Das Projekt "Mineralwasser-Erkundungsbohrung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Angewandte Geologie durchgeführt. Im unteren Traisental sind unterhalb des ersten Grundwasserhorizontes, der an die quartären Kiese gebunden ist, noch weitere Grundwasserleiter sowohl im tertiären als auch im kristallinen Untergrund vorhanden. Dabei handelt es sich einerseits um Sande bzw. Sandsteine im generell feinkörnigen 'Schlier' und andererseits um Klüfte oder Störungen im Kristallin (Granulit der Böhmischen Masse). Ziel der Arbeiten ist die Erkundung der Grundwasserhorizonte bis in den kristallinen Sockel des Traisentales bzw. bis in eine Tiefe von max. ca. 750 m unter Gelände, weiters die Untersuchung der Nutzbarkeit der angetroffenen Grundwässer und, wenn möglich, die Erschließung eines Grundwasserkörpers mit der Qualität von Mineralwasser. Die geologische Prognose stützt sich dabei auf vorangegangene hybridseismische Untersuchungen (2 Messkampagnen, insgesamt 7 Sektionen) in der Umgebung des Betriebsstandortes. Die Bohrarbeiten wurden im Rahmen einer beschränkten Ausschreibung an den Bestbieter vergeben. Sie umfassen eine Vollbohrung und Sicherung des Bohrloches durch eine Stahlverrohrung in zwei Abschnitten bis ca. 400 m u.G., eine Aufschließung und Dokumentation des geologischen Profils ab ca. 400 m mit Hilfe der Seilkerntechnik und ggf., wenn sich dies in weiterer Folge als sinnvoll erweist, eine Richtbohrung mit Downhole Motor unterhalb des verrohrten Abschnittes, um die prognostizierten Großklüfte (talparallele Störungen) in kontrollierter Weise anschneiden zu können. Wissenschaftliche Ergebnisse sind einerseits in hydrogeologischer Hinsicht auf Basis der Pumpversuche und der hydrophysikalisch-chemischen Analysen einschließlich Umweltisotopenbestimmungen und andererseits auf Basis der seismischen Sektionen sowie einer stratigrafischen und petrografischen Auswertung der Bohrkerne zu erwarten (diese Untersuchungen werden in Zusammenarbeit mit der Geologischen Bundesanstalt Wien sowie Seibersdorf Research durchgeführt).
Das Projekt "Hydrogeologische Beratung und Planung einer Brunnenanlage" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Angewandte Geologie durchgeführt. Durch die mehrfache Ausweitung der Betriebsanlagen am Standort Unterradlberg (Brauerei Egger, Getränkeerzeugung Radlberger, Egger Spanplattenwerk) ist die ursprüngliche Brunnenanlage heute an drei Seiten von verschiedenen Produktionsanlagen umgeben und ist daher einem erhöhten anthropogenen Risiko ausgesetzt. Die Gefährdungspotentiale im Einzugsgebiet sollten abgeschätzt und Maßnahmen vorgeschlagen werden, die einerseits eine Verringerung des Risikos bewirken und andererseits eine wirksame Überwachung und ggf. Bekämpfung von Kontaminationsquellen ermöglichen würden. Ziel dieser Arbeiten war es letztlich, die alte Brunnenanlage wieder in die Produktion eingliedern zu können. Zur Absicherung für die Zukunft wurde darüber hinaus eine neue Brunnenanlage konzipiert. Der Standort war dabei sowohl in einem Bereich mit ergiebiger Grundwasserführung als auch außerhalb der betrieblichen und sonstigen Siedlungserweiterungsareale zu wählen. Im Rahmen des Auftrages wurde zunächst im Bereich sowie im Umfeld des Betriebareals ein Grundwasser-Monitoringsystem eingerichtet. Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Brunnen bzw. Beobachtungspegeln wurden dabei 4 Kern- und 7 Schneckenbohrungen abgeteuft, davon insgesamt 9 zur Grundwassermessstelle ausgebaut, diese Pegelstellen mit Messeinrichtungen ausgestattet sowie ein Stufenpumpversuch durchgeführt. In weiterer Folge wurden ein Grundwasserfließmodell erstellt und wiederholte hydrophysikalisch-chemische Analysen beauftragt und auf dieser Basis Art und Umfang der Risikoquellen eingegrenzt. Zur Kontrolle der Modellergebnisse wurde auch ein Markierungsversuch durchgeführt. Der empfohlene Maßnahmenkatalog umfasste u.a. die Festsetzung einer maximalen Entnahmemenge, Vorschläge hinsichtlich Brunnensteuerung und laufender Pegelbeobachtung sowie die vorbeugende Sanierung eines Abwasserkanals. Die ergänzende Brunnenanlage wurde mit Hilfe der bis dahin erarbeiteten Grundlagen und auf Basis einer geoelektrischen Messkampagne im Umfeld des Betriebsareals (7 Profile, insgesamt ca. 1160 m) sowie eines Pumpversuchs an einem geeigneten Grundwasserpegel konzipiert. Das Projekt wurde bis zur behördlichen Einreichung und Genehmigung vorbereitet und bis zum erfolgreichen Abschluss mittels Baukontrolle und -dokumentation begleitet.