API src

Found 29 results.

Weltwassertag 2022: Grundwasser ist Gewässertyp des Jahres 2022

null Weltwassertag 2022: Grundwasser ist Gewässertyp des Jahres 2022 Baden-Württemberg/Karlsruhe „Mit ihrem regelmäßigen Grundwasser-Monitoring setzt die LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg das Motto des diesjährigen Weltwassertags „Making the invisible visible“ eins zu eins um. Schon seit vielen Jahren beobachten und bewerten wir unser Grundwasser und tragen damit zum Schutz unserer wertvollsten Trinkwasserressource bei“, so Werner Altkofer, stellvertretender Präsident der LUBW. Die LUBW hat pünktlich zum Weltwassertag am 22. März ihren Bericht zur Grundwasserüberwachung 2020 in Baden-Württemberg veröffentlicht. Mit zahlreichen Grafiken und Tabellen informiert der Bericht darüber, wie sich die Grundwasservorräte im Land im vergangenen Jahr entwickelt haben. Er gibt außerdem darüber Auskunft, wie stark das Grundwasser beispielsweise mit Nitrat und Industriechemikalien belastet ist. In den Jahren 2018 bis 2020 wurde erstmals das gesamte Landesmessnetz mit rund 1.900 Messstellen auf Glyphosat und Trifluoracetat untersucht. Glyphosat nur sehr selten im Grundwasser nachweisbar. Glyphosat ist ein Breitbandherbizid, das heißt es wirkt nicht selektiv, sondern gegen nahezu alle Pflanzen. Sein Abbauprodukt AMPA (Aminomethyl-Phosphonsäure) kann auch aus phosphonathaltigen Putz- und Reinigungsmitteln gebildet werden. Glyphosat bzw. AMPA wurden bei der ersten landesweiten Untersuchung nur sehr selten nachgewiesen. Die Herkunft der Befunde – Landwirtschaft oder Abwasser – ließ sich an den insgesamt 16 betroffenen Messstellen nicht eindeutig klären, da meist mehrere mögliche Einflussfaktoren vorlagen. Glyphosat führt somit nicht zu einer flächenhaften Gefährdung der Grundwasserqualität. Trifluoracetat fast überall im Grundwasser zu finden Trifluoracetat (TFA) ist ein Abbauprodukt vielfältiger chemischer Erzeugnisse wie Kältemittel, Pharmaka und Pflanzenschutzmittel. Bei der ersten landesweiten Untersuchung wurde Trifluoracetat im Grundwasser nahezu überall – an rund 95 % der untersuchten Messstellen – gefunden. Die höchsten Einzelbefunde betrafen durch industrielle Abwässer bzw. Uferfiltrat beeinflusste Messstellen. Grundwasservorräte auf niedrigem Niveau Insgesamt lagen die mittleren Grundwasservorräte im Jahr 2020 auf ähnlich niedrigem Niveau wie 2019. Es wurden außergewöhnlich steile Grundwasseranstiege auf ein überdurchschnittliches Niveau zu Jahresbeginn beobachtet. Insgesamt bewegten sich die Grundwasservorräte überwiegend innerhalb des unteren Normalbereichs. Im südlichen und nördlichen Oberrheingraben sowie in Oberschwaben und dem Kraichgau waren 2020 niedrige Grundwasservorräte zu verzeichnen. Befunde von EDTA im Vergleich zu 1998 halbiert Komplexbildner können Metalle binden und sind deswegen u.a. Bestandteil von industriellen