Das Projekt "Interaktion von Gebäudetechnik und Nutzerverhalten am Beispiel von Bürogebäuden mit Doppelfassaden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Magdeburg, Institut für Psychologie durchgeführt. Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: Die Gesamtzielsetzung des Projektes war es, aufbauend und begleitend zum Projekt Twinskin, (Validierung von Planungskonzepten für Doppelfassaden bei Bürogebäuden anhand der Betriebs- und Nutzungserfahrungen; AZ 20258) umweltpsychologische Aspekte bei der Planung und Nutzung von Gebäuden mit Doppelfassaden zu analysieren und darauf aufbauend Empfehlungen für die Planungspraxis abzuleiten. In einem interdisziplinären Ansatz sollten hierfür technische Messungen durch die Perspektive der NutzerInnen ergänzt werden.
Zudem wurden die Betrachtungsweisen von Gebäudegestaltern und -betreibern miteinbezogen, um auf diese Weise die sozialen Prozesse bei der Gebäudeentstehung sowie der effizienten Gebäudenutzung ganzheitlich analysieren zu können. Insgesamt wurden Evaluationen bereits verwirklichter Projekte im Bereich innovativer und ressourcenschonender Energiekonzepte durchgeführt und Handreichungen für zukünftige Projekte entwickelt.
Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Im Projekt wurden die unterschiedlichen Akteursinteressen und -wahrnehmungen im Entwurfs- und Planungsprozess von Bürogebäuden mit Doppelfassaden erfasst. Im Mittelpunkt der Untersuchungen standen die Erwartungen von Bauherren, BetreiberInnen, EigentümerInnen, NutzerInnen und PlanerInnen an das Bauteil hinsichtlich Energieverbrauch, Nutzungskomfort und Kosten und die tatsächlichen Eigenschaften bei Nutzung und Betrieb der Gebäude. Das Projekt hat in enger Abstimmung und Kooperation mit dem Projekt Twinskin, (AZ 20258) stattgefunden. Die zentralen Methoden waren standardisierte Fragebögen, Interviews sowie Telefon- oder Onlinebefragungen. Im Rahmen des Austauschs der beiden o.g. Institute erfolgte die interdisziplinäre Auswertung der NutzerInnenbefragungen. Als besonderer Schwerpunkt des Projektes wurde die Aufweitung der Untersuchung auf weitere beteiligte Gruppen, e.g. PlanerInnen, EigentümerInnen und Bauherren betrachtet.
Insgesamt wurden Datenerhebungen in 8 Gebäuden durchgeführt, die Fragebogen-Daten von 179 NutzerInnen aus 5 Doppelfassaden-Gebäuden gingen in die statistische Analysen ein. Für die Perspektive der BetreiberInnen und Bauherren wurden die Daten um Gespräche und Austausch mit 7 Gebäudebetreibern ergänzt. Da die Beteiligung an der Online-Befragung von ArchitektInnen wider Erwarten sehr gering ausgefallen war, wurde eine telefonische Kurzbefragung von 27 Architekturbüros durchgeführt, um die Gründe zu ermitteln. Hieraus ergab sich die Möglichkeit der Durchführung von 6 ausführlichen (Telefon-)Interviews, aus denen relevante qualitative und prozess-sensitive Informationen ermittelt werden konnten.
Das Projekt "Qualitative und quantitative tageslichttechnische Fassadenplanung für die Beratungspraxis" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Institutsteil Holzkirchen durchgeführt. Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist die Verbesserung der qualitativen und quantitativen lichttechnischen und energetischen Fassadenplanung in der breiten Beratungspraxis durch Bereitstellung geeigneter Planungswerkzeuge. Konkret werden hierfür verschiedenartige lichtdurchlässige Fassadenkomponenten und -systeme mittels (weiter) zu entwickelnder Messtechnik, Datenbanken und Lichtberechnungssoftware bewertbar gemacht. Durch das Projekt soll es konkret zu folgenden Verbesserungen des Status quo kommen: - Verminderung von Fehlplanungen im Bereich der Lichttechnik von Fassaden. - Verbesserte Integration der Tages- und Kunstlichtplanung zur gesamtheitlichen (energetisch und visuell) Optimierung von Beleuchtungsanlagen. - Erhöhung der Planungsqualität, Komplexitätsreduktion des Bearbeitungsprozesses für Planer (vergleichbar mit heutiger Kunstlichtplanung) und damit erhebliche Verbilligung von Planungsleistungen. - Schaffung von Transparenz und Vergleichbarkeit technischer Lösungsalternativen im Fassadenplanungsprozess durch einheitliche Systemkennzahlen und Bewertungsverfahren, offene Datenformate und Schnittstellen. - Ermöglichung herstellerseitiger Optimierung von Produktportfolios durch verbesserte Analysemöglichkeiten. Mit dem Projekt wird die qualitative und quantitative lichttechnische und energetische Fassadenplanung in der breiten Beratungspraxis durch Bereitstellung geeigneter Planungswerkzeuge ermöglicht. Energetische und umweltrelevante Einflüsse unterschiedlicher Systemlösungen können verglichen und optimiert werden (z.B. Einsatz eines Lichtlenkglases gegenüber einer geschlossenen Jalousie). Die Vorhabensziele konnten erreicht werden.
Das Projekt "Ökologisch/ökonomische Bewertung zweier Fassadenkonzepte - Glasfassade versus Kunststofffassade - zur Sanierung eines Verwaltungsgebäudes der 1960er Jahre" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Wuppertal, Fachbereich D - Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Sicherheitstechnik - Lehrstuhl für Bauphysik und Technische Gebäudeausrüstung durchgeführt. Das Verwaltungsgebäude der Remscheider Entsorgungsbetriebe (REB), Ende der 60er Jahre erbaut, wies in vielerlei Hinsicht Sanierungsbedarf auf. Bautypische Defizite wie schlechter Dämmstandard, undichte Gebäudehülle und unzureichender Brandschutz, aber auch strukturelle Mängel wie fehlender behindertengerechter Zugang und insgesamt am Ende ihrer technischen Lebensdauer angelangte Gebäudeausstattung zeigten für den Bauherren Handlungsbedarf an. Durch eingehende Untersuchungen zu Beginn der Planung erwies sich die Sanierung gegenüber Abriss / Neubau ökonomisch und ökologisch als vorteilhaft. Mit finanzieller Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) wurden in einem integralen Planungsprozess verschiedene Szenarien untersucht und Konzepte für eine nachhaltige und energieeffiziente Sanierung entwickelt.
Das Projekt "Interaktion von Gebäudetechnik und Nutzerverhalten am Beispiel von Bürogebäuden mit Doppelfassaden - Nachbewilligung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Magdeburg, Institut für Psychologie durchgeführt.