Das Projekt "Teilvorhaben: Experimentelle und numerische Charakterisierung des Verbundwerkstoffverhaltens" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Darmstadt, Institut für Massivbau, Fachgebiet Werkstoffe im Bauwesen durchgeführt. Mineralisch gebundene Deckschichten von Wärmedämmverbundsystemen sind hohen thermischen und hygrischen Lasten unterworfen, die zu Schäden in Form von Rissbildungen führen. Zur Schadensvermeidung werden daher dem Dünnschichtmörtel häufig kurze Kunststofffasern zugemischt. Im FuE-Kooperationsprojekt wird eine neuartige chemische Anbindung der polymeren Fasern an die zementgebundene Matrix angestrebt. Mit der Funktionalisierung der Faseroberfläche durch den Einsatz von 'Symplex'-Molekülen werden physikalisch-chemische Verbindungen zwischen Faseroberfläche und zementgebundenem Mörtelsystem aufgebaut, die eine deutliche Verbundsteigerung und damit eine deutliche Leistungssteigerung von Deckschichten für WDVS bewirken sollen. Am WIB wird die Wirkung einer Funktionalisierung von Faseroberflächen auf das Verhalten der Deckschicht von WDVS in umfangreichen experimentellen und theoretischen Arbeiten erkundet. Die Ergebnisse sollen der IONYS AG wichtige Erkenntnisse zur Optimierung der Symplex-Strukturen liefern. Hierzu wird neben klassischen Versuchsreihen auch die Thermomechanische Analyse (TMA) eingesetzt, mit der das für WDVS maßgebende viskoelastische Verhalten der faserbewehrten Decksschichten unter realen, sich stets ändernden thermischen und hygrischen Lasten an Fassaden erforscht werden kann. Numerische Untersuchungen sollen weitere Hinweise zur Wirkung der Funktionalisierung auf großflächige Deckschichen geben, die anhand großflächiger Versuche verifiziert werden.
Das Projekt "Brandverhalten von Holzkonstruktionen für den Hoch- und Industriebau" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Konstruktiven Ingenieurbau durchgeführt. Das Ziel des vorliegenden Forschungsprojektes ist es, das Brandverhalten von Holzkonstruktionen wie Wand- und Deckenbauteile in Skelett- und Block-Tafelbauweise und Fassadenelementen experimentell zu ermitteln. In weiterer Folge soll eine numerische Berechnungsmethode entwickelt werden. Zukünftig sollte auf Basis der experimentellen Untersuchung für den Hoch- und Industriebau das Brandverhalten von Holzbauteilen, aber auch von Holzbauwerken rechnerisch beurteilt werden können. Für die Beurteilung des Brandverhaltens eines Gebäudes ist neben der Kenntnis des Brandverhaltens der Haupttragkonstruktion auch die Temperatur- und Rauchausbreitung in Abhängigkeit der vorhandenen Brandbelastung und vorhandenen Öffnungsflächen, die Wirkung aktiver Brandmaßnahmen (z.B. Rauchmelder), die Gebäudekonzeption (Fluchtwege) aber auch das menschliche Verhalten im Brandfall von Bedeutung. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem unterschiedlichen Verhalten und damit der Bewertung der verschiedenen Werkstoffe unter Brandeinwirkung im Bauwesen zu. Die Interaktion der verschiedenen Baustoffe mit Holz sollen experimentell und numerisch erforscht werden. Auch sollen die verschiedenen Bauweisen mit den unterschiedlichen Werkstoffen insbesondere unter Brandeinwirkung analysiert und vergleichend dargestellt werden. Hier gibt es auf internationaler Ebene noch großen Forschungsbedarf, da ein Vergleich des Brandverhaltens von gesamten Konstruktionen mit unterschiedlichen Werkstoffen fehlt. Die Ergebnisse des Projektes sollen anwenderorientiert dargestellt und den Tragwerksplanern, Architekten, Behörden, etc. zur Verfügung gestellt werden.