Das Projekt "Statistische Analyse der Schadstoffbelastung in der Elbe während und nach der Flut Sommer 2002" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von quo data Gesellschaft für Qualitätsmanagement und Statistik mbH durchgeführt. Der vorliegende Bericht enthält eine statistische Analyse der Kongenerenprofile von Dioxinen und Furanen während des Elbehochwassers im August 2002. Einbezogen wurden insgesamt 73 Analysen von Flutsediment- und Schwebstoffproben der Elbe, die seitens unterschiedlicher Einrichtungen und Labors entnommen und untersucht worden sind. Daneben erfolgte die statistische Auswertung von 9 Analysen von Schwebstoffproben der Mulde sowie von 22 Lebensmittelproben (Rind- und Schafffleisch sowie diverse Milchprodukte) von Tieren, die auf überfluteten Elbwiesen geweidet hatten. Ausgehend von der analytischen Unsicherheit werden zwei Methoden vorgestellt, die es ermöglichen festzustellen, ob eine Analysenserie ein homogenes Kongenerenprofil aufweist bzw. ob - im Rahmen der analytischen Unsicherheit - davon ausgegangen werden muss, dass sich das relative Kongenerenprofil für die verschiedenen Proben bzw. Analysen unterscheidet. Dies spricht dann dafür, dass zwischen den untersuchten Probenahmestellen zusätzliche Emittenden existieren oder strukturelle Veränderungen aufgetreten sind (z.B. Veränderungen der Korngrößenverteilung, unterschiedliche Sedimentierungsraten u.ä.). Ferner ist es mit diesen Methoden möglich, räumliche und zeitliche Trends auf der Basis des jeweils ermittelten relativen Konzentrationsniveaus zu bestimmen. Diese Trends gelten dann kongenerenübergreifend und erlauben eine statistisch optimierte Abschätzung des tatsächlichen TEQ, die auch noch dann eingesetzt werden kann, wenn einige Messungen unter der Bestimmungs- oder Nachweisgrenze liegen. Die Untersuchung der Konzentrationsverhältnisse erlaubt außerdem die quantitative Abschätzung der in einem bestimmten Flussabschnitt eingetragenen Schadstoffkonzentrationen. Die Abschätzung dieser Emissionen ist von der Kenntnis der jeweiligen Durchflussmenge abhängig. Jedoch läßt sich auch ohne Kenntnis von Durchflusswerten zumindest eine grobe Abschätzung der eingetragenen Schadstoffanteile realisieren. Die Auswertungen der Ergebnisse zeigen, dass eine ganze Reihe von Elbabschnitten mit unterschiedlichen Kongenerprofilen abgegrenzt werden können. Auffällig sind neben den Emissionen in Tschechien und dem hohen Eintrag aus der Mulde auch die bei Dresden und bei Hamburg festzustellenden Einträge. Bei den Lebensmittelproben ist - abgesehen von dem Effekt durch abweichende Analysenmethoden in einem zweiten Labor - ein einheitliches Kongenerenprofil festzustellen, welches sowohl für Rind- und Schaffleisch als auch für Milchprodukte gültig ist, und welches den Schluss nahelegt, dass die zugrundeliegende Kontamination die gleiche Ursache hat.
Das Projekt "Globalansatz Umsetzung Aktionsprogramm 'Umwelt und Gesundheit' TV 4: Untersuchungen zur PCB-Belastung der Luft in Innenräumen unter Einschluss der Verbindungen, für die toxisch besonders bedeutsamen TEQ-Werte ermittelt worden sind" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Gesellschaft für Schadstoffuntersuchung und Sanierungsbegleitung mbH durchgeführt. A) Problemstellung: Vor über zehn Jahren wurden in öffentlichen Gebäuden, die in den 60er Jahren errichtet worden sind, hohe PCB-Innenraumluftkonzentrationen festgestellt. Als Schadstoffquelle wurde meist dauerelastisches, Chlophen A40-haltiges Fugenmaterial sowie Deckenplatten mit Chlophen A60 ermittelt. Als Maßgabe wurde ein gesundheitsbezogener Eingriffswert von 3 myg PCB-Summe/m3 Raumluft festgelegt, bei dessen Überschreitung Gegenmaßnahmen durchgeführt werden müssen (Zielwert 0,3 myg PCB/m3). 1998 sind von der WHO für PCDD-ähnliche PCB-Einzelverbindungen Toxizitätsäquivalente (TEQ-Werte) festgelegt worden. Mit den wenigen vollständigen Untersuchungen auf alle PCB-Einzelverbindungen kann nicht sicher abgeleitet werden, ob - in Räumen mit einer Chlophen A40-Quelle bei Konzentrationen unter 3 myg PCB/m3 - ein TEQ-Summenwert ebenfalls eingehalten werden kann, der nach bisherigen Überlegungen zu tolerieren ist. Für andere PCB-Quellen ist die Datenlage noch ungünstiger. B) Handlungsbedarf/Projektdurchführung: Wegen dieser schlechten Datenlage ist deshalb die Beziehung zwischen der Konzentration von Gesamt- und Dioxin-ähnlichen PCB unter den verschiedenen Praxisbedingungen zu ermitteln. Die Analysen sollen auch Kenndaten zur Qualität der Messungen im unteren pg-Bereich TEQ/m3 liefern. Die Ergebnisse sollten der ad-hoc AG UBA-Innenraumkommission (IRK)/AOLG schnellstmöglich (bis spätestens Ende 2003) zur Verfügung stehen, damit etwa notwendige gesundheitsvorsorgende Maßnahmen unverzüglich vorgeschlagen werden können. C) Ziel: Schaffung der zur Ableitung von PCB-Richtwerten für die Innenraumluft notwendigen Grundlagen. Ermittlung von TEQ-Summenwerten für Dioxin-ähnliche PCB in Relation zur PCB-Gesamtkonzentration in der Raumluft von belasteten Gebäuden und der Art der PCB-Quelle.