Das Projekt "Phase 1 (STATuS) - Teilvorhaben: Sicherheitsanalysen und Präventionsmaßnahmen im Hinblick auf CBRN-Bedrohungsszenarien" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. - Technisch-wissenschaftlicher Verein - Technologiezentrum Wasser (TZW) durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist es, den Schutz der Bürger gegenüber der Aufnahme von gesundheitsgefährdenden Substanzen über das Trinkwasser deutlich zu erhöhen. In Phase I des Projektes wird zunächst eine Sicherheits- und Gefährdungsanalyse durchgeführt, auf deren Basis Präventions- und Gegenmaßnahmen bezüglich solcher Anschläge zu verschiedenen, möglichen Sicherheitsszenarien erarbeitet werden. Bezüglich einer Vulnerabilitätsanalyse des Verteilungsnetzes werden Risikobereiche in Netzen hinsichtlich der Anreicherung von Partikeln untersucht und modelliert. Die erarbeiteten Anpassungsszenarien im Netz werden mit den am TZW erarbeiteten Modellen zur Aufkeimung bzw. zur Ablagerungsbildung geprüft. In den Leitungen wird das Aufkeimungsrisiko geprüft. Die Potenziale neuerer Methoden bei der Detektion von B-Stoffen im Wasser werden aufgezeigt. Im Hinblick auf Anschläge auf Rohwässer werden Datenlücken über Entfernungsleistungen von gesundheitsgefährdenden Substanzen mit gängigen Verfahren in der Trinkwasseraufbereitung geschlossen. Durch konzeptionelle Vorarbeiten sollen die in einem Folgeprojekt (Phase II) durchzuführenden experimentellen Arbeiten vorbereitet werden. Es werden Wasserversorgungsunternehmen, Gewässergütestationen und Kläranlagen hinsichtlich vorliegender Erfahrungen mit Frühwarnsystemen zur Detektion toxischer Stoffe befragt. Die Umfrage zur Verwendung von Biomonitoren wird für die spätere Methodenerarbeitung im geplanten Folgeprojekt (Phase II) genutzt werden können.
Das Projekt "Phase 1 (STATuS) - Teilvorhaben: Untersuchung geeigneter Präventions- und Abwehrmaßnahmen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung durchgeführt. Im Teilvorhaben Prävention und Abwehr der Phase 1, werden einzelfallunabhängige Schutz und Abwehrkonzeptionen gegen terroristische Angriffe auf die Trinkwasserversorgungsinfrastruktur erarbeitet. Ausgegangen wird dabei von vier Gruppen von Angriffsszenarien: - Angriffe über Hausanschlüsse (Einbringen von CBRN-Materialien durch Rückspülen über Hausanschlüssen in das Versorgungsnetz) - Angriffe auf Einrichtungen der Wasserversorgung (z.B. Brunnenfelder, Wasserwerke, Hochbehälter/Reservoire, Pumpstationen etc. Der Angreifer schafft sich innerhalb dieser Einrichtungen Zugangsmöglichkeiten zum Einbringen von CBRN-Materialien in das Trinkwasser oder Rohwasser - Angriffe auf Einrichtungen der Wasserversorger mit Geiselnahme (um den Zugang zum Trinkwasser/Rohwasser unter Nutzung der für Betrieb, Reparatur und Wartung vorgesehenen Möglichkeiten zu erzwingen)- Sabotage bei Einrichtungen der Wasserversorgung (der Angriff wird von Werksangehörigen der Wasserversorger, z.B. frustrierte oder psychopathische Mitarbeiter, eingeschleuste Terroristen etc. vorbereitet und /oder durchgeführt) Für diese vier Angriffsszenariengruppen werden Schutz- und Abwehrkonzepte erarbeitet. Bestehende wissenschaftliche/technologische und/oder organisatorische Defizite sollen definiert und Vorschläge bzw. Anforderungsdefinitionen für erforderliche Innovationen und Forschungsarbeiten erarbeitet werden.
Das Projekt "Phase 1 (STATuS) - Teilvorhaben: Sozioökonomische Ansätze zur Bewertung und Kommunikation von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit der Wasserversorgung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung durchgeführt. Gegenstand des Teilvorhabens ist die Untersuchung und Anwendung sozio-ökonomischer Ansätze zur Bewertung und Kommunikation von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit der Wasserversorgung (AP 5) sowie die Identifikation und Analyse strukturell sicherer Systemalternativen, basierend auf grundlegenden netztopologischen Untersuchungen und einer Vulnerabilitätsindikatorik (AP 3-1a). Arbeiten in AP 5: - Methodische Weiterentwicklung der Kosten-Nutzen-Analyse im Zusammenhang mit Schutzmaßnahmen im Bereich der Wasserversorgung. - Identifikation der direkten und damit verbundenen indirekten Kasakadeneffekte eines Anschlags auf volkswirtschaftlicher Ebene. - Erarbeitung eines Instruments zur Erhebung der psychologischen Akzeptanz der Verbraucher im Zusammenhang mit Präventiv- bzw. Gegenmaßnahmen. - Erfassung und Beschreibung wichtiger Technologietrends für wasserversorgungsrelevante Systemkomponenten. Darüber hinaus werden strukturelle Systemalternativen erarbeitet, die sich unter topologischer Perspektive von heutigen, realen Systemen stark unterscheiden können.
