API src

Found 54 results.

Wie gut ist die Luft in Deutschland?

Grenzwerte für Stickstoffdioxid vielerorts überschritten / Mehrere Episoden mit zu viel Feinstaub Die Luft in Deutschland war auch 2011 zu stark mit Feinstaub und Stickstoffdioxid belastet. Die Feinstaub-Werte lagen im Mittel über dem Niveau der vorangegangenen vier Jahre. Beim Stickstoffdioxid war die Belastung unverändert hoch. Das ergab eine erste Auswertung des Umweltbundesamtes (UBA) von vorläufigen Messdaten der Länder und des UBA. Vor allem in direkter Nähe zu Straßen werden in Städten und Ballungsräumen die Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid zu häufig überschritten. Beim Feinstaub lagen 42 Prozent der verkehrsnahen Stationen über dem zulässigen Tagesgrenzwert; dieser erlaubt nur 35 Tage mit über 50 Mikrogramm Feinstaub (PM10) pro Kubikmeter Luft (µg/m3) im Tagesmittel. Beim Stickstoffdioxid (NO2) lagen 57 Prozent der städtisch verkehrsnahen Stationen über dem erlaubten Jahresmittelwert von 40 µg/m3. ⁠ UBA ⁠-Präsident Flasbarth rief dazu auf, bei der Luftreinhaltung nicht nachzulassen: „In großen Teilen Deutschlands hat die Luft eine gute Qualität. Allerdings müssen wir dort mehr tun, wo die Atemluft der Menschen immer noch mit zu viel Feinstaub und Stickstoffdioxid belastet ist: In den Städten und Ballungsräumen. Umweltzonen sind dafür ein geeignetes Mittel. Mit Einführung der modernsten Abgas-Norm (EURO 6) und der stetigen Durchdringung der Flotte mit solchen Fahrzeugen wird die Situation in Zukunft verbessert.“ Flasbarth wies darauf hin, dass Umweltzonen nur ein Teil der Lösung sind, da Feinstaub und Stickstoffoxide zu großem Teil auch bei Verbrennungsprozessen in Industrie und Haushalten entstehen. Emissionen aus der Landwirtschaft tragen ebenfalls zur Feinstaubbelastung bei. Erfolgreiche Luftreinhaltung funktioniere nur, wenn alle Sektoren einen Beitrag leisten: „Wir müssen ein Auge auf die Folgen der immer weiter dezentralisierten Energieerzeugung haben: Kleine Anlagen in Innenstädten dürfen nicht zu einer höheren Staubbelastung führen als die heutigen Großkraftwerke. Hier hat Deutschland mit der Verschärfung der Regelung für Kleinfeuerungsanlagen einen wichtigen Schritt gemacht.“, so Flasbarth. Ein weiterer Faktor, der sich vom Menschen nicht beeinflussen lässt, ist das ⁠ Wetter ⁠: Bei austauscharmen Hochdruckwetterlagen wird die Luft viel weniger durchmischt. Das kann dazu führen, dass die Luft selbst dann schlechter wird, wenn die Emissionen der Autos, Heizungen oder Fabriken gleich bleiben. Im Jahr 2011 gab es gleich mehrere solcher austauscharmen Wetterlagen: Von Ende Januar bis März und im November führte dies zu häufigeren Überschreitungen des Feinstaub-Tagesgrenzwertes als in den Vorjahren. Ursache dieser Luftschadstoffbelastung bleiben jedoch die Emissionen, die es an der Quelle zu vermindern gilt. Das UBA wird die abschließende Bewertung der Luftqualität 2011 in Deutschland im ersten Halbjahr 2012 vorlegen, wenn die validierten und ergänzten Daten aus den Luftmessnetzen von Bund und Ländern ausgewertet sind. 06.02.2012

2011: Grenzwerte für Stickstoffdioxid und Feinstaub vielerorts überschritten

Die Luft in Deutschland war 2011 zu stark mit Feinstaub und Stickstoffdioxid belastet. Die Feinstaub-Werte lagen im Mittel über dem Niveau der vorangegangenen vier Jahre. Beim Stickstoffdioxid war die Belastung unverändert hoch. Vor allem in direkter Nähe zu Straßen werden in Städten und Ballungsräumen die Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid zu häufig überschritten. Beim Feinstaub lagen 42 Prozent der verkehrsnahen Stationen über dem zulässigen Tagesgrenzwert; dieser erlaubt nur 35 Tage mit über 50 Mikrogramm Feinstaub (PM10) pro Kubikmeter Luft (µg/m3) im Tagesmittel. Beim Stickstoffdioxid (NO2) lagen 57 Prozent der städtisch verkehrsnahen Stationen über dem erlaubten Jahresmittelwert von 40 µg/m3.

