer verschiedene Sturmkategorien seit 1980 (Radardaten), respektive seit 1950 fuer Hagelstuerme (Schadendaten)? Koennen die relevanten schadenbringenden Stuerme aufgrund ihrer Strukturen und ihres meteorologischen Umfeldes klassifiziert werden? Finden sich in der Vergangenheit Hinweise auf Schwankungen in den klimatischen Bedingungen, die zu mehr oder staerkeren Hagelgewittern oder zu einem unterschiedlichen Verhalten je nach Groessenordnung der untersuchten Objekte (einzelne Hagelzuege oder mesoskalige konvektive Systeme) fuehrten? Wie kann das Auftreten von Sturmereignissen optimal verfolgt/ueberwacht werden (Monitoring)? Welche klimatischen bez. meteorologischen Bedingungen fuehren zu katastrophalen Stuermen?