Das Projekt "Protozoen als Testorganismen auf ausgewaehlte Xenobiotika in Lebens- und Futtermitteln" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Bayerische Hauptversuchsanstalt für Landwirtschaft durchgeführt. 1) Erarbeitung von Bedingungen zur Kultivierung von Tetrahymena thermophila. 2) Beeinflussung der Proliferation und/oder Vitalitaet von Tetrahymena thermophila durch Xenobiotica (zunaechst Rueckstaende von Pflanzenschutzmitteln, Schwermetalle, Hormone). Die Arbeiten stehen noch am Anfang.
Das Projekt "Das Phagosom von Tetrahymena thermophila" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Wuppertal, Fachgruppe Chemie und Biologie, Arbeitsgruppe Biologie: Zoologie und Biologiedidaktik durchgeführt. Der Einzeller Tetrahymena gehört zu den Wimpertierchen, wie das bekannte Pantoffeltierchen. Um sich zu ernähren, nimmt Tetrahymena seine Nahrung (oft Bakterien, kleine Einzeller) über eine Phagozytose in kleinen Vesikeln, den Phagosomen, auf. Diese enthalten alle für die Verdauung notwendigen Enzyme und durchlaufen innerhalb der Zelle eine so genannte Cyclose, während welcher die Nährstoffe abgebaut werden. In einem molekularbiologischen und biochemischen Ansatz werden die Gene und damit die Enzyme des Phygosoms ermittelt.
Das Projekt "Testung der zellbiologischen Wirkungen von Xenobiotika mit Tetrahymena thermophila" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Gießen, Fachbereich 08, Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Institut für Tierphysiologie durchgeführt. Die Wirkung toxischer und anderer xenobiotischer Substanzen auf die einzelnen zellbiologischen Prozesse ist in vielen Faellen nicht gut untersucht. Die Kenntnis der subletalen Effekte ist jedoch fuer die Entwicklung protektiver Massnahmen wichtig. Fuer einige Modellsubstanzen, die als toxisch bekannt sind, haben wir die Effekte an Tetrahymena untersucht. Dieser freilebende, einzellige Eukaryot ist als Testorganismus besonders interessant, weil seine Wachstums- und Vermehrungsraten sehr konstant sind und eine groessere Anzahl zellbiologischer Parameter relativ leicht und genau erfasst werden koennen. Wir haben gezeigt, dass verschiedene Substanzen unterschiedliche Wirkmuster haben: Adriamycin wirkt z.B. vornehmlich auf die Transkription, Anilin auf die Synthese aller Makromolekuele gleichartig. Verschiedene Derivate des Anilins wirken im Prinzip gleichartig, aber doch mit charakteristischen Varianten. Vergleichende Untersuchungen zeigten, dass das Wirkmuster bei so verschiedenen Zelltypen wie Tetrahymena und menschlichen Zellen in Kultur gleich ist, die Ergebnisse von Tetrahymena somit auf andere Organismen uebertragen werden koennen. Diese und weitere Ergebnisse lassen den Einsatz von Tetrahymena thermophila als Testorganismus als sehr aussichtsreich erscheinen.