Luftbelastung 2022 in Berlin weiter gesunken – bis auf Ozon

Die Luftqualität in Berlin hat sich im Jahr 2022 weiter verbessert. Wie die ersten Auswertungen der vorläufigen Daten automatischer Messstationen und zusätzlicher kleiner Passivsammler zur Messung von Stickstoffdioxid (NO 2 ) an Hauptstraßen in der Stadt ergaben, hat sich der Trend abnehmender Belastungen durch NO 2 und gesundheitsschädliche Partikel („Feinstaub“) weiter fortgesetzt oder auf niedrigem Niveau stabilisiert. Der Luftqualitätsgrenzwert für NO 2 konnte das dritte Jahr in Folge berlinweit vollständig eingehalten werden. Für Partikel PM10 gelingt dies schon seit 2016. Damit zählt 2022 zu den Jahren mit der geringsten Luftbelastung seit Beginn der Messungen in den 1980er respektive 1990er Jahren. Während der Grenzwert für das Jahresmittel von NO 2 von 40 µg/m³ (40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Außenluft) im Jahr 2019 noch an zahlreichen Straßen mit Werten bis zu 48 µg/m³ überschritten wurde, lag die höchste NO 2 -Belastung 2022 bei nur rund 37 µg/m³ (vorläufige Auswertung). Auch wenn es an einzelnen Stationen zu einem leichten Anstieg von NO 2 um bis zu 2 µg/m³ kam, sank die Belastung im Mittel über alle mehr als 40 verkehrsnahen Stationen um 2 bis 3 µg/m³ gegenüber dem Jahr 2021. Dies ist gerade deswegen bemerkenswert, weil es im Jahr 2022 nach den pandemiebedingten Rückgängen eine gewisse Zunahme der Verkehrsmengen gab. Die meisten Stickoxide stammen nach wie vor aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe, ob im Straßenverkehr, bei der Hausheizung, in Kraftwerken oder Industrieanlagen. Grund für den Rückgang der NO 2 -Belastung sind Maßnahmen des Luftreinhalteplans, etwa Fahrverbote für ältere Dieselverbrenner oder T-30-Strecken, der Umstieg auf Elektrobusse und die Modernisierung von Dieselbussen bei der BVG, die Zunahme von Elektrofahrzeugen im Landesfahrzeugpool, die Einrichtung zusätzlicher Tempo-30-Zonen und die Anlage weiterer Radfahrstreifen. Aber auch die allgemeine Modernisierung der Fahrzeugflotte privater Pkw leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes. Der Anteil von Diesel-Pkw, bei denen die Abgasreinigung auch im städtischen Verkehr wirklich funktioniert, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. In Berlin sind daher im Herbst 2022 alle streckenbezogenen Dieselfahrverbote für Diesel bis einschließlich Euro 5 aufgehoben worden. Aufgrund eines Urteils des Verwaltungsgerichts Berlin von Oktober 2018 und dem anschließenden Luftreinhalteplan waren Ende 2019 für acht Straßen Dieseldurchfahrtverbote eingeführt worden. Ziel dieser Notmaßnahme war eine schnelle Verbesserung der Luft in besonders hoch belasteten Straßenabschnitten, wenn dort eine Einhaltung von Grenzwerten anders nicht schnell zu erreichen war – der Bedarf war daher regelmäßig zu prüfen: Die erste Überprüfung der Durchfahrtverbote erlaubte im Juni 2021 die Aufhebung auf vier der acht Strecken. Aufgrund des im Sommer 2022 erkennbaren Trends einer weiter sinkenden NO 2 -Belastung konnten im September auch die weiteren vier Dieselfahrverbote (Leipziger