Das Projekt "Teilprojekt B" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Mainz, Institut für Organische Chemie durchgeführt. Komponenten des rohen Tallöls als Reststoff der Zellstoffherstellung sollen zielgerichtet und kostengünstig so chemisch modifiziert werden (derivatisiert und epoxidiert), dass daraus zusammen mit verfügbaren und ggf. neu entstehenden Härtern ein anpassungsfähiges biogenes duroplastisches Harzsystem entwickelt werden kann ('BioDuroZell' - zur Marke angemeldet). Als exemplarische Anwendung soll ein Naturfaser-verstärkter biogener Verbundwerkstoff aus dem BioDuroZell-Harzsystem entwickelt und in der Verarbeitung getestet werden. Begleitend werden Markt- und Patentrecherchen durchgeführt wie auch ein Markteintritt der entstehenden Produkte vorbereitet sowie eine Patentstrategie für eigene Schutzrechte zu Harzsystem und Verbundwerkstoff-Halbzeug entwickelt. Eine Hochskalierung der chemischen Synthesen, eine Kostenanalyse und -optimierung sowie eine Vorbereitung einer technischen Produktion schließen sich an. Der Zellstoffhersteller ZPR stellt rohes Tallöl zur Verfügung, das an der JGU Mainz elektrochemisch und katalytisch modifiziert wird. Das so erhaltene Tallöl-Folgeprodukt wird an der TSB/FH Bingen zusammen mit Härtern, Initiatoren und Beschleunigern zum Harzsystem ergänzt und diese Rezeptur optimiert. Das Harzsystem wird durch TSB/FH Bingen im Hinblick auf verschiedene Anwendungen getestet und als exemplarische Vertiefung zum Verbundwerkstoff entwickelt. Die AIM prüft begleitend die Markt- und Patentsituation und unterstützt bei Vorbereitung des Markteintritts sowie der Patentstrategie auf Basis der chemischen und verbundwerkstofflichen Ergebnisse. Die Uni Mainz führt für das Harz eine Hochskalierung auf den kg-Maßstab durch. Die chemischen Umsetzungen werden hinsichtlich Kosten und Ausbeute optimiert. Eine Industrialisierung des Harzsystems durch die Fa. ZPR wird von allen Partnern vorbereitet.
Das Projekt "IBÖ-01: Neue biogene Bindemittel für Duroplaste auf der Basis von Reststoffströmen aus Zellstofffabriken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ITB - Institut für Innovation, Transfer und Beratung gemeinnützige GmbH durchgeführt. Im Projekt BioDuroZell soll eine Reaktivkomponente zur Herstellung von Duroplasten unter Nutzung von Tallöl aus der Zellstoffherstellung entwickelt werden. Duroplaste dienen als Matrix von Verbundwerkstoffen v.a. in Automobilbau, Elektroindustrie und Bauwirtschaft. Naturfasern werden als Verstärkungsfasern bereits erfolgreich v.a. im Automobilbau genutzt, doch die Bindemittel stammen nach wie vor fast ausschließlich aus Erdölfolgeprodukten. Anders als bei Thermoplasten sind bei Duroplasten nur sehr wenige rein biogene Systeme und ebenso wenige Beispiele für deren erfolgreiche Industrialisierung bekannt. Das Projekt BioDuroZell kann entscheidend zum Ersatz fossiler Bindemittel in Verbundwerkstoffen durch neuartige Binder auf biogener Basis beitragen und zudem durch Verwertung von Reststoffströmen aus Zellstofffabriken das Upcycling fördern. In Teilprojekt (TP) 1 wird eine Markstudie zu biogenen Duroplasten erstellt und die Schutzrechte-Situation recherchiert (AIM GmbH). Parallel finden in TP 2 Vorversuche an der JGU Mainz zum Tallöl-Bindemittel statt, von der Synthese der Vorstufen bis zur Fertigstellung der Binderproben. Anknüpfend führt in TP 3 die TSB an der FH Bingen Vorversuche zur Herstellung lagerfähiger, weiterverarbeitbarer Verbundwerkstoff-Halbzeuge und der Herstellung von Formteilen aus der biogenen Matrix auf Basis von Tallöl & biogenen Fasern durch. In TP 4 entwickeln AIM, JGU und TSB eine Schutzrechtsstrategie für die zu entwickelnden Produkte.
Das Projekt "Tallöl" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Wien, Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften (E166) durchgeführt. Im Rahmen des Projektes sollen Tallpech sowie ein sogenannter Vorlauf aus der Tallölverarbeitung in einer vollkontinuierlichen FCC - Pilotanlage verarbeitet werden. Es soll dabei die prinzipielle Anwendungsmöglichkeit untersucht werden.