Wasch- und Reinigungsmitteln. Ein Komplexbildner ist beispielsweise die Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), welche an fast 20 % der untersuchten Messstellen - hauptsächlich in den Teilmessnetzen Industrie und Siedlung – nachgewiesen wurde. Im Vergleich zu den ersten landesweiten Untersuchungen in 1998 wird EDTA heute nur noch an halb so vielen Messstellen gefunden. „Komplexbildner sind somit ein gutes Beispiel dafür, dass es durch freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie gelingen kann, die Einträge und somit auch die Befunde im Grundwasser langfristig deutlich zu vermindern“, so der stellvertretende Präsident Werner Altkofer. Nitratbelastung nach wie vor zu hoch An rund 8% der Messstellen im Land überschreitet der Nitratgehalt 2020 den gesetzlich vorgegebenen Schwellenwert von 50 Milligramm pro Liter. Somit stellt Nitrat wie in den Vorjahren die Hauptbelastung im Grundwasser dar, auch wenn die Konzentrationen seit Jahren rückläufig sind. Seit 1994 hat die mittlere Nitratkonzentration landesweit von 29 Milligramm pro Liter um rund 24 Prozent auf 22 Milligramm pro Liter im Jahr 2020 abgenommen. Die hohe Nitratbelastung ist in der Regel auf intensiven Ackerbau bzw. auf den Anbau von Sonderkulturen zurückzuführen. Betroffen sind insbesondere Bereiche in der nördlichen und südlichen Oberrheinebene, Teile des Kraichgaus, der Neckarraum zwischen Stuttgart und Heilbronn sowie die Region Oberschwaben. Insgesamt werden rund 45% der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt. Auch in den landwirtschaftlich beeinflussten Messstellen sinken die mittleren Nitratkonzentrationen seit vielen Jahren. Seit dem Jahr 1994 von gut 38 Milligramm pro Liter auf zuletzt knapp 30 Milligramm pro Liter, was einem Rückgang von rund 23 Prozent entspricht. Dieser Rückgang resultiert unter anderem aus der Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung (SchALVO), die seit 1988 Landwirtinnen und Landwirte verpflichtet, in Wasserschutzgebieten die Flächen grundwasserschonend zu bewirtschaften. Die Landesregierung leistet entsprechende Ausgleichszahlungen für die daraus resultierenden wirtschaftlichen Nachteile. Hintergrundinformation Knapp drei Viertel des Trinkwassers wird in Baden-Württemberg aus Grund- und Quellwasser gewonnen. Die LUBW überwacht regelmäßig die Grundwasserbeschaffenheit an rund 1.900 Messstellen. Zusätzlich kontrollieren die Wasserversorgungsunternehmen die Grundwasserqualität in den Wasserschutzgebieten. Diese und weitere detaillierte Ergebnisse zu Grundwasserinhaltsstoffen sowie zu den Grundwasservorräten sind im Bericht „Grundwasser-Überwachungsprogramm – Ergebnisse 2020“ veröffentlicht, der im Publikationsdienst der LUBW unter der Webadresse https://pudi.lubw.de/ als PDF-Datei heruntergeladen werden kann. Zur Auswahl stehen hier eine zweiseitige Kurzfassung und ein 46-seitiger Fachbericht.

