Der Schwarze Schnurfüßer (Tachypodoiulus niger) wurde vom britischen Zoologen William Elford Leach erstmals im Jahr 1815 beschrieben. Die Tiere können ganzjährig in Naturhöhlen, Bergwerksstollen und Felsenkellern gefunden werden, wo sie standortbezogen auch feste Populationen bilden. Diese Tatsache führte dazu, dass diese Tausendfüßerart zum „Höhlentier 2018“ gewählt wurde. Der Schwarze Schnurfüßer steht für eine große Zahl von Tierarten, die auf geschützte und frostfreie Rückzugsorte unter Tage angewiesen sind. Beim Schwarzen Schnurfüßer handelt es sich um eine 20 bis 50 mm lange Tausendfüßerart, die zur Tierklasse der Doppelfüßer (Diplopoda) und hier zur Familie der Schnurfüßer (Julidae) gehört.
Sechs Wissenschaftler der Abteilung Arthropoda (Gliedertiere) am Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere in Bonn haben in den letzten zehn Jahren über tausend neue Arten beschrieben. Die aus aller Welt stammenden Arten umfassen vor allem Maikäfer, Zitterspinnen, Tausendfüßer, Schwebfliegen und Spanner-Schmetterlinge. Während zahlreiche Arten von den Wissenschaftlern selbst auf Expeditionen gesammelt wurden, stammen andere aus den Sammlungen des Museums in Bonn oder anderer Museen.
Mit Band 4 der Roten Liste erscheint der zweite Teil der aktualisierten bundesweiten Roten Liste wirbelloser Tiere. Er umfasst 17 Tiergruppen: Schmetterlingsmücken, Gnitzen, Dunkelmücken, Tastermücken und Büschelmücken als Zweiflügler (Diptera), Köcherfliegen (Trichoptera), Lauf- und Wasserkäfer (aus der Gruppe der Coleoptera), Zikaden (Auchenorrhyncha), Doppel- und Hundertfüßer (aus der Gruppe der Myriapoda), Asseln des Binnenlandes (Isopoda), Blattfußkrebse (Branchiopoda), Spinnen, Weberknechte und Pseudoskorpione aus der Gruppe der Spinnentiere (Arachnida) sowie Regenwürmer aus der Gruppe der Oligochaeta. Die Roten Listen der meisten Gruppen bieten über Angaben zur aktuellen Gefährdungssituation hinaus weitere Zusatzinformationen für die Naturschutzpraxis, z.B. zu Änderungen der Rote-Liste-Kategorien oder zur Verantwortlichkeit Deutschlands für die weltweite Erhaltung von Arten. Zudem enthalten alle Roten Listen auch Gesamtartenlisten mit den in Deutschland etablierten Arten einschließlich Neobiota. Band 4 enthält insgesamt über 3.600 Taxa.
Das Projekt "Carbon in the rhizosphere: Activity and interaction of fine roots and soil fauna as a function of forest disturbance intensity and plant and soil animal diversity" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Zoologie, Anthropologie und Entwicklungsbiologie, Abteilung Ökologie durchgeführt. Teilprojekt C4 im Sonderforschungsbereich 552 der DFG 'Stability of Rainforest Margins' (DFG 2003-2006) (Sonja Migge, Matthias Schaefer, Christoph Leuschner) Tropische Bergwälder sind wichtige Speicher für Kohlenstoff. Die C-Vorräte und -umsätze in ober- und unterirdischer Biomasse und im Boden sind im Vergleich zu anderen Ökosystemtypen der Erde hoch. Bis heute ist allerdings nicht abschließend geklärt, ob diese Wälder in der Bilanz Senken oder - mindestens zeitweise und/oder unter Einfluss von Störung - Quellen von Kohlenstoff sind. Schlüsselprozesse des C-Umsatzes sind dabei die Produktion und der Umsatz von Wurzelbiomasse, die Zersetzung von toter organischer Substanz und deren Steuerung durch Bodenfauna und Bodenmikroflora. Für den Randbereich des Lore Lindu Nationalparkes (Indonesien) sind Gradienten zunehmender Störungsintensität vom Naturwald zum weitgehend degradierten Wald mit Nutzung als Agroforst-(Kakao-)System typisch. Entlang dieses Störungsgradienten ändern sich das Mikroklima, die Dynamik des Wasser- und Kohlenstoffhaushaltes, die Vorräte an toter organischer Substanz im Boden, die Qualität und Quantität der Pflanzenstreu und die Diversität von Flora und Fauna. Eine zentrale Hypothese ist, dass die Störung des Waldes einen deutlichen Einfluss auf die Speicherung und den Turnover von Kohlenstoff und seine Kontrolle durch Biota in den unterirdischen Kompartimenten des Bergwaldes hat. Um diese Hypothese zu prüfen, werden in einem Gemeinschaftsvorhaben von Pflanzen- und Tierökologen (1) eine Inventur von Kohlenstoff und Nährstoffen im Boden und (2) der Feinwurzelbiomasse und ihrer vertikalen Verteilung durchgeführt, (3) Produktion und Umsatz (Mortalität) der Feinwurzeln quantifiziert und (4) die Produktion an oberirdischem wie auch unterirdischem (Feinwurzeln) Streufall bestimmt. (5) Die Zersetzung von oberirdischer Streu in Netzbeuteln (mit reiner Streu und Mischstreu) und die unterirdische Zersetzung von toter Wurzelmasse werden quantifiziert, und (6) die Diversität, Biomasse und Abundanz von Bodenmikroarthropoden, Regenwürmern, Tausendfüßern und Asseln bestimmt. Nahrungswahlexperimente und stabile Isotope in Mikrokosmen sollen schließlich Informationen über die funktionale Rolle von Bodenmikroorganismen, Nematoden und der genannten Tiergruppen im Kohlenstofftransfer zwischen Streu und Biota in den unterschiedlichen Systemen liefern.
