Schwermetalle, auch wenn sie natürliche Bestandteile unserer Umwelt sind, sind ab bestimm ten Konzentrationen schädlich für Organismen. Organismen haben sich in ihrer Habitatwahl an das natürliche Vorkommen und die dortige Bioverfügbarkeit unter den gegebenen Umständen (pH, org-Gehalt, ...) angepasst. Durch menschliche Aktivitäten werden Schwermetalle verstärkt über die Atmosphäre in Umlauf gebracht und über Deposition in Habitaten wie Oberboden angereichert. Überschreiten die verfügbaren Konzentrationen nun bestimmte Schwellenwerte, so können schädliche Wirkungen für Mensch und Umwelt nicht mehr ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund ist die Freisetzung von Schwermetallen in die Umwelt rechtlich geregelt. Zur Festlegung ungefährlicher Schwermetalldepositionen werden ökologische Schwellenwerte, sogenannte "Critical Loads" für Schwermetalle berechnet. Dabei handelt es sich um Konzentrationen in Umweltmatrizes, die nicht überschritten werden sollten um schädliche Effekte zu vermeiden. "Critical Loads" basieren auf "Critical Limits". Im Rahmen dieses Projektes sollen basierend auf einer weltweiten Literaturrecherche alle Studien seit einschließlich 2005, die sich mit chronischen Wirkungen erhöhter Schwermetallkonzentrationen auf terrestrische Lebewesen und Ökosystemfunktionen befassen, identifiziert und gelistet werden um aktuelle Werte zu finden, die für die "Critical Limits"-Berechnung genutzt werden können. Es ist nicht das Ziel dieses Projektes die relevanten Daten zu diskutieren oder auszuwerten. Eine Literaturdatenbank mit allen Referenzen und ein Excel-Dokument mit allen notwendigen Daten zur Berechnung von "Critical Limits" wurde an das Deutsche Umweltbundesamt übergeben. Zusätzlich wurde dieser zusammenfassende Bericht erstellt. Der Bericht listet die relevanten Referenzen mit Effektkonzentrationen, Endpunkten (z.B. Reproduktion), Organismengruppe und Art, sowie Bodenparameter in Tabellen und gibt eine kurze Zusammenfassung, aufgeteilt nach allen Schwermetallen, die in der Recherche gefunden wurden. Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Entwicklung einer weiterführenden Methode zur Bewertung des Risikos für terrestrische Pflanzen durch Exposition mit Pflanzenschutzmitteln und ihren Wirkstoffen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum - Rheinpfalz durchgeführt. A) Problemstellung: Pflanzenschutzmittel können während und nach der Anwendung in angrenzende Ökosysteme eingetragen werden und dort Arten, die nicht bekämpft werden sollen schädigen. Das Umweltbundesamt hat gemeinsam mit der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft ein dreistufiges Bewertungskonzept erarbeitet, das im Rahmen des Zulassungsverfahrens für Pflanzenschutzmittel eingesetzt wird, um das Risiko für die Pflanzengesellschaft als essentiellen Teil des Naturhaushalts zu quantifizieren. Gemäß Stufe I des Konzepts sind Untersuchungen mit verschiedenen Pflanzenarten unter definierten Gewächshausbedingungen durchzuführen. Für eine weiterführende Bewertung nach Stufe II und III können komplexere, realitätsnähere Prüfungen (z.B. Freilanduntersuchungen) durchgeführt werden, für die derzeit keine international akzeptierten Vorgaben existieren. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Das Umweltbundesamt als im Pflanzenschutzgesetz (Paragraph 15 Abs. 3 Nr. 2) hinsichtlich der Vermeidung von Schäden für den Naturhaushalt durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln benannte Behörde ist verpflichtet, weiterführende Untersuchungen mit Pflanzen bei der Risikobewertung zu berücksichtigen. Aufgrund der Vielzahl und unterschiedlichen Qualität der für die Risikobewertung vorgelegten Daten sind konkrete Vorgaben für weiterführende Untersuchungen zu erarbeiten. C) Ziel des Vorhabens ist die Erarbeitung und Überprüfung einer Untersuchungsmethode mit Pflanzen, die im Rahmen einer weiterführenden Risikobewertung im Zulassungsverfahren eingesetzt werden kann.