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Weiterentwicklung und Verbesserung des Konzeptes zur Begrenzung von Konservierungsmitteln für Produkte mit dem Blauen Engel

Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde die biologische Prüfmethode der Checkliste zur stofflichen Bewertung im Rahmen des Aufnahmeverfahrens für weitere Topfkonservierungsmittel in den Anhang 1 zur Vergabegrundlage RAL-UZ102 "Emissionsarme Innenwandfarben" überarbeitet. Der Test für den Einsatz von Konservierungsmitteln in seiner jetzigen Fassung besteht seit nahezu 20 Jahren und erfolgt ausschließlich an weißer Dispersionsfarbe für den Innenraum. Die hierbei ermittelten Höchstmengen für den Einsatz von Topfkonservierern werden z.Zt. auch auf andere Innenraumbauprodukte übertragen. Ziel war es zu klären, ob die Anforderungen an die Topfkonservierung bei Farben tatsächlich für andere Innenraumbauprodukte übernommen werden können. Die im Vorhaben durchgeführten Versuche deuten darauf hin, dass dies nicht ohne weiteres möglich ist. Nach Rücksprache mit Vertretern aus der Industrie wurde das Keimspektrum für die Prüfung zudem um Hefe- und Schimmelpilze erweitert. Des Weiteren wurde eine künstliche Alterung eingeführt und überprüft, ob dies einen Einfluss auf den Gehalt an Isothiazolinonen hat. Die Konzentration von Isothialzolinonen wurde mittels Ultra-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie kontrolliert und hinsichtlich einer Korrelation mit dem Wachstum von Mikroorganismen ausgewertet. Da die in den Innenraumbauprodukten zugesetzten Isothiazolinone als Kontaktallergene bekannt sind, ist es ein Ziel des "Blauen Enge"-Umweltzeichens, die geringste erforderliche Menge an Konservierungsmittel in den Produkten zu verwenden, ohne die positive Auswirkung der Topfkonservierung zu gefährden. Daher sind die Optimierung der Leistungsstärke von Konservierungsmitteln und die Kontrolle der Hygiene im Herstellungsprozess von zunehmender Bedeutung. Um Einblicke in den Herstellungsprozess von Farben zu gewinnen, wurden im Rahmen des Vorhabens vier Farbwerke besichtigt, in denen weiße Innenraumfarben produziert werden, die mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel" ausgezeichnet sind. Gemeinsam mit den Fachleuten vor Ort wurde diskutiert, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Werkshygiene ergriffen werden können, um den Einsatz von Topfkonservierern möglichst gering zu halten. Des Weiteren wurde in dem Forschungsvorhaben untersucht, ob eine schnellere Bestimmung der Keimzahl in den Rohstoffen mittels quantitativer Polymerasekettenreaktion bereits im Farbwerk realisierbar ist. Quelle: Forschungsbericht

Weiterentwicklung der produktbezogenen Anforderungen an Konservierungsmittel für Produkte mit dem Blauen Engel zum Schutz der Gesundheit