Glyphosat: Schritt zurück beim Schutz der biologischen Vielfalt?

Glyphosathaltige Pflanzenschutzmittel vernichten nahezu alle wild wachsenden Pflanzen auf Äckern. Eine Bedrohung für den Artenreichtum: Denn auch Insekten und Wirbeltieren wird dadurch die Lebensgrundlage genommen. Die Europäische Union wird in den nächsten Monaten über eine Wiedergenehmigung des Wirkstoffes entscheiden. Die Europäische Kommission macht mit ihrem aktuellen Vorschlag beim Artenschutz einen großen Schritt zurück und kommt ihrer Verantwortung für eine sichere Verwendung von Glyphosat nicht nach. In den aktuellen Dokumenten wird – anders als im letzten Vorschlag der EU-Kommission – der Schutz der biologischen Vielfalt durch die Beachtung sogenannter indirekter Auswirkungen von Glyphosat auf die Nahrungsnetze in der Agrarlandschaft nicht berücksichtigt. Auf dieser Grundlage lehnt das Umweltbundesamt (⁠ UBA ⁠) eine Wiedergenehmigung des Wirkstoffes Glyphosat ab. Glyphosat ist ein sogenanntes Totalherbizid: Das ⁠ Pflanzenschutzmittel ⁠ (PSM) wirkt nicht nur bei sogenannten Schadkräutern, sondern tötet flächendeckend den gesamten Ackerwildkrautbewuchs ab. Und genau darin liegt das Problem - mit der nahezu vollständigen Vernichtung aller Kräuter und Gräser auf dem Acker wird nicht nur die Vielfalt der ⁠ Flora ⁠ stark reduziert, sondern allen anderen an Ackerlebensräume gebundenen Arten wie z.B. Insekten oder Feldvögeln flächenhaft die Nahrungsgrundlage entzogen. In der Folge können ganze Nahrungsnetze von der Pflanze über Insekten bis zu den Feldvögeln zusammenbrechen. Deutschland als berichterstattender Mitgliedsstaat für die Wiedergenehmigung von Glyphosat hatte bereits in seinem ersten Bericht an die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten darauf hingewiesen, dass mit einer Wiedergenehmigung von Glyphosat ein eindeutiger Auftrag an die Mitgliedsstaaten verbundenen sein muss, die direkten und indirekten Auswirkungen auf die Vielfalt und Abundanz – also die Häufigkeit – von Nichtzielarten zu prüfen . Ziel ist es, den Schutz der biologischen Vielfalt bei der Zulassung und dem Risikomanagement von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln zu berücksichtigen. Insbesondere in intensiv genutzten Agrarlandschaften wird die Störung der Nahrungsketten durch Glyphosat zum Problem, denn dort stehen den Arten neben den Äckern, auf denen Glyphosat eingesetzt wird, kaum Alternativen zur Nahrungssuche zur Verfügung. Unter den Wirkstoffen, die auf diese Weise der biologischen Vielfalt schädigen, kommt Glyphosat eine Sonderrolle zu, da es das am häufigsten eingesetzte Herbizid darstellt. Glyphosathaltige PSM werden immerhin auf rund 40 Prozent der Felder mindestens einmal im Jahr eingesetzt, wobei im Raps sogar fast 90 Prozent der Felder betroffen sind . Studien des Umweltbundesamtes und des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zeigen, wie die Intensivierung der Landwirtschaft, die auch mit einem starken Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in ausgeräumten Landschaften einhergeht, eine stetige Abnahme der Diversität von Pflanzen, Insekten und Wirbeltieren zur Folge hatten und haben. Mit circa 50 Prozent der Landesfläche stellen Agrarlandschaften einen Hauptteil unserer Landschaft dar, sie sind für die Artenvielfalt in Deutschland von großer Bedeutung. Pflanzenschutzmittel sind ein treibender Faktor des beobachteten Biodiversitätsschwunds: Mittel, welche die Artenvielfalt schädigen sollten daher nur zugelassen werden, wenn ihre negativen Umweltauswirkungen auf ein vertretbares Maß begrenzt werden. Ökologische Ausgleichsflächen – wie Brache- oder Blühflächen – können die indirekten Effekte der Anwendung von Glyphosat zumindest abfedern, wo es keine Alternative zum Einsatz des Pflanzenschutzmittels gibt. Daher muss das Vorhalten bzw. Vorhandensein eines ausreichenden Anteils an solchen Flächen auch als eine unmittelbare Zulassungsvoraussetzung gelten. Die Mitgliedsstaaten sollten für die EU-weite Genehmigung von Glyphosat aufgefordert werden, die Relevanz von indirekten Auswirkungen beim Einsatz von Glyphosat zu prüfen und, wenn erforderlich, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Mit der Zulassung kann allerdings nur sichergestellt werden, dass die negativen Auswirkungen eines jeden PSM durch geeignete Umweltauflagen auf ein vertretbares Ausmaß reduziert werden. Mit der Einhaltung von Mindeststandards zur Umweltsicherheit bei der Anwendung eines PSM ist allerdings noch nicht erreicht, dass die gesamte derzeitige Pflanzenschutzpraxis in der Intensivlandwirtschaft als nachhaltig bezeichnet werden kann. Anforderungen an einen nachhaltigen Pflanzenschutz hat das Umweltbundesamt in einem 5-Punkte-Programm aufgezeigt . Aus Sicht des Umweltbundesamt braucht es sowohl beim Pflanzenschutz generell als auch der Genehmigung von Glyphosat im konkreten Fall einen entschlossenen Schritt nach vorn, um einen angemessenen Schutz der biologischen Vielfalt der Agrarlandschaft vor direkten und indirekten Auswirkungen von PSM sicherzustellen. Bei der Wiedergenehmigung von Glyphosat sollte auch die Europäische Kommission zeigen, dass sie das übergeordnete Ziel ihres gesetzlichen Auftrages, ein hohes Schutzniveaus für Mensch und Umwelt sicherzustellen, wirklich ernst nimmt.