Straße, Hermannstraße, Silbersteinstraße, Alt-Moabit) aufgehoben werden. Aufgrund der guten Entwicklung insgesamt kann der Grenzwert für NO 2 an all diesen Straßen auch ohne Fahrverbote sicher eingehalten werden. Die Luftqualität wird in Berlin für drei unterschiedliche Gebietsbetroffenheiten („Belastungsregimes“) beurteilt: verkehrsnah an Hauptverkehrsstraßen, im städtischen Hintergrund in Wohngebieten mit wenig Verkehr sowie am Stadtrand ohne direkten Verkehrseinfluss. Für diese drei Betroffenheiten sind im Folgenden die Auswertungen der noch vorläufigen Messdaten 2022 zusammengestellt: Vorläufige Jahresmittelwerte für Stickstoffdioxid (Grenzwert: 40 µg/m³): Die höchsten Jahresmittelwerte wurden am Mehringdamm und Spandauer Damm mit je 37 µg/m³ gemessen. Vorläufige Jahresmittelwerte für Partikel PM10 (Grenzwert: 40 µg/m³): Der höchste Jahresmittelwert wurde mit 24 µg/m³ an der Silbersteinstraße gemessen. Hier trugen 2022 umfangreiche Hochbauarbeiten an Gebäuden nahe der Messstation zur Partikelbelastung bei. Der Tagesgrenzwert für PM10 von 50 µg/m³ als Tagesmittelwert wurde 2022 an verkehrsnahen Messstationen nur an drei bis elf Tagen überschritten, zulässig laut EU-Regeln sind 35 Tage. Der höchste Tagesmittelwert von 100 µg/m³ trat an der Silbersteinstraße aufgrund von Bauarbeiten auf. In Wohngebieten im städtischen Hintergrund wurden ein bis drei Überschreitungstage gezählt. Am Stadtrand lagen alle Tagesmittelwerte unter 50 µg/m³. Vorläufige Jahresmittelwerte für Kleinstpartikel PM2,5 (Grenzwert: 25 µg/m³): Die Belastung durch die feinen Partikel PM2,5 ist im Jahresmittel gleichmäßig über Berlin verteilt. Diese Partikel werden in der Atmosphäre über weite Strecken transportiert und breiten sich großräumig aus. Partikel PM2,5 stammen auch aus der Verbrennung von Holz in Kaminöfen. Diese Quelle trägt stadtweit, gerade in Außenbezirken, zur PM2,5-Belastung bei. Vorläufige Bewertung für Ozon: Für das Reizgas Ozon war die Belastung deutlich höher als 2021. Die geltenden Zielwerte wurden geringfügig überschritten. Ozon wird während des atmosphärischen Transports aus Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen unter Einfluss von Sonneneinstrahlung gebildet – in der Regel steigt die Konzentration mit wachsendem Abstand zu den Quellen an und ist am Stadtrand häufig höher. Aufgrund des sehr sonnigen und heißen Wetters 2022 wurden daher in Friedrichshagen am Müggelsee an 27 Tagen Acht-Stunden-Mittelwerte über 120 µg/m³ gemessen – der Zielwert sieht maximal 25 Überschreitungen vor. Zudem wurde an vier Stationen (Marienfelde, Grunewald, Wedding und Neukölln) je einmal die Informationsschwelle von 180 µg/m³ als Stundenmittelwert überschritten. Dann erfolgt eine standardisierte Mitteilung an Medien, um die Bevölkerung über Verhaltungsempfehlungen zu informieren, siehe hier: Empfehlungen bei hohen Ozon-Konzentrationen Für Maßnahmen zur Reduzierung der Ozonbelastung ist die Bundesebene zuständig. Alle Daten des Berliner Luftgütemessnetzes sind abrufbar unter: Berliner Luftgütemessnetz per App: Berlin Luft – Die App des Berliner Luftgütemessnetzes Alle Daten für 2022 sind noch vorläufig.

