Das Projekt "HYEUROPE - 2008 - Mining area hyperspectral experiment for detection of minerals, vegetation and salinization in mining areas of Central Germany" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Geowissenschaften durchgeführt. Der hyperspektrale Flugzeugscanner HyMap (HyVista, Australien) wurde im Sommer 2008 in 53 Testgebieten in vier europäischen Ländern (D, F, E, NL) für unterschiedliche thematische Fragestellungen im Rahmen der HY-Europe-2008-Kampagne geflogen. Die Fachgruppe Geofernerkundung beteiligte sich in enger Kooperation mit dem GFZ Potsdam an diesem europäischen Experiment. Die Testgebiete umfassen die Kali- und Salzhald Teutschenthal sowie die Region Goitzsche/Muldenaue. Ziel der Arbeiten sind die Detektion von schwermetallbelasteter Flussauenvegetation, von Pioniervegetationsgesellschaften auf Kippsedimenten, Bodenversaltzung und Indikatoren der Bodenversalzung in landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie Mineralneubildungen im Bereich des Austrags aus der Halde.
Das Projekt "System- und Prozessanalyse von intensivanthropogen überprägten Landschaften am Beispiel der Bergbaufolgelandschaft Teutschenthal Bahnhof" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Halle-Wittenberg, Institut für Geowissenschaften und Geographie durchgeführt. Ein weltweit ökologisches, insbesondere landschaftsökologisches Problem sind an der Erdoberfläche auftretende Salzanomalien. Sowohl natürliche (Salzseen, Salzpfannen), besonders aber künstliche Salzanreicherungen in Form von salzführenden Bergbauhalden führen aufgrund ihrer phytotoxischen Wirkung zu erheblichen langjährigen Beeinträchtigungen biologischer und aquatischer Lebensräume. An der Kalihalde Teutschenthal bei Halle (Saale) ist nach Durchsickerung salzhaltiger Auslaugungswässer durch ein historisches Braunkohleabbaugebiet eine geschützte sekundäre Binnensalzstelle inmitten intensiver Mineralfällung entstanden, was eine besondere Struktur- und Prozessvielfalt bedingt. Aufgrund der vielfältigen anthropogenen Eingriffe ist ein komplexes Wirkungsgefüge entstanden, welches weiterer Forschung bedarf. Mittels raumzeitlicher Analysen der anthropogenen Eingriffe und deren daraus resultierenden Folgeerscheinungen sowie der Auswertung von hyperspektralen Fernerkundungsdaten und geophysikalischer Messmethoden ist das Prozessgeschehen im komplexen Wirkungsgefüge zu erklären. Die zu erwartenden Forschungsergebnisse dienen zum Einen der Implementierung des grundlegenden salinar-morphologischen und geoökologischen Wissens in Sachsen-Anhalt, zum Anderen können sie auf andere Gebiete übertragen werden und somit neue Kenntnisse generieren.