Das Projekt "Teilprojekt: DLR" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. - Deutsches Fernerkundungsdatenzentrum durchgeführt. Eine nachhaltige Stadtentwicklung erfordert innovative Konzepte und Techniken zur Erhebung aktueller und flächendeckender Informationen über Zustand und Entwicklung des städtischen Systems. Derzeit werden diese Informationen in Russland mit Hilfe von kostenintensiven bzw. nur bedingt fortschreibbaren Verfahren wie Statistiken oder Kartierung mittels Digitalisierung aus Luftbildern gewonnen. Vor diesem Hintergrund zielt SEN4RUS auf die Gestaltung innovativer und kosteneffizienter Methoden zum Siedlungsmonitoring basierend auf dem Einsatz von Erdbeobachtungsdaten ab, um damit neue Wege zur Verbesserung der Stadt- und Raumplanung aufzuzeigen. Dabei soll gezielt das Know-how aus dem ERA.Net-RUS Projekt GEOURBAN genutzt werden, um neuartige Copernicus-/Sentinel-Daten sowie Verfahren der Big Data Analyse in ein webbasiertes Service- und Informationssystem (WIS) für die russische Stadtplanung zu implementieren. SEN4RUS verfolgt zudem einen Community of Practice (CoP) Ansatz, was bedeutet, dass in jeder Fallstudie bzw. Modellstadt (St. Petersburg, Omsk und Wladiwostok) lokale Akteure und Wissenschaftler des SEN4RUS Projekts regelmäßig zusammenkommen, um die Konzepte und Techniken zu erörtern und zu optimieren. Das DLR ist für WP4 verantwortlich, das auf die Verarbeitung von Sentinel-Daten ausgerichtet ist. Dabei werden modernste Methoden verwendet und zum Teil neu entwickelt, um Geoinformations-Produkte aus Satellitenaufnahmen der Sentinel-Systeme abzuleiten. Der Fokus liegt dabei auf der multitemporalen sowie synergistischen Auswertung (z.B. Sentinel-1 und -2) mittels Sentinel-Satelliten. Zielprodukte sind die Siedlungsstruktur, die Bodenversiegelung, die Bebauungsdichte und das Bauvolumen. Das DLR ist neben WP4 auch in das Projektmanagement und die Repräsentation (WP1 und WP7) sowie WP3 eingebunden, dass sich der Auswahl und Bewertung satellitenbasierter Indikatoren zur Unterstützung der Stadtplanung in Russland widmet.
Das Projekt "Aufbau von Vertrauen in die Tiefenentsorgung: die Bohrloch-Einspritzungsorte bei Tomsk-7 und Krasnojarsk-26" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forschungszentrum Karlsruhe GmbH in der Helmholtz-Gemeinschaft, Institut für Nukleare Entsorgung durchgeführt. Objective: BORIS will use data and samples from the Russian deep borehole injection sites for liquid radioactive waste at Tomsk-7 and/or Krasnoyarsk-26 to further understanding of the chemical behaviour and migration of radionuclides in the geological environment, and thereby build scientific and societal confidence in radioactive waste disposal safety assessments and the deep disposal concept. At the Russian sites, it is possible to study radionuclide geochemical behaviour at similar depths to those envisaged for a deep geological repository for radioactive wastes. Models of radionuclide solubility, speciation and transport over a wide range of pH and Eh will be tested and corroborated. BORIS will demonstrate the ability of Western PA models to assess a 'real-world' example of radionuclide migration in the deep geological environment, and will evaluate the extent to which the new data can be used to build confidence in geosphere performance. Prime Contractor: Galson Sciences Ltd., Oakham (Leichestershire); UK.
Das Projekt "Messungen der 129I-Emissionen der Aufbereitungsanlagen in Tomsk, Krasnojarsk und Tscheljabinsk für 131I-Dosisrekonstruktionen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Fakultät für Physik durchgeführt. Im weiträumigsten Gebiet um die militärischen 239Pu-Produktionsanlagen in Tscheljabinsk, Tomsk und Krasnojarsk und um das Testgebiet von Semipalatinsk wird mit Hilfe von Messungen des langlebigen 129I eine retrospektive Dosimetrie des kurzlebigen 131I durchgeführt. Unter Miteinbeziehung der 129I-Einträge durch die Kernwaffentests, die zivilen Aufbereitungsanlagen La Hague und Sellafield und den Reaktorunfall von Tschernobyl wird eine Datenbasis für die Verwendung von 129I als Tracer in der Umwelt erstellt. Wasserproben von Seen mit langen Abflusszeiten wie Khuvsugul Nuur, Uvs Nuur, Orog, Achit (alle Mongolei), Baikal, Balachasch, Issyk Kul und von kleineren Seen und Bodenproben aus dem Gebiet werden genommen. Mit Beschleunigungsmassenspektrometrie werden 129I /127I-Verhältnisse gemessen und 129I-Fluenzen abgeleitet. 129I-Immissionen und -Verteilungen werden mit atmosphärischen Transportrechnungen erhalten. In Abhängigkeit der Bestrahlungszeit der Brennelemente und der Wartezeit zwischen Bestrahlung und Aufbereitung werden mit atmosphärischen Transportmodellen 131I-Aktivitäten im Bereich der Anlagen und im Altai-Gebiet berechnet.