Das Projekt "NANoREG - Regulatorische Testanforderungen für Nanomaterialien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesamt für Umwelt durchgeführt. Das Potential von synthetischen Nanomaterialien (NM) für die Innovation und die wirtschaftliche Entwicklung wird durch das mangelnde Wissen über deren Gesundheits- und Umweltgefährlichkeit eingeschränkt. Obwohl Daten über die Toxizität und Ökotoxizität von synthetischen Nanomaterialien nach und nach verfügbar werden, ist deren Verwendbarkeit für die Regulierung oft unklar. Insbesondere die Standardverfahren (z.B. OECD Testrichtlinien) zur Bestimmung des Umweltverhaltens sind derzeit nur eingeschränkt für NM verwendbar, bzw. die Resultate solcher Tests können für NM noch nicht ausreichend interpretiert oder verglichen werden. In internationaler Zusammenarbeit sollen diese Testverfahren bzw. deren Standardarbeitsanweisungen überarbeitet werden, damit sie auch auf NM anwendbar sind.
NANoREG ist ein Projekt innerhalb des 7. EU-Rahmenprogramms für Forschung, in dem Testdaten und -methoden wissenschatlich evaluiert und hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit für regulatorische Zwecke beurteilt werden sollen. Basierend auf Fragen und Anforderungen seitens der Regulierungsbehörden will NANoREG (i) basierend auf vorhandenen Daten und ergänzt mit neuen Erkenntnissen Antworten und Lösungen liefern, (ii) einen Werkzeugkasten mit relevanten Instrumenten für die Risikobeurteilung, die Charakterisierung, das Testen toxischer und ökotoxischer Eigenschaften und Expositionsmessungen von synthetischen NM zur Verfügung stellen, (iii) längerfristig neue, an den Innovationsbedarf angepasste Teststrategien entwickeln und (iv) eine enge Zusammenarbeit zwischen Behörden, Industrie und Wissenschaft erreichen, die zu wirksamen und praxistauglichen Vorgehensweisen im Risikomanagement für synthetische NM und Produkte, die synthetische NM enthalten, führen.
Projektziele:
Zur Beurteilung möglicher Umweltrisiken synthetischer Nanomaterialien müssen die physikalisch-chemischen Eigenschaften geprüft werden können, welche das Umweltverhalten des Materials bestimmen. Nur wenn diese Parameter bekannt sind, können Umwelttoxizität und mögliche PBT (persistent, bio-akkumulierbar, toxisch)-Eigenschaften von Nanomaterialien beurteilt werden. Für eine Reihe von Endpunkten müssen die Standardtestverfahren (z.B. die OECD Testrichtlinien) angepasst, überarbeitet oder neu entwickelt werden, damit sie auch für Nanomaterialien anwendbar sind. Ziel des Projekts ist, für eine Reihe von OECD-Testrichtlinien neue Standardarbeitsanweisungen zu entwickeln, welche für das Prüfen von Nanomaterialien geeignet sind und später mittels Labor-Ringversuchen validiert werden.