Best Management Praktiken und Nachhaltige Anwendung von Glyphosatprodukten

Das Projekt "Best Management Praktiken und Nachhaltige Anwendung von Glyphosatprodukten" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Georg-August-Universität Göttingen, Zentrum für Biodiversität und nachhaltige Landnutzung.Glyphosat ist Bestandteil zahlreicher nicht-selektiver Herbizide und ist der weltweit meist verwendete Herbizidwirkstoff. Der Einsatzbereich ist hierzulande in der Regel außerhalb der Anbauzeiten der Kulturpflanzen, Aufgrund der systemischen Wirkung wirkt Glyphosat gut gegen ausdauernde Unkräuter. Besondere Bedeutung hat der Einsatz im Zusammenhang mit reduzierter Bodenbearbeitung. Der Inlandsabsatz hat sich seit 2000 nahezu verdoppelt. Die Diskussion über den Wirkstoff ist sehr kontrovers, zumal im Jahr 2016 die Entscheidung über eine europaweite Wiederzulassung ansteht. Das Projekt widmet sich nicht den toxikologischen Fragen, sondern betrachtet Glyphosat als Bestandteil des Unkrautmagenements. Das Ziel ist es, Wege für einen sparsamen Umgang mit Glyphosatherbiziden in der Landwirtschaft aufzuzeigen. Dazu stehen zunächst die Analyse der Anwendungsmuster in der deutschane Landwirtschaft im Vordergrund. Weiterhin werden Ersatzmaßnahmen bewertet und die betriebswirtschaftlichen Wirkungen von Glyphosat sowie die Kosten eines Ausstieges abgeschätzt.

Herbizidresistente, gentechnisch veränderte Pflanzen beschleunigen den Biodiversitätsverlust

Das deutsche Bundesamt für Naturschutz, das österreichische Umweltbundesamt und das schweizerische Bundesamt für Umwelt haben im Rahmen einer Literaturstudie untersuchen lassen, wie sich der langjährige Anbau herbizidresistenter gentechnisch veränderter Pflanzen (GV) auf die Umwelt auswirkt und die Ergebnisse in einem gemeinsamen Bericht veröffentlicht. Im Rahmen dieser Arbeit wurden Anbaupraktiken von GV-Pflanzen in Übersee und die Auswirkungen ihrer Bewirtschaftung auf die Ackerbegleitflora sowie die biologische Vielfalt analysiert. Eine intensive Landbewirtschaftung und die damit einhergehende Verwendung hoher Mengen an Pflanzenschutzmitteln sind Hauptursachen für den Verlust von Biodiversität. In Nord- und Südamerika werden seit knapp 20 Jahren gentechnisch veränderte Pflanzen mit Resistenzen gegen verschiedene Totalherbizide (z.B. Glyphosat) großflächig angebaut. Die Studie zeigt, dass im Verlauf dieser Zeit der Herbizidverbrauch kontinuierlich ansteigt. Die Folge ist eine deutliche Abnahme der Biodiversität auf und neben den Ackerflächen.

