Das Projekt "XtremRisk: Simulationen für extreme Sturmflutszenarien in der Tideelbe" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Wasserbau durchgeführt. Problemstellung und Ziel: Neben dem Anstieg des mittleren Meeresspiegels können auch häufigere oder verstärkte Sturmfluten zu den möglichen Folgen des Klimawandels in Küsten- und Ästuargebieten gehören. Die Folgen extremer Sturmfluten hinsichtlich Häufigkeit, Intensität und Verweildauer für den Hochwasser- und Küstenschutz sollen abgeschätzt werden, um mögliche Katastrophen abzuwenden. An diesem BMBF Verbundprojekt sind das Leichtweiß - Institut für Wasserbau der TU Braunschweig (LWI), das Forschungsinstitut Wasser und Umwelt (fwu) an der Universität Siegen, der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) Hamburg und die TU Hamburg Harburg beteiligt. Die BAW ist Partner im Teilprojekt 1: Extreme Sturmfluten (Risikoquellen). Eine ausführliche Beschreibung des Projektes findet man unter http://www.xtremrisk.de/. Bedeutung für die WSV: Die BAW führt im Rahmen von Untersuchungen zu z. 8. Fahrrinnenanpassungen Simulationen und Analysen von Sturmfluten im Bereich der Seeschifffahrtsstraßen durch. Erkenntnisse aus dem Projekt XtremRisk werden der WSV helfen die Bundeswasserstrassen auf die möglichen Folgen des Klimawandels bei Extremereignissen wie Sturmfluten vorzubereiten. Untersuchungsmethoden: Im Rahmen von XtremRisk wird vom Projektpartner LSBG eine extrem hohe Sturmflut synthetisch zusammengesetzt und ein Wasserstandsverlauf für den Elbmündungsbereich bei Cuxhaven entwickelt. Außerdem werden Sturmflutszenarien aus dem KFKI Projekt MUSE, die von BSH und DWD in der Nordsee modelliert wurden, untersucht. Durch Vorgabe der Wasserstandsverläufe in der Elbmündung, der dazugehörenden Windentwicklung über der Elbe sowie der Vorgabe des Oberwasserzuflusses in die Elbe können bei der BAW diese synthetischen Sturmflutszenarien in der Elbe modelliert werde. Hierzu wird das hydrodynamische numerische Modell UnTRIM2004 (Casulli, V. und R. Walters, 2000 bzw. BAW, 2004) eingesetzt. Im Anschluss kann sowohl der zeitliche Verlauf des Wasserstandes an Orten von Interesse als auch die Analyseergebnisse Sturmflutscheitelwasserstand HW, Eintrittszeit des Sturmflutscheitelwasserstandes tHW und Dauer hoher Wasserstände DHW (LZKWF - BAW-Methoden-Wiki) an die Projektpartner weitergegeben werden. Zur Einordnung der Ergebnisse werden ergänzend Sensitivitätsuntersuchungen durchgeführt. Hierfür wird z.B. der Einfluss der Salzgehaltsverteilung im Ästuar auf die Sturmflutscheitelwasserstände betrachtet. Mit den Wasserstandszeitreihen aus dem Elbe -Modell der BAW betreibt anschließend der Projektpartner TU Harburg Ausschnittsmodelle der Elbe. Der Sturmflutscheitelwasserstand wird von LSBG und fwu für die statistische Bestimmung der Eintrittswahrscheinlichkeit dieser synthetischen Sturmflut verwendet.
Das Projekt "Küstenmeerforschung: EXTREMENESS - Extreme Nordsee-Sturmfluten und deren Auswirkungen - Vorhaben: Analyse von extremen Sturmfluten in den Ästuaren von Elbe und Ems und mögliche Verstärkung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Wasserbau durchgeführt. Zum Entstehen einer Sturmflut muss eine Vielzahl meteorologischer und ozeanographischer Faktoren zusammenwirken. EXTREMENESS untersucht das Zusammenspiel dieser Faktoren mit dem Ziel, extreme Sturmflutereignisse ausfindig zu machen, die zum einen extrem unwahrscheinlich, zum anderen aber trotzdem physikalisch plausibel und möglich sind und die mit extremen Schäden oder Auswirkungen verbunden sein könnten. Eine detailliertere Beschreibung des Projektes kann dem Leitantrag entnommen werden.
Extreme Sturmtiden mit den zugehörigen meteorologischen Bedingungen werden in den Vorhaben 'Analyse extremer Sturmfluten und möglicher Verstärkungen' (HZG) und 'Analyse von Windfeldern, die extreme Sturmfluten verursachen können' (DWD) aus existierenden Datensätzen heutiger und möglicher zukünftiger Klimabedingungen herausgefiltert. Von der BAW werden dann im Vorhaben 'Analyse von extremen Sturmfluten in den Ästuaren von Elbe und Ems und mögliche Verstärkung' diese extremen Sturmflutereignisse mithilfe eines hydronumerischen Modells der Ästuare von Ems und Elbe nachgerechnet. Das Ziel dieser Rechnungen ist es, diejenigen Extremereignisse zu identifizieren, die Potential für eine weitere Verstärkung in Form höherer Sturmflutscheitelwasserstände oder längerer Sturmflutdauer besitzen. Zu diesem Zweck sollen der Einfluss von Meeresspiegelanstieg und Abfluss auf die Wasserstände untersucht werden. Diese verstärkten extremen Sturmflutereignisse werden dem Vorhaben 'Analyse möglicher Auswirkungen extremer Sturmfluten' (FWU) zur Verfügung gestellt.