Das Projekt "Anfall und Entsorgung von Reststoffen aus der Rauchgasreinigung, Teil II: TA-Luft" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Karlsruhe (TH), Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion durchgeführt. Die Landesregierung von Baden-Wuerttemberg hat im Ministerrat die Einsetzung einer Arbeitsgruppe zur Klaerung der aus der Umsetzung von der Grossfeuerungsanlagenverordnung (GFAVO) und der TA Luft resultierenden Entsorgungsprobleme fuer Reststoffe aus der Rauchgasreinigung beschlossen. Die Arbeiten fuer den Bereich Grossfeuerungen wurden vorgezogen und ueber PWAB finanziert (PD 87.047). Die Ergebnisse sind im Heft 1 der Berichtsreihe Luft Boden Abfall (1988) des Ministeriums fuer Umwelt Baden-Wuerttemberg enthalten. Die Fortfuehrung der Untersuchungen deckt den Bereich der TA Luft-Feuerungen ab. Im Sinne eines integrierten Umweltschutzes muessen bereits bei der Wahl und Konzeption von Rauchgasreinigungsanlagen entsprechende Entsorgungswege fuer die anfallenden Reststoffe mit einer weitestgehenden Reststoffverwertung nachgewiesen werden. Solche Entsorgungswege sind jedoch fuer einzelne TA Luft-Feuerungen meist nicht isoliert moeglich bzw sinnvoll, sondern koennen nur im Rahmen eines landesweiten regionalisierten Entsorgungskonzeptes entwickelt und aufgebaut werden. Vor allem ist wegen der anfallenden Reststoffqualitaeten eine direkte Verwertung in gaengigen Produktionsbereichen (zB Zementindustrie) nicht moeglich. Emissionsminderung und Reststoffanfall: Die landesweiten Gesamtkosten fuer die Emissionsminderung werden von der Brennstoffpreis-Differenz zwischen Kohle und Oel/Gas entscheidend beeinflusst. Die Dynamisierung der Emissionsgrenzwerte hat dagegen nur eine geringfuegige Auswirkung auf die Gesamtkosten. Im Gegensatz dazu werden die jaehrlichen Schadstoffemissionen (fuer Staub, SO2 und NOx) durch eine weitgehende Dynamisierung stark reduziert. Die spezifischen Gesamtkosten der Emissionsminderungsmassnahmen liegen zwischen 2 und 10 DM pro kWth,a fuer Staub- oder NOx-Minderungsverfahren sowie zwischen 20 und 60 DM pro kWth,a fuer Entschwefelungsverfahren (bei 3000 VBh pro a). Auf deie Entsorgungskosten entfallen davon zwischen 5 und 15 Prozent. Derzeit fallen insgesamt in Baden-Wuerttemberg aus TA Luft-Anlagen ca 28000 t pro a zu entsorgende Reststoffe an und zusaetzlich 3500 m3 pro a Abwasser. Die zukuenftigen Anfallmengen im TA Luft-Bereich sind ebenfalls stark von der Brennstoffpreis-Differenz zwischen Kohle und Oel/Gas abhaengig und liegen zwischen 40000 und 340000 t pro a. Zusaetzlich gewinnt eine Grenzwerterniedrigung bei steigenden Brennstoffpreis-Differenzen einen zunehmenden Einfluss auf die Reststoffanfallmengen. Darueber hinaus ergaben die Untersuchungen, dass eine Einschraenkung der Grenzwertdynamisierung nur auf Anlagen groesser 5 MWth nicht sinnvoll ist, da in diesem Fall sich die jaehrlichen Gesamtkosten (Umstellungs- und Minderungskosten) nur geringfuegig verringern, andererseits aber die Minderung der Gesamtemissionen deutlich kleiner ist und der gesamte Reststoffanfall sich nur unwesentlich veraendert. Konzept fuer die Reststoffentsorgung: Unter der Zielsetzung einer maximalen langfristig sicheren Verwertung ...