Das Projekt "Sub project: The functional role of soil biodiversity in grassland habitats: effects of land use and climate on niche properties, decomposition and greenhouse gas fluxes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Institut für Tierökologie und Spezielle Zoologie - Tierökologie durchgeführt. Unsere bisherigen Untersuchungen zeigen einen signifikanten und oft nicht-linearen Einfluss der Nutzung und des Klimas auf die Biodiversität und Funktion der Bodenfauna in Grünländern. Im nächsten Schritt wollen wir die Mechanismen zu verstehen, die diesen Reaktionsmustern unterliegen. Konkret geht es um die Frage, ob Veränderungen bodenbiologischer Prozesse durch Verschiebungen in der Artenzusammensetzung zustande kommen, oder ob diese - bei gleicher Artenzusammensetzung - auf einer Veränderung der Dominanzstruktur bzw. auf der veränderten Expression bestimmter Merkmale einzelner Arten basieren. Hier eröffnet die phänotypische Plastizität der Bodentiere eine besonders innovative Forschungsfront, denn die dadurch ermöglichten Merkmalsverschiebungen erlauben eine rasche und reversible funktionelle Anpassung von Arten an veränderte Umweltbedingungen. Da der Artenaustausch im Boden wegen der geringen Mobilität von edaphischen Organismen sehr langsam von statten geht, liegt der Schluss nahe, dass solche intraspezifischen Reaktionsmechanismen eine weit größere Bedeutung haben, als bislang angenommen. Entsprechend ist unsere Kernhypothese, dass die Merkmalsplastizität einzelner Arten entscheidend zu der erstaunlichen funktionellen Redundanz und Resilienz von Bodentiergemeinschaften beiträgt. Eine weitere Hypothese ist, dass funktionelle Verschiebungen von Bodennahrungsnetzen als Folge der Änderung der Artenzusammensetzung und der Dominanzstruktur zum Teil dadurch kompensiert werden können, dass bestimmte Arten ihr funktionelles Spektrum ausdehnen. In der nächsten Projektphase sollen die funktionellen Implikationen sowohl der strukturellen Veränderungen der Bodengemeinschaft als auch der Merkmalsverschiebungen Arten durch Fortsetzung, Erweiterung und Spezifizierung der bislang sehr erfolgreichen Freilanduntersuchungen und Mikrokosmos-Experimente quantifiziert werden. Dabei strebt SoilTRAIT eine enge Zusammenarbeit mit allen Projekten an, die sich mit biodiversitätsabhängigen Bodenprozessen in Grünländern beschäftigen. Ein besonderer Fokus soll dabei auf der Analyse eines breiten Spektrums funktioneller Merkmale von Bodentieren und ihrer Veränderung als Reaktion auf variierende Umweltbedingungen liegen. Die Analyse der Tiergemeinschaft im Boden wird weiterhin die ganze Breite der relevanten Taxa einbeziehen, während wir uns bei den spezifischen Merkmalsanalysen auf repräsentative Vertreter der Zersetzer (Doppelfüßer, Collembolen, Oribatiden, Enchytraeiden, Regenwürmer) und Prädatoren (Raubmilben, Spinnen, Laufkäfer) konzentrieren wollen. Die Integration der Erkenntnisse zur Merkmalsplastizität in unsere Nahrungsnetz-basierten Analyse der Funktion von Bodentieren in Grünländern wird die Reliabilität und Präzision der Modellierung bodenökologischer Prozesse signifikant erhöhen. Zudem werden es die zu erwartenden Erkenntnisse ermöglichen, quantitative Aussagen über die Resilienz und Persistenz von Bodentiergemeinschaften zu treffen.
