Das Projekt "Metabolismus von Atrazin und anderen Triazinverbindungen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie durchgeführt. Neben dem Metabolimus klinisch relevanter Pharmaka wie Midazolam, Diazepam und Flumazenil (1, 2, 11, 15) wurde insbesondere der Metabolismus von umweltrelevanten chemischen Verbindungen (Herbizide aus der Gruppe der Atrazine) untersucht, deren Interaktionen mit dem menschlichen und tierischen Organismus nicht oder nur unvollstaendig bekannt sind (9-11, 13, 15, 17). Aus der Bestimmung der enzymatischen Kenngroessen koennen Interaktionen mit anderen Pharmaka bestimmt werden. Diese Kenngroessen wurden auch fuer die Triazinverbindungen Atrazin, Terbutylazin, Ametryn und Terbutryn, die als Herbizide eingesetzt werden und ueber das Trinkwasser in den Organismus gelangen koennen, bestimmt. Mit den am Institut etablierten Methoden der in vitro Umsetzungen koerperfremder Stoffe am isolierten Enzymsystem des Cytochrom P450 und anschliessender chromatografischer Analytik (4, 7, 11, 13) konnten die Stoffwechselwege der Triazinverbindungen identifiziert und spezifischen Enzymen zugeordnet werden (4, 6, 7, 8-10, 13), was auch fuer mehrere stereoselektive Reaktionen gelang. Erstmals wurde das normalerweise instabile Zwischenprodukt einer N-Deethylierungsreaktion, der a-Aminoalkohol, isoliert , welcher durch den vorliegenden Elektronenmangelaromaten des Triazinrings erklaert wird.
Die wetterbedingte Auslaugung von Stoffen aus Bauteilen kann zu einer Belastung von Boden, Grundwasser oder Oberflächengewässern führen. Um die Umweltrisiken der Stoffauslaugung besser einschätzen zu können, wurde das Simulationsmodell COMLEAM (COnstruction Material LEAching Model) entwickelt. Ein Teil dieses Modells sind Emissionsfunktionen, die die Abhängigkeit der Stoffemission vom Wasserabfluss beschreiben. Im vorliegenden Vorhaben hat die HSR Hochschule für Technik in Rapperswil fünf Funktionen an drei Felddatensätzen mit der Substanz Terbutryn umfassend getestet. Nach den Ergebnissen liefert die logarithmische Emissionsfunktion die derzeit bestmögliche Vorhersage der Auslaugung.
Aufbauend auf den Ergebnissen der Phase 1wurden in der Phase 2 des Forschungsprojektes weitergehende Arbeiten zur Konkretisierung von quellenorientierten Maßnahmen zur Emissionsminderung von Mikroschadstoffen aus dem Bereich Importtextilien, Arzneistoffe und ausgewählten Bioziden, zur Relevanzbewertung der Stoffe derEU-Watch-List für Deutschland, zur deutschlandweiten Modellierung von Stoffeinträgen und zugehörigen Emissionsminderungsmaßnahmen, zur Aktualisierung und Erweiterung der Kosten- und Effizienzdaten einer 4. Reinigungsstufe auf kommunalen Kläranlagen, zur Kostenträgerschaft sowie zum volkswirtschaftlichen Nutzen der Emissionsminderungsmaßnahmen durchgeführt.Quelle: https://www.umweltbundesamt.de