P. 7201: Feinstaubinhaltsstoffe: Quantifizierung der Anteile von Streusalz und Straßensplitt im PM10/PM2.5 (RFP 09; Prio 2 X

Das Projekt "P. 7201: Feinstaubinhaltsstoffe: Quantifizierung der Anteile von Streusalz und Straßensplitt im PM10/PM2.5 (RFP 09; Prio 2 X" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz durchgeführt. Die EU-Richtlinie 2008/50/EG sieht die Möglichkeit vor, Überschreitungen des Tagesmittelwertes für PM10, die auf die Ausbringung von Streusand und -salz (Splitt) auf Straßen zurückzuführen sind, nicht zu berücksichtigen. Damit könnten an verkehrsbelasteten Standorten die Anzahl der Tagesgrenzwertüberschreitungen bereinigt werden. Dies ist von hohem Interesse bei Kommunen, die aufgrund von PM10-Überschreitungen bereits einen Luftreinhalte-/Aktionsplan erstellen mussten oder die in Gefahr laufen, an mehr als den zulässigen 35 Tagen den Tagesgrenzwert für PM10 zu überschreiten. Außerdem wird der bisherige Wissensstand über die Verursacheranteile der PM10-Belastung durch wertvolle Erkenntnisse ergänzt werden. Im Rahmen eines Projekts sollen in den Wintermonaten an ausgewählten Standorten die Staubinhaltsstoffe Natrium, Chlorid, Calcium, Magnesium untersucht werden, die, wie bereits frühere Untersuchungen zeigten, deutlich zum PM10 beitragen können. Die Abhängigkeit der dabei ermittelten Streusalz- bzw. Splittanteile von Parametern wie Temperatur, Fahrzeugdichte, Fahrgeschwindigkeit, Abstand der Station vom Fahrbahnrand, ausgebrachter Streumittelart und -menge soll ermittelt werden. Mit Hilfe unterschiedlicher Vorabscheider (PM10 / PM2.5) soll der Streusalz/Splittanteil unterschiedlicher Partikelgrößenfraktionen erfasst werden. Zudem soll versucht werden, durch Charakterisierung der Feinstaubpartikel mittels REM/EDX eine Unterscheidung von natürlichen Aerosolen (z.B. Saharastaub) zu ermöglichen.

Untersuchungen des Einflusses des Wetters auf die Feinstaubbelastung in Deutschland

Das Projekt "Untersuchungen des Einflusses des Wetters auf die Feinstaubbelastung in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Climate & Environment Consulting Potsdam GmbH durchgeführt. A) Problemstellung: In der 22. BImSchV sind strenge Grenzwerte für Partikel PM10 festgelegt, die bis 2005 erreicht werden müssen. Die Messergebnisse der Ländern seit dem Jahr 2000 zeigen, dass die PM10-Belastung an zahlreichen Messstationen noch deutlich über den künftigen Grenzwerten liegt (besonders beim Tagesgrenzwert). Für die Einleitung geeigneter Maßnahmen zur Absenkung des PM10-Belastungsniveaus ist eine Analyse, welche Anteile der in Deutschland beobachteten PM 10-Konzentrationen bei bestimmten Wettersituationen dem Ferntransport zuzuschreiben sind und wie groß der 'hausgemachte' Anteil ist von großer Bedeutung. Sichere Analysen zur PM 10-Belastung sind nur möglich, wenn die dem UBA übergebenen Messdaten von den derzeit vorhandenen Inhomogenitäten bereinigt werden, die vor allem von den unterschiedlich eingesetzten Messverfahren herrühren. B) Handlungsbedarf (BMU/UBA): Für die künftige Maßnahmenplanung zur dauerhaften Absenkung der PM-Belastung unter die Grenzwerte muss untersucht werden, inwieweit regionale Emissionen und Ferntransporte zu Episoden mit hoher Belastung beitragen Z.Z. liegen nur ungenügend belastbare Aussagen und Untersuchungen vor. Eine enge Koordinierung mit dem FuE-Vorhaben 20542221 sowie mit den Vorhaben zu NEC und zur Auswertung der Luftreinhaltepläne ist erforderlich. C) Zur Bestimmung des Ferntransportanteils an der Immissionsbelastung ist es zunächst erforderlich, verifizierte und konsistente Zeitreihen der PM10-Belastung zu erstellen. Dazu müssen umfangreiche Kreuzkorrelationsanalysen der Messergebnisse von allen vorliegenden Stationen untereinander durchgeführt werden und auf dieser Basis Lücken in den Reihen ersetzt werden. Ferner muss eine speziell auf PM10-Belastunssituationen angepasste Wetterlagenklassifikation abgeleitet werden, damit Ferntransportanteile auf ihre Plausibilität geprüft werden können. Mit den vorgesehenen Mitteln sind die Verifikation und Klassifikation durchführbar. In einem weiteren Schritt, im Anschluss an dieses Vorhaben, ist auf der Basis der durchgeführten Datenverifikation durch geeignete statistische Untersuchungen der Frage nachzugehen, welche Anteile der in Deutschland beobachteten PM10-Konzentrationen bei bestimmten Wettersituationen dem Ferntransport zuzuschreiben sind und wie groß der 'hausgemachte' Anteil ist. Belastbare quantitative Aussagen zu dieser Frage sind unerlässlich für die weitere Diskussion zur Maßnahmenplanung der PM10-Emissionsreduktion.