Gemäß ICZN-Regelung 23.9.1 (Kraus 2000): Glomeris undulata: nomen protectum und G. klugii Brandt, 1833: nomen oblitum. Die Synonymisierung (nach Golovatch 2003) muss darüber hinaus derzeit in Frage gestellt werden (Reip & Voigtländer 2009).
Das Projekt "Koordination für die nationale und internationale naturschutzfachliche Bewertung, Tiergruppen Lumbricidae und Enchytraeidae" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von ECT Ökotoxikologie GmbH durchgeführt. Edaphobase is a database project aiming to bring together information concerning taxonomy and ecology of important soil invertebrate taxa. Data will be extracted from literature, collections and unpublished material from research institutions with a focus on Germany and its neighboring countries. Linking such data on different soil organism groups from several trophic levels with climatic, habitat and geographical data will allow detailed analyses of their geographical distribution as well as the ecological requirements of single species such as preferences for temperature, pH, moisture or nitrogen content or effects of anthropogenic impacts. In addition, prognostic tools will be provided to discern changes within soil organism communities as a reaction to, e.g., modifications in land-use techniques or effects of climatic changes. The final data set will be available for public access via a web-based application, including investigations tools for the construction of fine-scaled distribution maps or estimations of threats to soil organism distribution. In a first step, functionally important soil taxa will be covered for which valuable amounts of information are available from both literature and collections, such as Lumbricidae (earthworms) and Enchytraeidae (potworms) will be covered by ECT, while others (Nematoda (roundworms), Collembola (springtails), Gamasina (predatory mites), centipedes, Diplopoda (millipedes) and Oribatida (oribatid mites)) will be evaluated by the partners.
Das Projekt "Mikroendemische Tausendfüßer der Western Ghats, Indien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Zoologisches Forschungsmuseum Alexander König - Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere durchgeführt. Die Western Ghats in Südwest Indien sind ein Brennpunkt der Biodiversität und gehören zu den artenreichsten Regionen unseres Planeted. Besonders einzigartig sind die sogenannten 'Sholas', isolierte Nebelwälder der Hügelketten auf bis zu 2200 Metern Höhe. In diesem Projekt soll die Tausendfüßerfauna von verschiedenen Wäldern und Sholas der Western Ghats erfaßt und miteinander verglichen werden. Generell sind die Tasuendfüßer Indiens sehr wenig bekannt, obwohl diese als Bodentiere aufgrund ihrer fehlender Flugfähigkeit hervorragende INdikatoren für die biogeographische Geschichte ihrer Lebensräume sind. So haben einige Gattungen der Tasuendfüßer Südindiens ihre nächsten Verwandten auf Madagaskar, obwohl diese Insel 5.000 km entfernt ist, aber bis vor 80 Millionen Jahren noch mit Indien verbunden war. Diese Studie wird im Rahmen der Masterarbeit von Frau Pooja Anilkumar in unserem internationalem Masterprogramme OEP in zusammenarbeit mit der Universität Bonn durchgeführt.
Deutschland liegt im Zentrum des Weltareals der Art.
Lithobius agilis unterscheidet sich von L. erythrocephalus fast nur durch die Tergitfortsätze. Es ist zu vermuten, dass beide Arten häufig verwechselt wurden. Im Süden Deutschlands seltener und nur in den niedrigeren Lagen nachgewiesen, kommt die Art im übrigen Deutschland überall vor. Sie besitzt keine klare Habitatpräferenz (Voigtländer 2005).
Origin | Count |
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Bund | 97 |
Land | 21 |
Type | Count |
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Ereignis | 2 |
Förderprogramm | 12 |
Taxon | 75 |
Text | 9 |
unbekannt | 20 |
License | Count |
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closed | 104 |
open | 14 |
Language | Count |
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Deutsch | 118 |
Englisch | 79 |
Resource type | Count |
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Datei | 2 |
Dokument | 80 |
Keine | 34 |
Unbekannt | 2 |
Webseite | 5 |
Topic | Count |
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Boden | 47 |
Lebewesen & Lebensräume | 118 |
Luft | 16 |
Mensch & Umwelt | 70 |
Wasser | 23 |
Weitere | 88 |