Das Projekt "Untersuchung der Eignung verschiedener Bioakkumulatoren fuer unterschiedliche klimatische Bedingungen und Luftverschmutzungstypen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hohenheim, Institut für Physik durchgeführt. Besonders fuer die Entwicklungslaender sind die pflanzlichen Bioakkumulatoren sehr wichtig, da sie eine einfache und preiswerte Alternative zu der instrumentellen Ueberwachung der Luftverschmutzung darstellen. Darunter bilden die Flechten eine vielversprechende Gruppe, weil sie waehrend einer substratfreien Exposition die notwendigen Naehrstoffe ausschliesslich aus der Luft entnehmen. Durch die unterschiedliche Oekologie verschiedener Spezies kann jedoch 'die Antwort' bzw. die Akkumulationseigenschaft unter verschiedenen klimatischen Bedingungen und fuer verschiedene Luftverschmutzungstypen sehr unterschiedlich sein. Dieses Verhalten soll fuer drei Flechtenarten (Cetraria islandica, Evernia prunastri und Ramalina farinacea) durch eine einjaehrige standardisierte Exposition in drei europaeischen Laendern (Deutschland, Italien und Rumaenien) studiert werden. An den nach 2, 4, 6 und 12 Monaten entnommenen Flechtenproben werden die Massenanteile folgender Elemente gemessen: As, Br, Ca, Co, Cr, Cu, Fe, K, Mn, Ni, Pb, S, Sb, Se, V und Zn. Mit wenigen Ausnahmen erfolgt die Analyse sowohl durch Neutronenaktivierung in Bukarest als auch durch Roentgenfluoreszenz in Stuttgart. Der Vergleich der Ergebnisse erlaubt eine Ueberpruefung und Anpassung der analytischen Verfahren fuer diese spezielle Matrix. Zusaetzlich wird in allen Faellen das Flechtendurchlass-Wasser gesammelt und analysiert. Das Ziel ist, den Gesamteintrag zu erfassen und den Akkumulationswirkungsgrad fuer jede Spezies unter den gegebenen Bedingungen zu bestimmen. Diese Groesse koennte dann als Auswahlkriterium fuer praktische Anwendungen sehr nuetzlich sein.