Das Projekt "Mikrobielle Lysinsynthese und -absorption im monogastrischen Tiermodell (Schwein): Einfluß der Höhe der dietätischen Lysinzufuhr und der Adaptationsdauer an die Diät" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-RehbRücke durchgeführt. Intestinal (mikrobiell) synthetisiertes Lysin trägt vermutlich zur Deckung des metabolischen Lysinbedarfs bei. Unklar ist, a) die quantitative Bedeutung des mikrobiell syntethisierten Lysins für den Wirt, b) ob die Bedeutung dieses Beitrages unter lysinarmer Ernährung steigt, und c) ob dieser von der Adaptationsdauer an eine niedrige Lysinzufuhr abhängig ist. Zwanzig Minischweine erhielten für 90 oder 0 Tage eine adäquate (0.66Prozent) oder niedrige (0.26Prozent) Lysinzufuhr. Anschließend wurde 10 Tage 15NH4Cl verabreicht, um das intestinal synthetisierte Lysin zu markieren und den endogenen Lysinverlust zu bestimmen. Zudem wurden 13C-Lysin-bzw. 13C-Leucininfusionen zur Bestimmung der Lysin- und Leucinkinetik durchgeführt. Zur Bestimmung des mikrobiellen Lysinanteils am Körperprotein und am Plasma-Lysinturnover wurden die 15N-Lysinanreicherung im Plasma, Ganzkörperprotein und Chymus bzw. Fäzes gemessen. Nach vorläufigen Ergebnissen scheint der Beitrag des mikrobiellen Lysins am Plasma-Lysinturnover bei lysindefizienter Ernährung nach 100-tägiger Adaptation signifikant vermindert zu sein, während Darmgewebe gleichzeitig eine erhöhte 15N-Lysinanreicherung aufweisen. Dies könnte bedeuten, dass bei lysinarmer Ernährung nur die Darmgewebe von einer eventuell erhöhten mikrobiellen Lysinsynthese profitieren, jedoch nicht der Gesamtorganismus.
Das Projekt "Membranaufbau von Immunzellen: Abhängigkeit von der Verfügbarkeit langkettiger, mehrfach ungesättigter Fettsäuren und immunologische Bedeutung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Leipzig, Veterinär-Physiologisch-Chemisches Institut durchgeführt. Das Netzwerk 'Membran-Aufbau' hat zum Ziel, die Abhängigkeit der Lipidkomposition biologischer Membranen von der Verfügbarkeit langkettiger, mehrfach ungesättigter Fettsäuren aus der Nahrung zu ergründen und die immunologische Bedeutung dieser Modulierbarkeit zu beleuchten. Hierzu werden folgende Fragestellungen durch das Netzwerk untersucht: I.) Werden ungesättigte Fettsäuren bevorzugt in bestimmte Phospholipidklassen eingebaut? II.) Bestehen Unterschiede im Einbau von ungesättigten Fettsäuren zwischen verschiedenen Membrandomänen? III.) Welche Auswirkungen hat der Einbau ungesättigter Fettsäuren auf Membran-vermittelte Prozesse in vitro und in vivo? Das Netzwerk konzentriert sich hierbei auf die Untersuchung von Immunzellen. Auf diese Weise soll die Beeinflussbarkeit der Immunabwehr durch Nahrungslipide transparent gemacht und die Relevanz für die tierische/menschliche Gesundheit analysiert werden. Die Ergebnisse des Netzwerkes sollen in einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Hierzu werden zum Ende des Antragzeitraumes die gewonnenen Erkenntnisse in einem Symposium präsentiert. Zudem erfolgt die Dokumentation der Ergebnisse in Form eines Sammelbandes.
Das Projekt "Charakterisierung bioenergetischer Prozesse in mononukleären Leukozyten hochleistender Milchkühe mit positiver und negativer Energiebilanz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH), Institut für Agrarwissenschaften durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Quantifizierung bioenergetischer Prozesse während der Aktivierung mononukleärer Leukozyten aus dem peripheren Blut (PBMC) und deren Beziehung zum Energiestatus des Tieres und zu den immunoregulatorischen Blutparametern bei Hochleistungskühen in der peripartalen Phase von -8 bis +12 Wochen relativ zur Kalbung. Normale und überkonditionierte Kühe werden verglichen, letztere sind durch eine ausgeprägtere negative Energiebilanz gekennzeichnet und haben ein höheres Risiko für Infektionskrankheiten. Zur Charakterisierung der bioenergetischen Prozesse des PBMC Stoffwechsels werden die Zellrespiration und Zelladhäsion und der Beitrag und die Hierarchie verschiedener funktionaler Komponenten (Ionentransport, Makromolekülsynthese) quantifiziert. Die Messung der Tierrespiration mittels indirekter Kalorimetrie während ad libitum und restriktiver Fütterung dient der Berechnung des gesamten Energieumsatzes, des Ruheumsatzes und der Energiebilanz. Es wird erwartet, dass Unterschiede in den bioenergetischen Prozessen des PBMC Stoffwechsels zwischen den Tiergruppen im Zusammenhang stehen mit Unterschieden in der Energiebilanz und im Energieumsatz. In diesem Projekt werden klassische Methode mit neuen innovativen Ansätzen auf der in vivo und in vitro Ebene kombiniert. Die Ergebnisse dieses systemischen Ansatzes zum Zusammenhang des Energieumsatzes der Immunzelle und des Tieres sind von allgemeiner Relevanz für die Grundlagenforschung und potentiell auch für die angewandte (landwirtschaftliche) Forschung von Interesse.