Das Projekt "Kühlschmierstoffe aus Altfetten und technischen tierischen Fetten" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik durchgeführt. Insbesondere bei der spanenden Metallbearbeitung werden in großem Umfang Mineralöl-basierte Kühlschmierstoffe eingesetzt, die aus Gründen des Umweltschutzes und der Resourcenschonung durch nativ basierte Produkte ausgetauscht werden sollten. Nativ basierte Kühlschmierstoffe besitzen zwar hinsichtlich ihrer anwendungsbezogenen Eigenschaften und ihrer Umweltverträglichkeit ein großes Potential, werden aber aus Kostengründen kaum eingesetzt. Die hohen Kosten für diese Produkte sind vor allem im teuren Rohstoff (Pflanzenöl) und im hohen Syntheseaufwand bei der Weiterverarbeitung zu Schmierstoffgrundölen begründet. Konkurrenzfähige native Kühlschmierstoffe lassen sich somit nur mit kostengünstigeren Rohstoffen, wie z.B. Fetten aus der Tierkörperbeseitigung, und durch Einsparungen beim Syntheseprozeß herstellen. Ziel des Projektes war die Entwicklung eines solchen qualitativ hochwertigen, oxidationsstabilen Kühlschmierstoffgrundöls auf Basis von Estern aus Altspeisefetten und technischen Tierfetten. Analysen zeigten, daß ein 2-Ethylhexylester auf Basis von Altspeisefett am besten als Kühlschmierstoffgrundöl geeignet war. Dieser Ester zeichnete sich vergleichsweise durch den niedrigsten Pourpoint, den höchsten Flammpunkt und die niedrigste Säurezahle sowie durch eine hervorragende kinematische Viskosität aus. Bei Schleifversuchen im Labormaßstab zeigten sich die aus Tier- und Altspeisefett hergestellten 2-Ethylhexylester sowohl bezüglich Oberflächenkennwerten und Prozeßstabilität als auch bezüglich des Verschleißverhaltens als geeignet. Die Verwendung der Fette zur Herstellung von Kühlschmierstoffen ist demnach prinzipiell möglich. Als Voraussetzung für einen vermarktbaren Kühlschmierstoff muß allerdings zum einen die gesicherte Qualität der Rohfette (Definition von Mindestqualitäten) und zum anderen ein weiter optimiertes Herstellungsverfahren sowie ein angepaßtes Filterverfahren angesehen werden.