Das Projekt "Teilvorhaben 2: Schaumbitumen als Bindemittel für Asphalttragschichten aus pechhaltigem Strassenaufbruch und industriellen Reststoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bochum, Institut für Straßenwesen und Eisenbahnbau durchgeführt. Die Verwendbarkeit von Schaumbitumen als Bindemittel fuer Tragschichten soll sowohl fuer die Bindung von pech-(teer-)haltigem Strassenaufbruch als auch von Recycling-Baustoffen, von Hausmuellverbrennungs-Aschen (HMV-Asche) und von Giessereirestsanden nachgewiesen werden. Damit koennte die Verwertung dieser Reststoffe im Strassenbau qualitativ hochwertiger und aus Sicht des Gewaesserschutzes vertraeglicher erfolgen. Bei der Herstellung von Schaumbitumen wird Wasser und Druckluft mittels einer Duese so in heisses Bitumen eingespritzt, dass bei der Verduesung das Bitumen voruebergehend in Schaum verwandelt wird. Auf der Basis einer von der Mobil Oil Australia Ltd. erarbeiteten Moeglichkeit, Schaumbitumen herzustellen, erfolgt die Entwicklung einer Schaumbitumenanlage im Technikumsmassstab. Im Rahmen der Erprobung dieser Anlage werden die Randbedingungen (Temperatur des Bitumens, Duesenoeffnungen, Menge des Wasserdampfes, gegebenenfalls die Zugabe von Additiven usw.) variiert und optimiert. Die geeignete Art der Verdichtung zur Probekoerperherstellung ist ebenfalls zu ermitteln. Im Rahmen von erweiterten Eignungspruefungen sollen, neben dem ueblichen Marshall-Versuch zur Bestimmung des optimalen Bindemittelgehaltes, noch Druckschwellversuche durchgefuehrt werden. Zusaetzlich ist die Quellung und der Frostwiderstand zu erfassen. Dabei wird auch untersucht, wie sich die Materialeigenschaften bei der Verwendung verschieden harter Bindemittel aendern. Gegebenenfalls sind Massnahmen zur Verbesserung der Haftung zwischen Bindemittel und Mineralstoffen erforderlich. Die wasserwirtschaftliche Vertraeglichkeit der zu untersuchenden Materialien wird mit dem Trogverfahren geprueft. Um den Erfolg der Einbindung von Schadstoffen mit Schaumbitumen belegen zu koennen, ist vorgesehen, die Auslaugbarkeit sowohl in ungebundener als auch in gebundener Form zu untersuchen. Die Erfahrungen mit der im Technikumsmassstab optimierten Anlage sollen in die Konstruktion und den Bau einer grosstechnischen Schaumbitumenanlage uebertragen werden. Die praktische Erprobung des Verfahrens wird durch Versuche im Mischwerk, insbesondere bezueglich der Gleichmaessigkeit der Produktion, ueberprueft. Zur Ermittlung der Einbaubedingungen sowie der Schichteigenschaften wird das Mischgut in Erprobungsstrecken eingebaut. Mit Hilfe der gewonnenen Forschungsergebnisse koennen grundlegende Aussagen zu den Bedingungen der Verwertbarkeit von pechhaltigem Strassenaufbruch, Recycling-Baustoffen, HMV-Aschen sowie Giessereirestsanden in Tragschichten mit Schaumbitumen als Bindemittel getroffen werden, die als Grundlage fuer die Aufstellung eines Regelwerkes fuer diese Bauweise dienen. Diese Arbeit wird durchgefuehrt in Kooperation mit :STRABAG Strassen- und Tiefbau AG, Koeln, DEUTAG GmbH, Koeln und Wirtgen GmbH, Windhagen.
Das Projekt "Untersuchungen im Technikumsmassstab zur Weiterentwicklung des modifizierten Elektrodialyseverfahrens zur Teilentsalzung in der Trinkwasseraufbereitung (Deutsch-israelische Wassertechnologiekooperation)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Hochschule Bingen, Fachbereich 1 Life Sciences and Engineering durchgeführt. Das in vorangegangenen BMBF-Vorhaben entwickelte Verfahren der modifizierten Elektrodialyse zur Nitrat-, Haerte- und Sulfatelimination erlaubt Produktausbeuten von 99 Prozent und die Rueckgewinnung der aus dem Wasser entfernten Haerte in Form von kristallinem Calciumsulfat. Dieses Verfahren soll durch technologische Verbesserungen im Prozessablauf weiterentwickelt werden, um die Kosten zu senken und das Verfahren wirtschaftlicher zu gestalten. Als vorrangiges Ziel soll die kostenintensive Ausfaellungsreaktion von Gips und die Abtrennung des Niederschlages durch kostenguenstigere Verfahrensvarianten beschleunigt werden. Weiterhin sollen Verfahrensentwicklungen der Ben Gurion University, Beer Sheva, in das Verfahren der modifizierten Elektrodialyse eingefuehrt und auf ihre technische Einsetzbarkeit untersucht werden. Insbesondere sollen die von der Ben Gurion University neu entwickelten aktiven Spacer in Langzeitbetrieb unter realen Entsalzungsbedingungen einem Praxistest unterzogen werden. Zur Realisierung der Entwicklungen ist der Bau von zwei im Stromumkehrbetrieb vollautomatisch arbeitenden ED-Technikumsanlagen erforderlich, von denen eine in Beer Sheva und die andere in Bingen installiert wird.