Kein „Weiter so“ bei Glyphosat

Maria Krautzberger zur Verschiebung der Entscheidung über die Glyphosat-Zulassung – Herbizid nimmt Feldvögeln Nahrungsgrundlage Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamts (⁠ UBA ⁠): „Sollte Glyphosat weiter zugelassen werden, darf es ein „Weiter so“ in der Anwendung nicht geben, um die Umweltauswirkungen zu minimieren. Denn Glyphosat und andere Breitbandherbizide tragen nachweislich zum Verlust der Artenvielfalt in Ackerlandschaften bei. Sie beseitigen auf Äckern jeglichen Wildpflanzenwuchs, so dass Insekten und Feldvögeln wie Lerche und Rebhuhn die Nahrungsgrundlage fehlt. Der Einsatz sollte deshalb deutlich reduziert werden – zu Gunsten nichtchemischer Alternativen. Und: Um die schädlichen Auswirkungen des Herbizideinsatzes auf die Umwelt zu kompensieren, müssen wir mehr Flächen in der Landschaft schaffen, auf denen keine ⁠ Pflanzenschutzmittel ⁠ eingesetzt werden: Brachen und Blühstreifen, die bedrohten Vogel- und Insektenarten als Lebensraum und Nahrungsgrundlage dienen. In der Genehmigungsverordnung für Glyphosat sollen die EU-Mitgliedsstaaten aufgefordert werden, Auswirkungen auf die biologische Vielfalt zu bewerten.“

Abbauverhalten von Phosphinothricin in sensitiven und transgenen Mais- und Rapszellen sowie in ganzen Pflanzen, Abbauverhalten von Phosphinothricin in sensitiven und transgenen Mais- und Rapszellen sowie in ganzen Pflanzen

Das Projekt "Abbauverhalten von Phosphinothricin in sensitiven und transgenen Mais- und Rapszellen sowie in ganzen Pflanzen, Abbauverhalten von Phosphinothricin in sensitiven und transgenen Mais- und Rapszellen sowie in ganzen Pflanzen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau.Phosphinothricin (PPT, Wirkstoffname: D,L-Glufosinate-Ammonium, Praeparatename: BASTA bzw. LIBERTY bei der Anwendung in transgenen Pflanzen) ist ein nicht selektives Herbizid, welches bei der Anwendung in gentechnisch unveraenderten Pflanzen nicht in Kontakt mit der Kulturpflanze kommt und damit dort zu keinen Rueckstaenden fuehrt. Beim Abbau transgener, PPT-vertraeglicher Kulturen wirkt PPT selektiv gegen die Unkraeuter. Durch die dann moegliche Nachauflaufanwendung (Benetzung) kommt die PPT-resistente Kulturpflanze mit der vollen Aufwandmenge und damit mit wesentlich hoeheren Wirkstoffmengen in Beruehrung. Veroeffentlichte Untersuchungen zum Metabolismus von PPT liegen nur in geringem Umfang fuer PPT-empfindliche pflanzliche Zellkulturen vor und beinhalten einen stufenweisen, an der Aminogruppe angreifenden Abbau der Substanz. In transgenen Pflanzen ist diese Aminogruppe des Herbizidmolekuels durch Bildung des Acetylphosphinothricins blockiert. Ziel der Untersuchungen ist zu pruefen, ob dieser Metabolit nur in resistenten Pflanzen auftritt, weiter abbaubar ist, und ob in resistenten Pflanzen im Vergleich zu den sensitiven mit hoeheren Rueckstandsmengen und anderen Metaboliten zu rechnen ist. Gleichzeitig soll untersucht werden, ob im Abbauverhalten Unterschiede zwischen der D- und der L-Form des Herbizids bestehen. Durch Aufklaerung der Abbauwege und Abbauprodukte sowie Bilanzierung der Rueckstandsmengen in verschiedenen Pflanzenteilen sollen Basisdaten ueber Persistenz, Abbauverhalten und Verteilung zur Sicherheitsbewertung von PPT-Rueckstaenden in transgenen Nahrungspflanzen erarbeitet werden.

