Das Projekt "Ameisen auf Halbtrockenrasen: Stellung im Nahrungsnetz, Einfluss auf Biodiversität im Boden und auf Pflanzenwachstum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Göttingen, Institut für Zoologie, Anthropologie und Entwicklungsbiologie, Abteilung Ökologie durchgeführt. Ameisen sind eine dominierende Tiergruppe auf Trockenrasen und Halbtrockenrasen. Sie wirken als 'Ökosystemingenieure' in vielfältiger Weise auf die Bodenstruktur im Bereich ihrer Nester mit Veränderungen der Bodenfauna und Veränderung der Wachstumsbedingungen für Pflanzen. Außerdem haben sie Effekte als Räuber Prädatoren im Nahrungsnetz, sind Konkurrenten für andere räuberische Gruppen (vor allem Spinnen) und haben mutualistische Beziehungen zu Blattläusen, woraus sich eine weitere Komponente des Einflusses auf das Pflanzenwachstum ergibt.
Das Projekt "Teilprojekt: Multi-trophische Interaktionen von Tagfaltern entlang von Managementgradienten in Graslandschaften und Wäldern (BATMAN)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften, Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie durchgeführt. Ökosystemprozesse wie Prädation und Parasitierung von Herbivoren entlang von Management- Intensitätsgradienten in der Kulturlandschaft sind nur unzureichend untersucht. Mit Experimenten können erfolgreich sowohl Bottom up- als auch Top down-Regulierungen von Herbivoren gestestet werden. In diesem Projekt wollen wir die relative Bedeutung von unterschiedlichen Prädatorengruppen und endophytischen Pilzen in den Nahrungspflanzen von Tagfalterraupen entlang eines Management-Intensitätstsgradienten untersuchen. Es werden auch die Artendiversität von Tagfaltern und ihren Parasitoiden und die Infektionsrate einer Grasart mit einem endophytischen Pilz entlang dieses Gradienten untersucht. Die Aufnahmen werden in allen 300 intensiven Plots (Wald und Grasland) durchgeführt. Die Experimente werden in der Hälfte dieser Plots oder in den sehr intensiven Plots durchgeführt. Im ersten Experiment auf den sehr intensiven Plots werden verschiedene Prädatorengruppen ausgeschlossen. Wir nehmen an, dass Herbivore auf extensiveren Flächen besser durch Prädatoren kontrolliert werden. In einem zweiten Experiment manipulieren wir die Qualität in den Futterpflanzen durch endophytische Pilze, die insektentoxische Alkaloide produzieren, und vergleichen sie mit Endophyten freien Pflanzen. Mit und ohne Prädatorenausschluss quantifizieren wir die relative Bedeutung von Bottom up- und Top down-Kontrolle entlang des Management Gradienten. Wir nehmen an, dass Bottom up wichtiger und Top down mit zunehmender Management Intensivierung weniger wichtig wird. Wir werden die Infektionsrate einer Grasart mit dem Pilz Neotyphodium sp. quantifizieren und in Labortests die Auswirkungen des Pilzes auf Tagfalter Larven untersuchen. Schließlich sollen die Tagfalterdiversität mit Transektzählungen und ihre Parasitoide mit angezogenen Tagfalterlarven bestimmt werden. Wir nehmen an, dass die Parasitoidendiversität stärker negativ von der Management Intensivierung betroffen ist als die niedrigere trophische Ebene der Tagfalter und diese stärker als die Pflanzenarten.