Identifizierung von PM10-Emissionsquellen im Rahmen der Maßnahmenplanung zur Reduktion der PM10-Immissionsbelastung in Rheinland-Pfalz

Das Projekt "Identifizierung von PM10-Emissionsquellen im Rahmen der Maßnahmenplanung zur Reduktion der PM10-Immissionsbelastung in Rheinland-Pfalz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e.V. durchgeführt. Im Zeitraum vom 28.3.2002 bis 26.3.2003 wurden an vier Standorten in Rheinland-Pfalz PM10-Massenkonzentrationsbestimmungen und chemische Inhaltsstoffanalysen durchgeführt. Die untersuchten Standorte waren Hortenkopf (Hintergrund), Mainz-Goetheplatz (städtischer Hintergrund), Koblenz-Zentralplatz (Verkehrsstation) und Ludwigshafen-Mundenheim (industriell und verkehrsbeeinflusste Station, städtisch). Ziel dieser Messkampagne war die Identifizierung und Quantifizierung der Quellen von PM10. Als Datengrundlage standen die Messwerte aus dem ZIMEN-Messnetz über den gesamten Messzeitraum zur Verfügung. PM10-Massenkonzentrationen wurden parallel online mit den FH-62 IR (1 Stunde Zeitauflösung) und manuell mit Digitel DHA 80 (24 Stunden Probenahme) bestimmt. Ein Vergleich der beiden Verfahren zeigte für die neue Softwareeinstellung des FH-62 IR Korrekturfaktoren für den Winter von 1,15-1,25 für 24-stündigen Wechsel des Filterbandes (Mainz, Ludwigshafen, Hortenkopf) und von 1,11 für Koblenz mit Wechsel des Filterbandes alle 3 Stunden. Basierend auf den online und manuellen PM10-Massenkonzentrationen ergaben sich keine Überschreitungen des PM10-Jahresgrenzwertes (ohne Toleranzmarge). Bezogen auf den Grenzwert für Tagesgrenzwert ergab sich für den Untersuchungszeitraum eine Überschreitung für die Station Ludwigshafen Mundenheim (ohne Toleranzmarge). Die Station Koblenz zeigte für die online PM10-Massenkonzentrationen mit einem Korrekturfaktor von 1,3 auch eine Überschreitung der Tagesgrenzwerte an. Unter Berücksichtigung des in diesem Projekt bestimmten Korrekturfaktors wird der Tagesgrenzwert für den Untersuchungszeitraum nicht überschritten. Die mittlere chemische Zusammensetzung der untersuchten Station liegt vergleichbar zu denen anderer deutscher und europäischer Stationen gleichen Standorttypus. Die ansteigenden Kohlenstoffanteile von der Hintergrundstation Hortenkopf (24 %) zur Verkehrsstation Koblenz (34 %) sind plausibel und können durch städtische Quellen (Verbrennungsprozesse erklärt werden. Der Anteil der sekundären Partikelbestandteile (SO4 2-, NO3 - und NH4 +) ist am höchsten an der Hintergrundstation (41 %) mit abnehmenden Anteilen bei steigender mittlerer PM10-Massenkonzentrationen über Mainz, Koblenz nach Ludwigshafen. Die für Seesalz typischen Inhaltsstoffe Na, Cl- und Mg haben Anteile von 6 % am Hortenkopf und 4 % an den städtischen Stationen. Die Hauptquellen der sekundären Partikelbestandteile und von Seesalz liegen im regionalen bis überregionalen Bereich zur jeweiligen Messstation. Daher ist die Abnahme der PM10-Anteile dieser Komponenten mit steigender mittlerer PM10- Massenkonzentration in den höheren PM10-Anteilen der lokalen Quellen begründet. Eisen und die Mineralstaubelemente Ca, Al, K haben höhere PM10-Anteile in den städtischen Gebieten. Hierbei sind die relativ hohen Anteile dieser Elemente in Ludwigshafen trotz geringerem Verkehranteils auffällig. (Text gekürzt)