Differenzierung des Auftretens und der Herkunft von Pflanzenschutzmittelbelastungen (PSM) in einem Flußgebiet im Hinblick auf die Trinkwasserversorgung

Das Projekt "Differenzierung des Auftretens und der Herkunft von Pflanzenschutzmittelbelastungen (PSM) in einem Flußgebiet im Hinblick auf die Trinkwasserversorgung" wird/wurde gefördert durch: Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW). Es wird/wurde ausgeführt durch: Institut für Wasserforschung GmbH.Problemstellung: Im Rahmen der Überwachungsprogramme von Wasserversorgungsunternehmen und Wasserwirtschaftsbehörden wurden relativ häufig Totalherbizide, wie Atrazin, Simazin, Diuron und Bromacil, nachgewiesen. Dies weist darauf hin, dass PSM-Anwendungen außerhalb der Landwirtschaft zur Gesamtbelastung der Gewässer beitragen. Während sich im landwirtschaftlichen Bereich seit mehreren Jahren vielerorts Kooperationen zwischen PSM-Anwendern, Landwirtschaftsbehörden und Wasserversorgungsunternehmen erfolgreich darum bemühen, PSM-Einträge in Grund- und Oberflächenwässer zu reduzieren, ist die Situation im nicht-landwirtschaftlichen Bereich bislang weitgehend unbekannt und schwer einzuschätzen. Um auch für diesen Bereich geeignete Minimierungsstrategien zu entwickeln, sind neben Informationen über die Anwendungssituation Untersuchungen über Eintragspfade dieser PSM in Gewässer notwendig. Untersuchungsumfang: Im Mittelpunkt der Betrachtung standen die Einzugsgebiete zweier kleiner Oberflächengewässer im Wasserschutzgebiet der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH. Diese Flächen sind in unterschiedlichem Maße landwirtschaftlich oder für Industrie-, Verkehrs- und Siedlungszwecke genutzt, so dass eine Differenzierung in landwirtschaftlich und nicht-landwirtschaftlich geprägte Bereiche möglich war. Das Oberflächenwasser wurde an mehreren Stellen in den Einzugsgebieten beprobt und mindestens auf 70 PBSM-Wirkstoffe bzw. deren Metabolite untersucht. Dabei wurde nach einer Festphasenextraktion und einem Reinigungsschritt u.a. auf viele Triazine, Phenylharnstoffderivate und Organochlorverbindungen mittels GC (NPD, ECD) und HPLC geprüft. Phenoxicarbonsäurederivate wurden mittels GCMS nach Derivatisierung bestimmt. Die Probenahmen erfolgten in verschiedenen Zeiträumen, die unterschiedliche Situationen hinsichtlich der Hydrologie und der PBSM-Applikation repräsentieren: - Frühjahr/Frühsommer: abnehmende Abflüsse, Hauptanwendungszeitraum; - Spätsommer: Basisabfluss; - Herbst: zunehmende Abflüsse, Herbstanwendungen in Wintergetreide. Beprobungen erfolgten über 2,5 Vegetationsperioden, damit sich die Bedeutung singulärer Ereignisse relativierte. Ergänzend wurden Daten zur Flächennutzung, PBSM-Anwendung, Hydrologie, Siedlungsentwässerung, Geologie und Pedologie erhoben. Ergebnisse: Über den jeweiligen Bestimmungsgrenzen konnten häufig vor allem folgende Stoffe festgestellt werden: Atrazin, Chlortoluron, Desethylatrazin, Diuron, Isoproturon, Lindan, alpha-Hexachlorcyclohexan, Simazin und Terbuthylazin. Das Auftreten von Chlortoluron, Isoproturon und Terbuthylazin konnte mit der Anwendung dieser PBSM in Getreide- und Maiskulturen in den betrachteten Einzugsgebieten erklärt werden. Diuroneinträge entsprachen der häufigen Anwendung dieses Stoffes auf Wege- und Platzflächen in Siedlungs- und Gewerbegebieten sowie zur chemischen Aufwuchsbekämpfung auf Bahngleisen. Die gemessenen Konzentrationen der einzelnen PBSM waren zumeist gering und lagen häufig unter 0,1 myg/l.

