Das Projekt "Einfluss von Quarzstaub auf die Entstehung von Bronchialkarzinomen bei Beschäftigten der WISMUT" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Berufsgenossenschaftliches Forschungsinstitut für Arbeitsmedizin durchgeführt. Anlass/Ziel: Quarzfeinstaub wurde als krebserzeugend für den Menschen eingestuft. Der Ärztliche Sachverständigenbeirat hat 2001 empfohlen, Lungenkrebs durch Einwirkung von Quarzfeinstaub bei nachgewiesener Silikose oder Silikotuberkulose als neue Berufskrankheit 4112 anzuerkennen. Vor diesem Hintergrund soll die Einstufung der krebserzeugenden Wirkung von Quarzfeinstaub geprüft werden. Offene Forschungsfragen sind hierbei: Dosis-Wirkungs-Beziehung bei geringen Staubbelastungen Rolle der Silikose als Begleiterkrankung oder zusätzlicher Risikofaktor Assoziation mit der Entstehung unterschiedlicher histologischer Subtypen Synkanzerogenese von Quarzstaub mit Arsen, Strahlung und weiteren Faktoren Methoden: Expositionsbewertung und statistische Datenanalyse der Dosis-Wirkungsbeziehung von Quarzfeinstaub und Lungenkrebsrisiko nach Fall-Subgruppen unter Nutzung der WISMUT-Datenbank, der Berufsanamnesen und einer Job-Expositions-Matrix zur Abschätzung der Exposition gegenüber Quarzfeinstaub, Gesamtstaub, Strahlung und Arsen auf die histologischen Subtypen von Lungenkrebs unter Berücksichtigung von Silikose und Silikotuberkulose. Prüfung der Verwendbarkeit von modernen molekularbiologischen Methoden zur Analyse des historischen Probenmaterials. In Abhängigkeit von der Verwendbarkeit sollen dann Untersuchungen von Proteinexpressionsmustern und möglichen charakteristischen genomischen Defektmustern im Tumorgewebe erfolgen. Konsequenzen: Dosis-Wirkungsbeziehungen von Quarzfeinstaub, Rolle der Silikose und der Mechanismen bei der Entstehung von Lungenkrebs.