Die Zertifizierung von Lasuren, Vorlacken und Decklacken durch den Blauen Engel erfolgt derzeit durch Beurteilung der Zusammensetzung ihrer Formulierung oder durch Verwendung eines Emissionstests (nach DIN EN 16402). Aufgrund des Wassergehalts dieser Produkte müssen Konservierungsmittel hinzugefügt werden, um das Produkt vor dem Abbau durch Mikroorganismen zu schützen und damit seine Haltbarkeit während der Lagerung im Gebinde zu verlängern. Das Hauptziel dieses Forschungsprojekts war es zu bestimmen, ob der in einem früheren Projekt (FKZ: 3715373040) überarbeitete Gebrauchstauglichkeitstest ("Biotest") zur Feststellung der Wirksamkeit von Bioziden zur Gebindekonservierung in weißer Innenraumwandfarbe auch für andere Beschichtungsmaterialien für Innenräume wie Lasuren, Vorlacke und Decklacke verwendet werden kann. Es wurden gealterte (bei 40˚C) und nicht gealterte Produkte untersucht. Die Studie zeigte, dass es Unterschiede in der Empfindlichkeit der verschiedenen Beschichtungen gegenüber den verwendeten Mikroorganismen gab. Die Ergebnisse sind detailliert im Bericht wiedergegeben, ebenso wie drei Richtlinienformulierungen für die verschiedenen Produktarten, die nach Rücksprache mit Vertretern der beteiligten Branchen definiert wurden. Ein weiteres Ziel war es festzustellen, ob konservierungsmittelfreie, weiße Innenwandfarben, die im Heimwerkerbaumarkt erhältlich sind, frei von mikrobiologischer Kontamination sind. Aufgrund der Entscheidung des Umweltbundesamtes (Dezember 2018), Konservierungsmittel in Wandfarben mit dem Blauen Engel nicht zuzulassen, haben gekennzeichnete, konservierungsmittelfreie, weiße Innenraumwandfarben zunehmend an Bedeutung gewonnen. Erste Untersuchungen zur Besiedlung von konservierungsmittelfreien Farben wurden mit zwei alkaliphilen Bakteriengattungen durchgeführt, die aus einer konservierungsmittelfreien Farbe isoliert worden waren. Quelle: Forschungsbericht

Weiterentwicklung der produktbezogenen Anforderungen an Konservierungsmittel für Produkte mit dem Blauen Engel zum Schutz der Gesundheit

Das Projekt "Weiterentwicklung der produktbezogenen Anforderungen an Konservierungsmittel für Produkte mit dem Blauen Engel zum Schutz der Gesundheit" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Abteilung 4 Material und Umwelt, Fachgruppe 4.1 Biologische Materialschädigung und Referenzorganismen durchgeführt. a) Ein Ziel des Blauen Engel ist es, die Konservierungsmittelgehalte soweit wie möglich zu reduzieren, jedoch diese Produkte für die Lagerung und den Transport vor mikrobiellem Befall zu schützen, um ein Verderben zu vermeiden. Im Vorfeld der Entwicklung eines produktspezifischen Gebrauchstauglichkeitstests sollte die Durchführbarkeit für verschiedene Produkte (z. B. Dichtstoffe und Leder) beurteilet werden. Hierfür ist eine Weitentwicklung des Gebrauchstauglichkeitstestes zur Bestimmung der Wirkungsgrenze von Konservierungsmitteln notwendig. Gleichzeitig sind die gesundheitlichen Auswirkungen insbesondere der sensibilisierenden Wirkung von Konservierungsmitteln zu betrachten und Vorschläge für eine Vermeidungsstrategie zu entwickeln. b) Für die Dichtmassen ist beispielsweise zu klären, ob und wie die Bewertung der Topfkonservierung an Dichtstoffen erfolgen kann, die zur Verbesserung und Minimierung des Einsatzes von Konservierungsmitteln führen könnte. Bei dem Einsatz von Filmkonservieren in Sanitärsilikonen ist ein Gebrauchstauglichkeitstest zu entwickeln, welcher zur zusätzlichen Beurteilung der Topf- auch die Filmkonservierung abbildet. Für die Filmkonservierung ist weiter die Möglichkeit eines Vorgehens zur Ermittlung der Dauer des Schutzes gegen den Befall von Schimmelpilzen zu ermitteln. Für das Umweltzeichen Leder ist zu prüfen, wie die Gebrauchstauglichkeit der Konservierung ermittelt werden kann und ob die Höchstwerte der Konservierungsmittel im Leder an den Stand der Technik angepasst werden müssen. Der Gebrauchstauglichkeitstest zur Bestimmung der Wirkungsgrenzen von Konservierungsmitteln bei Blauer Engel Produkten soll produktscharf sein und auf der Grundlage ausführlicher Messungen vorbereitet und produktbezogen gestaltet werden. Der Gehalt an Konservierungsmittel ist zu minimieren, um gesundheitlichen Auswirkungen zu vermeiden. Der Schutz gegen Schimmelbefall soll mit eine Mindestwirksamkeitsdauer ausgewiesen werden.

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