Das Projekt "Biologische Abbau von Fungiziden, die bei Zitrusfrüchten eingesetzt werden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Hamburg-Harburg, Arbeitsbereich Biotechnologie II - Biotransformation und -Sensorik durchgeführt. Thiabendazole, o-Phenylphenol und Imazalil sind Fungiziden, die als Konservierungsmittel bei Zitrusfrüchten eingesetzt werden. Man will forschen was mit diesen Substanzen bei der Kompostierung aus Grünabfall und aus Bioabfall der Orangenschalen geschiet. Wenn die Substanzen bei der Kompostierung umgesetzt werden, werden die Abbaubakterien identifiziert und den Stoffwechselweg bestimmt. Wenn die Fungiziden nicht abbaubar sind, soll bestimmt werden wo diese Substanzen bleiben und ob sie nicht durch Änderung der Bedingungen abgebaut weden können.
Das Projekt "Verhalten von Pestiziden während der kombinierten anaerob-aeroben Bioabfallbehandlung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Erlangen-Nürnberg, Medizinische Klinik III mit Poliklinik durchgeführt. Im Rahmen der Untersuchungen zu pestizidbelasteten Eintragspfaden in den Biomüll wurde neben der weitergeführten Analyse von Obst-, Gemüse- und Blumenabfällen ein Schwerpunkt auf die Pestizidbelastung des Biomülls durch Südfruchtschalen gelegt. Zu diesem Zweck wurden 105 verschiedene Südfruchtschalen auf 18 Pestizide hin untersucht. In allen Proben wurden Pestizidrückstände detektiert. Bei den am häufigsten und in den höchsten Konzentrationen gefundenen Pestiziden handelt es sich um Thiabendazol und ortho-Phenyl-Phenol. Insgesamt waren die Schalen von Zitrusfrüchten stärker belastet als die Schalen von Kiwis und Bananen. Auf diesen Ergebnissen aufbauend, wurde die Belastung des Biomülls durch eingetragene Südfruchtschalen abgeschätzt. Auf der Grundlage der mikrobiellen Gasproduktion während der Biomüllvergärung wurde die Toxizität der gefundenen Pestizide untersucht. Dabei führte ausschließlich ortho-Phenyl-Phenol zu einer Hemmung der mikrobiellen Gasproduktion. Zur Untersuchung von Mobilität und Stabilität ausgewählter Pestizide während der kombinierten anaerob-aeroben Biomüllbehandlung wurden Bioreaktoren eingesetzt. Mit Hilfe kontinuierlicher bzw. täglicher Messungen der Größen Gaszusammensetzung, Fettsäuren, Chemischer Sauerstoffbedarf, gelöster organischer Kohlenstoff, Gasproduktion, pH-Wert, Redoxpotential und Temperatur konnte der Vergärungsprozeß eindeutig in harakteristische Prozeßphasen eingeteilt werden. In Reaktor- und Batchexperimenten wurde das Verhalten ausgewählter Pestizide mit unterschiedlichen physiko-chemischen Eigenschaften im Detail untersucht. Dabei wurde gezeigt, daß das unpolare und hochtoxische Insektizid Endosulfan auch während des Vergärungsprozesses fast vollständig an der Festmatrix adsorbiert bleibt und nur marginal ins Prozeßwasser übertritt. Ein Abbau dieses Chlororganopestizids konnte nicht festgestellt werden. Das polare Fungizid Benomyl hydrolysierte spontan in die toxischen Produkte Butylisocyanat und Methyl-1H-benzimidazol-2-ylcarbamat (MBC). Das Fungizid MBC konnte zu ca. 50 Prozent der Ausgangsmenge im Prozeßwasser der Biomüllvergärung nachgewiesen werden. Die aerobe Nachstabilisierung führte zu einer weiteren Freisetzung von MBC in die Wasserphase.
Das Projekt "Photochemie von heterocyclischem Pflanzenschutz mit Benzimidazol- und anderen Geruesten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Bonn, Kekule-Institut für Organische Chemie und Biochemie durchgeführt. Gegenstand der Untersuchungen sind photochemische Abbaustudien an heterocyclischen Pflanzenschutzmitteln mit dem gemeinsamen Strukturelement eines Benzinindrarolringes. In einem kombinierten Ausbildungs- und Forschungsvorhaben wurden insbesondere die Benzinindarolderivate Carbendarins, Thiabendazol und Fuberidazol untersucht. Die UV-Bestrahlung erfolgte unter Ausschluss von Sauerstoff und in Gegenwart von Singulett-Sauerstoff (1O2). Durch chromatographische Auftrennung wurden eine Reihe von Abbauprodukten erhalten. Saemtliche drei Verbindungen zerfallen unter dem Einfluss von Licht und 1O2. Orientierende Experimente am Pestizid Conmaphos leiten ueber zu Fortsetzungsuntersuchungen im National Research Centre Cairo, das durch die STZ zu diesem Zweck die Einrichtung eines Photolabors erhalten hat.