Das Projekt "Der Einfluss der Zooplanktonkonsumtion der Altersgruppe 0+ der Fische auf die Dynamik der Zooplanktongemeinschaft und auf die Biomanipulation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie durchgeführt. Raubfischbestaende in Seen werden bei der Biomanipulation gefoerdert, um ueber die trophische Kaskade die Wasserguete zu verbessern. Da deren Jungfische (Gruppe) sich ueberwiegend planktivior ernaehren, sollte geprueft werden, ob der Frassdruck der 0+-Fische die Zooplanktondynamik im Jahresverlauf wesentlich beeinflussen kann. Obwohl im Untersuchungsgewaesser Talsperre Bautzen die Fischlarvendichte unmittelbar nach dem Schlupf erhebliche Werte annimmt, konnte kein strukturbildender Frassdruck der 0+ Fische insbesondere auf die grossen Zooplanktonarten nachgewiesen werden. Dies ist bedingt durch sehr hohe Mortalitaetsraten der Fische in den ersten Wochen nach dem Schlupf und die groessenselektive Aufnahme der Zooplanktonarten, die durch die Maulgroesse der Fische bestimmt wird. Nur in Jahren mit hohen Wachstumsraten der Fische und geringer Mortalitaet kann ein haeufig beobachteter Rueckgang grosser Zooplankter im Sommer ('Sommerdepression') durch Frassdruck der Fische mindestens anteilig erklaert werden.
Das Projekt "Oekotechnologische Wasserguetesteuerung durch Biomanipulation in der Talsperre Bautzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie durchgeführt. Im Freilandexperiment in der Talsperre Bautzen wurden die Auswirkungen drastischer Erhoehung des Raubfischbestandes (Biomanipulation) auf die Oekosystem-Struktur untersucht. Die Arbeitshypothese geht davon aus, dass infolge des extrem hohen Frassdruckes der Raubfische die zooplanktonfressenden Kleinfische so stark reduziert werden, dass es zu andauernden Massenentwicklungen von Daphnien kommt, die ein hocheffektives Biofilter darstellen und dadurch den Gehalt an Truebstoffen im Wasser (Bakterien, Detritus, Planktonalgen) stark verringern koennen. Es hat sich allerdings gezeigt, dass dabei die Reduzierung der planktivoren Fische nicht uebertrieben werden darf. Bei Unterschreitung eines minimalen Bestandes dieser Fische kommt es zu einer Uebersteuerung des Oekosystems, weil wirbellose Raeuber die Rolle der Kleinfische an der Spitze des Nahrungsnetzes uebernehmen koennen. Eine bestimmte (niedrige) Dichte planktivorer Fische muss also erhalten bleiben. Die bisherigen Erkenntnisse zur Biomanipulation wurden in einer Anwenderrichtlinie zusammengefasst.
Das Projekt "Bekaempfung von Massenentwicklungen flotierender Blaualgen in eutrophen Standgewaessern von geringer bis mittlerer Gewaessertiefe mit einem kombinierten Verfahren der gewaesserinternen Phosphatfaellung und kuenstlicher Destratifikation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie durchgeführt. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Gewaehrleistung bzw. Wiederherstellung der Nutzungsfaehigkeit hocheutropher Standgewaesser, die wie das Experimentalgewaesser Talsperre Bautzen eine Massenentwicklung flotierender Blaualgen zeigen. Durch eine Injektion fluessiger Phosphatfaellmittel in den Wasser-Druckluft-Foerderstrahl von Unterwasserpumpen sollen die Phosphateliminierung und die kuenstliche Gewaesserumwaelzung als zwei Verfahren der gewaesserinternen Eutrophierungsbekaempfung kombiniert werden. Ein Abbau der Phosphorkonzentration im Wasser verringert das Wachstum der Blaualgen und beeintraechtigt ihre an eine grosse Biomasse gebundenen Wettbewerbsstrategien der Gewaesserbeschattung und Kohlenstoffauszehrung. Bei einem zirkulationsbedingten Transport von Kohlendioxid in die Algenwachstumszone geht der aus den besonderen Strategien der Kohlenstoffnutzung resultierende Wettbewerbsvorteil der Blaualgen verloren und die geringe Wachstumsrate wirkt sich im zwischenartlichen Wettbewerb negativ aus. Eine Minderung des pH-Wertes durch saure Faellmittel foerdert das Auftreten freien Kohlendioxids und die Entwicklung von Cyanophagen.