Das Projekt "Substratkolmation vertikal durchstroemter Pflanzenklaeranlagen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Wasservorsorge, Gewässerökologie und Abfallwirtschaft durchgeführt. Bepflanzte Bodenfilter (Pflanzenklaeranlagen) werden in Europa seit Beginn der 80iger Jahre zur Reinigung haeuslicher Abwaesser erfolgreich eingesetzt. Aufgrund ihres geringen Wartungsbedarfes bei gleichzeitig stabiler Reinigungsleistung einerseits, aber relativ grossen spezifischen Platzbedarfes andererseits, sind Pflanzenklaeranlagen vor allem fuer den dezentralen Einsatz im laendlichen Raum geeignet. Vertikal durchstroemte, intermittierend beschickte Anlagen stellen die aktuellste, dem Stand der Technik entsprechende Variante dar. Die Kolmation der Oberflaeche ist das bei weitem gefaehrlichste Betriebsproblem. Aufgrund einer Kolmation kommt es naemlich zu einem Rueckgang der Sauerstoffversorgung des Bodensubstrates und der darin befindlichen Mikroorganismengesellschaft, die fuer den Abbau der Schmutzstoffe verantwortlich ist. Es kommt somit zu einer Regelrechten 'Verstopfung' der Pflanzenklaeranlage die zu einem Einbruch der Reinigungsleistung fuehrt. Der optimierte Betrieb einer Pflanzenklaeranlage bei maximaler hydraulischer Belastung (und somit geringerem Platzbedarf) ohne Gefahr einer Kolmation ist somit als hoechst prioritaer in der Weiterentwicklung der Systeme zu betrachten. Die Hauptursachen fuer Substratkolmation sind Akkumulation von abfiltrierbaren Stoffen in den obersten Substratschichten und Ueberschussschlammproduktion der involvierten Mikroorganismen. Dies und weitere Prozesse, wie Akkumulation von Huminstoffen und von Produkten chemischer Faellungen, fuehren zu einer Verringerung des hydraulisch aktiven Porenvolumens, was zu einer Kolmation fuehren kann. Das groesste Problem ist die Quantifizierung der genannten Einflussgroessen, die zu einer Abschaetzung der 'Verstopfungsneigung' einer Pflanzenklaeranlage notwendig waere. Das gegenstaendliche Projekt setzt nun an der detaillierten Ursachenerforschung an, indem die involvierten Prozesse der 'black-box' Pflanzenklaeranlage untersucht werden. Denn nur das genaue Wissen ueber die Vorgaenge die zur Substratkolmation fuehren, kann zu einer Verbesserung der Dimensionierung von Pflanzenklaeranlagen, bei gleichzeitigem Einhalten eines kolmationsfreien Betriebes, fuehren. 5 Versuchsklaeranlagen in halbtechnischem Massstab (1 m2 Oberflaeche) werden im institutseigenen Technikum untersucht. Zusaetzliche Versuche werden an Bodensaeulen durchgefuehrt und nach einem Jahr Forschung werden ausgewaehlte Parameter auch an drei Praxisanlagen in Oberoesterreich und Niederoesterreich gemessen, um die Ergebnisse auch an bereits laenger in Betrieb befindlichen Anlagen zu verifizieren. Ein weiterer Innovativer Charakter des Projektes ist die Kombination verschiedenster Untersuchungsmethoden in den Versuchsanlagen. So werden Methoden der Bodenstrukturforschung (z.B. Raster-Elektronen-Mikroskopie) mit Methoden der Miktobiologie (z.B. enzymatische Untersuchungen) und der Abwassertechnik (z.B. Partikelmessungen, TOC-Analytik) kombiniert, um den unterschiedlichen Gruenden einer Substratkolmation gerecht zu