Umweltverhalten von Pestiziden: Kontaminationspfade fuer die oeffentliche und private Trinkwassergewinnung unter besonderer Beruecksichtigung der Oberflaechenwassereinfluesse

Das Projekt "Umweltverhalten von Pestiziden: Kontaminationspfade fuer die oeffentliche und private Trinkwassergewinnung unter besonderer Beruecksichtigung der Oberflaechenwassereinfluesse" wird/wurde ausgeführt durch: Universität Münster, Universitätsklinikum, Institut für Hygiene.Gegenstand dieser Untersuchung ist die Analyse der Pestizidbelastung bei der privaten und oeffentlichen Wasserversorgung und die Ermittlung der Eintragspfade in Grund- und Trinkwasser. Grundwaesser, Oberflaechenwaesser, kommunale Abwaesser und Regenwassereinleitungen wurden in den Jahren 1991-1996 auf ihren Gehalt an Pestiziden und Nitrat untersucht. Fuer die Belastung von privaten Brunnen und fuer die oeffentliche Wasserversorgung liegen unterschiedliche Eintragspfade vor. Waehrend bei den privaten Brunnen offensichtlich punktuelle Quellen durch lokal hohe Kontaminationen in Hausnaehe zur Kontamination des Grundwassers fuehren, ist bei der oeffentlichen Wasserversorgung vorwiegend der Oberflaechenwassereinfluss durch Uferfiltration und Infiltration fuer die Belastung verantwortlich. Am haeufigsten sind Nachweise von Atrazin, Chlortoluron, Methabenzthiazuron und Isoproturon sowie von Diuron. Ein Zusammenhang zwischen Nitrat- und PBM-Gehalt ist nicht vorhanden. Dies weist auf unterschiedliche Eintragsmechanismen hin. Bei der oeffentlichen Wasserversorgung enthalten durch Oberflaechenwasser beeinflusste Brunnen signifikant hoehere Konzentrationen und eine groessere Anzahl nachweisbarer Substanzen als reine Grundwasserbrunnen. Neben landwirtschaftlich applizierten PBM lassen sich in zunehmendem Masse auch Totalherbizide wie Diuron analysiereen, das auch in Oberflaechenwaessern in hohen Konzentrationen vorliegt. Alle Oberflaechengewaesser, auch das Kanalsystem enthalten Pestizide in stark schwankenden Gehalten und so immer eine moegliche Quelle fuer einen Pestizideintrag. Sowohl Klaeranlagenablaeufe wie auch Regenwasserablaeufe tragen erhebliche Mengen an Diuron und anderen PBM in Fliessgewaesser ein. In Regenablaufwaessern und Fliessgewaessern lassen sich zusaetzlich betraechtliche Konzentrationen des Totalherbizids Glyphosat analysieren. Wegen unzureichender Eliminierungs- und Abbauraten von Pestiziden bei Uferfiltration und Infiltration und wegen der gleichzeitig hohen Pestizidbelastung von Oberflaechenwaessern sind eine Minimierung von Pestizidverlusten, insbesondere runoffs von landwirtschaftlichen Flaechen und Eintraege ueber Abwasser- oder Regenwassersammler in Oberflaechengewaesser, innerhalb des gesamten Wassereinzugsgebietes und der Verzicht auf Totalherbizide im privaten Bereich, in Staedten, auf Gleisanlagen und Gewerbeflaechen unverzichtbar.

Glufosinat: Metabolismus in transgenen und nicht-transgenen Pflanzengeweben sowie Schicksal im Boden