Wirksamkeit von Nassreinigungsverfahren zur Minderung der PM10-Immissionen am Beispiel der Corneliusstraße, Düsseldorf

Das Projekt "Wirksamkeit von Nassreinigungsverfahren zur Minderung der PM10-Immissionen am Beispiel der Corneliusstraße, Düsseldorf" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Anlass für das waren die (drohenden) Überschreitungen des PM10 Jahres- und Tagesgrenzwertes an der Verkehrsstation DDCS in der Corneliusstraße in Düsseldorf. Ziel der Untersuchungen war herauszufinden, ob mit Methoden der Straßenreinigung, insbesondere der Straßenspülung, Minderungen der PM10-Immissionskonzentrationen nachgewiesen werden können. Schwerpunkte der vorliegenden Studie waren eine Literaturrecherche und Zusammenfassung des Kenntnisstandes zum Thema 'Straßenreinigung', die Sichtung und Auswertung der vorhandenen Daten der Verkehrsstation Corneliusstraße, die Aufstellung eines Maßnahmenkataloges sowie die Begleitung der durchgeführten Maßnahmen mit Auswertung und Darstellung der Ergebnisse. Im Mittel betrug die Reduktion des Tagesmittelwertes 1,8 myg/m3je Spültag bei Betrachtung aller Tage mit und ohne Niederschlag. Die Reduktionen lagen dabei je nach Methode zwischen 0,6 myg/m3 und 3,7 myg/m3. Es wurde zwar in jedem dieser betrachteten Fälle eine Minderung der PM10-Konzentrationen berechnet, die Wertespanne weist jedoch auf die mögliche Variabilität und Unsicherheit hin. Die genannte Reduktion von 1,8 myg/m3je Spültag entspricht einer Reduktion des Jahresmittelwertes von ca. 0,3 myg/m3bei einmal wöchentlicher Spülung und von ca. 0,5 myg/m3bei zweimal wöchentlicher Spülung.

Muster regional differenzierter atmosphärischer Austauschbedingungen bei Überschreitungen des Tagesgrenzwertes für PM10 von 50 myg/m3

Das Projekt "Muster regional differenzierter atmosphärischer Austauschbedingungen bei Überschreitungen des Tagesgrenzwertes für PM10 von 50 myg/m3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Freiburg, Meteorologisches Institut, Professur für Meteorologie und Klimatologie durchgeführt. Von allen Luftmessstationen und Straßenstationen in Baden-Württemberg werden die Episoden untersucht, an denen der Tagesmittelwert von PM10 den Grenzwert von 50 myg/m3 überschritten hat. Der Schwerpunkt liegt auf der Identifizierung der Muster der atmosphärischen Austauschbedingungen während dieser Episoden.