Das Projekt "Phase 1 (STATuS) - Teilvorhaben: Systemanalytische Untersuchungen zur Vulnerabilität von Wasserversorgungsnetzen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von 3S Consult GmbH durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist es, durch Anwendung systemanalytischer Verfahren die Gefährdung der Bevölkerung durch Anschläge auf die Trinkwasserversorgung mit CBRN-Stoffen einzuschätzen und geeignete Gegenmaßnahmen zur Verringerung der Vulnerabilität zentraler Wasserversorgungseinrichtungen zu erarbeiten. Innerhalb der szenarienorientierten Vorgehensweise sollen dazu die Versorgungssysteme der beiden Projektpartner Kommunale Wasserwerke Leipzig (KWL) und Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig (ZVWKK) dienen. Das beantragte Vorhaben beinhaltet neben der Risikoanalyse und Prävention (Umstrukturierung zur besseren Überwachbarkeit, frühzeitigen Detektion) auch die Softwaretools, mit deren Hilfe Gegenmaßnahmen und Notfallplänen im Falle eines Anschlags erarbeitet werden können (Algorithmus zur Isolation kontaminierter Bereiche, Spülungen, ...). Zu Beginn des Vorhabens werden die Daten der Trinkwasserversorgungssysteme der Projektpartner KWL und ZVWKK übernommen und in die Software SIR 3S (hydraulisches Simulationsmodell, graphentheoretische Analysefunktionen) überführt. Gestützt durch graphentheoretische Untersuchungen und hydraulische Berechnungen werden die beiden System hinsichtlich ihrer Gefährdung gegenüber Anschlägen mit CBRN-Stoffen untersucht. Dabei werden verschiedene Szenarien durchgespielt. Die Ergebnisse werden zu einer Gefahrenkarte zusammengefasst. Im nächsten Schritt werden verschiedene Maßnahmen zur Minderung der Vulnerabilität untersucht (Untergliederung des Netzes in kleinere Teilbereiche, ...) . Neben der szenarienorientierten Bearbeitung anhand der Beispielsysteme sollen auch auf andere System übertragbare Untersuchungen (frühzeitige Detektion von Manipulationen am Netz, ...) durchgeführt werden. In Phase I wird im Wesentlichen die Gefährdungslandkarte erstellt und kritische Szenarien definiert. Diese Ergebnisse bilden die Grundlage für die Ermittlung von Pilotzonen und erforderlichen Sensoriken für die Phase II.
Das Projekt "Phase 1 (STATuS) - Teilvorhaben: Ermittlung und Bewertung bedrohungsrelevanter Einflussgrößen und Rahmenbedingungen der Wasserversorgung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gemeinnützige GmbH durchgeführt. Die Trinkwasserversorgung kann durch terroristische Anschläge mit toxisch wirkenden Substanzen, infektiösen Krankheitserregern oder radioaktiven Substanzen (CBRN-Stoffen) empfindlich und dauerhaft gestört werden. Ziel des Verbundvorhabens STATuS ist die Erarbeitung eines Risikomanagement-Systems zum Schutz der Trinkwasserversorgung vor derartigen Anschlägen. In der konzeptionellen Phase 1 von STATuS leistet IWW Beiträge zu folgenden Teilzielen: 1. Sicherheitsanalyse: Ermittlung und Bewertung bedrohungsrelevanter Einflussgrößen und Rahmenbedingungen der Wasserversorgung. 2. Teilziel Prävention: Definition und konzeptionelle Planung des zur Detektion und Aufdeckung von Anschlägen notwendigen Bedarfs an geeigneten Techniken. 3. Teilziel Reaktion: Konzeptionelle Vorarbeiten zur gezielten Ermittlung der Eliminationsraten von CBRN-Stoffen durch gängige Aufbereitungsverfahren der Wasserversorgung. Geplante Arbeiten zu Ziel 1 (Sicherheitsanalyse): Schaffung der notwendigen Datenbasis zu CBRN-Stoffen und Definition der zu analysierenden Sicherheitsszenarien auf der Basis einer umfassenden Literatur- und Datenbankrecherche. Zu Ziel 2 (Prävention): Literaturrecherche, Definition von Anforderungen und Bedarf an Erfolg versprechende Techniken, Ausarbeitung von Validierungskriterien und Testszenarien. Zu Ziel 3 (Reaktion): Auf der Basis einer Literaturrecherche wird eine Stoff- und Verfahrensauswahl getroffen und ein Versuchsprogramm für die nächste Phase des Vorhabens ausgearbeitet.