Das Projekt "Glufosinat: Metabolismus in transgenen und nicht-transgenen Pflanzengeweben sowie Schicksal im Boden" wird/wurde gefördert durch: Höchst-Schering AgrEvo GmbH / RWTH Aachen University, Institut für Umweltforschung, Biologie V, Lehrstuhl für Umweltbiologie und -chemodynamik. Es wird/wurde ausgeführt durch: RWTH Aachen University, Institut für Umweltforschung, Biologie V, Lehrstuhl für Umweltbiologie und -chemodynamik.Glufosinat (oder Phosphinotricin) ist ein vergleichsweise modernes Herbizid, das seit etwa 25 Jahren in Gebrauch ist. Bei der Verbindung handelt es sich um eine Aminosäure; üblicherweise bezeichnet man das DL-Racemat als Glufosinat, das L-Enantiomer als Phosphinothricin. Die Verbindung ist Teilstruktur eines von den Pilzen Streptomyces viridochromogenes und Streptomyces hygroscopicus produzierten natürlichen Antibiotikums (Tripeptid: L-Alanin-L-Alanin-L-Phosphinothricin). Neben seiner antibakteriellen Wirkung zeigt Glufosinat eine nicht-selektive herbizide Wirkung. Der antibakterielle und herbizide Effekt geht nur vom L-Enantiomer aus; das D-Enantiomer ist inaktiv. Sowohl Glufosinat (Racemat) als auch das Tripeptid (Bialaphos oder Bilanaphos; mit L-Enantiomer) werden als Herbizide vermarktet. Die herbizide Wirkung von Phosphinothricin beruht auf einer Inhibition der Glutaminsynthetase. Glufosinat weist günstige ökotoxikologische Eigenschaften auf, z.B. bezüglich Versickerung, Abbau sowie Toxizität gegenüber Tier und Mensch. Auf Grund dieser Eigenschaften ist Glufosinat ein geeigneter Kandidat zur Herstellung gentechnisch modifizierter Herbizid-resistenter Pflanzen, um Glufosinat auch selektiv - im Nachauflauf - einsetzen zu können. Dazu wurden verschiedene Spezies, wie z.B. die Zuckerrübe, mit dem bar-Gen aus Streptomyces hygroscopicus transformiert. Das bar-Gen codiert für eine Phosphinothricin-N-acetyltransferase, die Phosphinothricin zum nicht herbizid-wirksamen, stabilen N-Acetylderivat umsetzt. Bei entsprechend hoher Expression des bar-Gens resultiert eine Glufosinat-resistente Pflanze. Ein Ziel unseres Forschungsvorhabens war es, den Metabolismus von Glufosinat und der einzelnen Enantiomere (L- und D-Phyosphinothricin) in transgenen und nicht transgenen Pflanzenzellkulturen zu untersuchen. Die transgenen Kulturen, die von der Zuckerrübe (Beta vulgaris) stammten, waren mit dem bar-Gen transformiert, exprimierten demnach die Phosphinothricin-N-acetyltransferase. Sie wurden aus entsprechenden Sprosskulturen initiiert. Daneben wurden nicht-transgene Kulturen von Zuckerrübe, Karotte (Daucus carota), Fingerhut (Digitalis purpurea) und Stechapfel (Datura stramonium) untersucht. In einer zweiten Versuchsserie wurden abgetrennte Sprosse und Blätter von 20 Wildpflanzen auf den Metabolismus von Glufosinat untersucht. Es sollte überprüft werden, ob qualitative und quantitative Unterschiede im Umsatz des Herbizids im Pflanzenreich vorkommen und möglicherweise eine natürliche (teilweise) Resistenz gegenüber Glufosinat existiert. Schließlich wurde das Schicksal des Herbizids im Boden (Abbau, Versickerung) nach Aufbringung des Wirksstoffs in einer handelsüblichen Formulierung auf ein bewachsenes Versuchsfeld im Freiland untersucht.

Erkundung des Schadstoffverhaltens im Grundgebirge aus Anlass eines Herbizidschadenfalles in Bad Peterstal

Das Projekt "Erkundung des Schadstoffverhaltens im Grundgebirge aus Anlass eines Herbizidschadenfalles in Bad Peterstal" wird/wurde gefördert durch: Ministerium für Umwelt Baden-Württemberg. Es wird/wurde ausgeführt durch: Regierungspräsidium Freiburg, Abteilung 9 - Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau.Erfassung der Eintrags- und Ausbreitungswege der Totalherbizide Bromacil und Hexazinon im Grund- und Mineralwasser des Grundgebirgsaquifers von Bad Peterstal sowie moeglicher Depotbildungen entlang von Gleisabschnitten, die mit ehemaligem Talboden aufgeschuettet wurden; Geologische Kartierung des Renchtals im Bereich Bad Peterstal, vorrangig im Bereich des Bahnkoerpers; Dokumentation und Auswertung aller vorhandener Bohr- und Pumpversuchsdaten sowie der Literaturangaben; Durchfuehrung eines Deuterium-Tracerversuches.

1 2 3