Seit Tagen dicke Luft -

Nr.: 13/2011 Halle (Saale), 18.11.2011 Seit Tagen dicke Luft - Die Belastung der Luft durch Feinstaub ist seit Tagen in ganz Deutschland erhöht. Wie das Landesamt für Umweltschutz mitteilte, kam es gestern an mehreren Messstationen in Sachsen-Anhalt, so zum Beispiel in Magdeburg, Halle und Wittenberg, am 6. Tag in Folge zu deutlichen Überschreitungen des europaweit geltenden Tageswertes von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. Pro Jahr sind nach EU-Recht 35 Überschreitungstage zuläs- sig. Die zulässige Zahl wurde an diesen Belastungsschwerpunkten jedoch bereits überschritten. „Die seit etwa 14 Tagen anhaltende Feinstaubepisode ist die längste der letz- ten acht Jahre“, so der Präsident des Landesamtes für Umweltschutz, Klaus Rehda. Dabei war die Belastung nicht überall im Land gleich hoch. Während in der Mitte und im Süden dicke Luft herrschte, kam es in der nördlichen Altmark viel seltener und im Harz (Friedrichsbrunn) gar nicht zu Überschreitungen. Ursache für die aktuelle Belastungssituation ist ein vorhandener Schadstoff- grundsockel, welcher durch lokale Emissionen von Verkehr und Industrie so- wie durch die gegenwärtig verstärkte Heiztätigkeit mit Festbrennstoffen ge- speist wird. Hinzu kommt eine austauscharme Wetterlage mit warmer Luft in der Höhe und niedrigeren Temperaturen sowie verbreitet Nebel in den boden- nahen Luftschichten. Durch diese Schichtung werden die Durchmischung und der Austausch der bodennahen Luftmassen stark eingeschränkt. Die Folge ist eine zunehmende Anreicherung der Luftschadstoffkonzentrationen. Bei der vorhergesagten zunächst gleichbleibenden Wetterlage ist auch an den kommenden Tagen mit einer anhaltend erhöhten Belastung und weiteren Überschreitungen des Tagesgrenzwertes zu rechnen. Aktuelle Informationen zur Luftqualität in Sachsen-Anhalt - - Der Präsident PRESSEMITTEILUNG Längste Feinstaubepisode der letzten acht Jahre www.lau.sachsen-anhalt.de E-Mail: Praesident@ lau.mlu.sachsen-anhalt.de mdr Videotext Tafeln 524-526 Landesamt für Umweltschutz Reideburger Straße 47 06116 Halle(Saale) Tel.: 0345 5704-101 Fax: 0345 5704-190 Internet: www.lau.sachsen-anhalt.de 1/1

Dicke Luft im Nebelmeer

Nr.: 12/2011 Halle (Saale), 09.11.2011 Dicke Luft im Nebelmeer Die Belastung der Luft durch Feinstaub ist zurzeit in ganz Deutschland erhöht. Gestern kam es bundesweit an 179 Messstationen zu deutlichen Überschrei- tungen des europaweit geltenden Tageswertes von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft (Quelle: Umweltbundesamt). Wie das Landesamt für Um- weltschutz mitteilte, waren auch 15 Messstationen aus Sachsen-Anhalt darun- ter. Ursache für die aktuelle Belastungssituation ist ein vorhandener Schadstoff- grundsockel in Verbindung mit einer austauscharmen Wetterlage. Diese zeigt sich durch sehr warme Luft in der Höhe – sonniges und warmes Wetter auf dem Brocken – und niedrigere Temperaturen sowie verbreitet Nebel in den bodennahen Luftschichten. „Durch diese Schichtung werden die Durchmi- schung und der Austausch der bodennahen Luftmassen stark eingeschränkt und es kommt Tag für Tag zu einer wachsenden Anreicherung der Luftschad- stoffkonzentrationen“, so der Präsident des Landesamtes für Umweltschutz, Klaus Rehda. In Sachsen-Anhalt wurden die höchsten Konzentrationen an Verkehrs- schwerpunkten in Magdeburg und Halle mit 82 bzw. 77 Mikrogramm pro Ku- bikmeter Luft gemessen. Pro Jahr sind nach EU-Recht 35 Überschreitungsta- ge zulässig, die allerdings in beiden Städten in diesem Jahr schon überschrit- ten sind. Bei der vorhergesagten, zunächst gleichbleibenden Wetterlage ist auch an den kommenden Tagen mit einer erhöhten Belastung und weiteren Über- schreitungen des Tagesgrenzwertes zu rechnen, insbesondere wenn bei wei- ter fallenden Temperaturen verstärkte Heiztätigkeit mit Festbrennstoffen ein- setzt. Aktuelle Informationen zur Luftqualität in Sachsen-Anhalt - - PRESSEMITTEILUNG Der Präsident www.lau.sachsen-anhalt.de E-Mail: Praesident@ lau.mlu.sachsen-anhalt.de mdr Videotext Tafeln 524-526 Landesamt für Umweltschutz Reideburger Straße 47 06116 Halle(Saale) Tel.: 0345 5704-101 Fax: 0345 5704-190 Internet: www.lau.sachsen-anhalt.de 1/1

1 2 3 4 5 6